Esoterik und Buddha

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    Diese Frage kommt in mir immer wieder.

    Ich weiss das es dazu unterschiedliche auffasungen gibt und das das Thema auch mal Emotionen hoch kochen läst. Aber ich kann solche Fragen besser loslasen wen ein austausch darüber statfindet.

    Ich weiss, ziemlich egoistisch fon mir euch da mit rein zu ziehen:erleichtert:.


    Also die Frage;" Im Buddhismus gibt es in diversen Schulen sowas wie Magische Lehren oder grosse Meister die dinge können, die ein "nicht erleuchteter (mangels eines besseren Wortes)" nicht kann. Hat Buddha etwas über Esoterik oder Magie gelehrt ? Sind solch Magische übungen tendenziel eher Heilsam oder eher Unheilsam? (Heilsam weil man damit Leuten Leid ersparen kann/ Unheilsam weil man sich darin verlieren kann?)


    Und dan noch eine Frage für jeden der sie beantworten will (dabei hoffe ich das Wir fon Falsch und Richtig bei dem Teil abstand nehemn können) Wie haltet Ihr das mit der Esoterick tut Ihr da was oder Meditiert Ihr und folgt dem "Rationalen" (mangels eines besseren Wortes) weg?


    Ich freu mich auf eine Friedvolle diskusion mit möglichst wenig Streit :erleichtert::grinsen:

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  • Soweit ich weiß, hat Buddha nichts darüber gelehrt. Außer zwei Texte oder Sprüche, die z.B. Schaden von Schlangen fernhalten sollen. Diese Texte sollen aber soweit ich weiß nur von Mönchen oder Nonnen angewendet werden.

    Ich meine du verwendest den Begriff falsch. Magie hat null mit Erleuchtung zu tun, nicht einmal annähernd.

    Z.B. hatte Moghalana, soweit ich weiß Unmengen an solchen Kräften, aber es hat ihn nicht in Richtung Erleuchtung gebracht, nicht einmal annähernd. Sariputta hingegen, hatte nichts mit Magie am Hut und war erleuchtet.

  • Soweit ich weiß, hat Buddha nichts darüber gelehrt. Außer zwei Texte oder Sprüche, die z.B. Schaden von Schlangen fernhalten sollen. Diese Texte sollen aber soweit ich weiß nur von Mönchen oder Nonnen angewendet werden.

    Ich meine du verwendest den Begriff falsch. Magie hat null mit Erleuchtung zu tun, nicht einmal annähernd.

    Z.B. hatte Moghalana, soweit ich weiß Unmengen an solchen Kräften, aber es hat ihn nicht in Richtung Erleuchtung gebracht, nicht einmal annähernd. Sariputta hingegen, hatte nichts mit Magie am Hut und war erleuchtet.

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    Also gibt es im Buddhismus Magie und die hat nichts mit Erleuchtung zu tun:?

    Dan werfen sich wieder andere Fragen auf.


    Zum einen :" können solche fähigkeiten gemäs Buddhismus erlernt werden oder sind sie angeboren?

    Zum anderen:"gibt es Lehrtexte zu dem Thema ?

    Und zum dritten: sollte man dies in seine Praxis integrieren oder einfach sein lasen?

    (Letztere Frage bezieht sich auf Eure Meinung und nicht auf ein Richtig oder Falsch)

  • Also gibt es im Buddhismus Magie und die hat nichts mit Erleuchtung zu tun :?

    Genau das meinte ich nicht. Es ist meiner Meinung nach Buddhismus-unspezifisch.

  • Meines Wissens nach gibt es im Vajrayana bzw. im Tantrischen Buddhismus einige esoterische Praktiken, die mit Magie zu tun haben.

    Soweit ich weiß ist das historisch auf die Nähe zum Hinduismus zu begründen, da hier die Gelehrten viele Rituale und Ansichten des Hinduismus in den Buddhismus übernommen haben, um den Buddhismus ans eigene Weltbild besser anzupassen. Daraus folgten auch z.B. Rituale mit der symbolischen Tötung Shivas und seiner Wiederauferstehung als Buddha.


    Siddhartha hat meines Wissens nach aber keine magischen Praktiken gelehrt.


    Wer des Englischen mächtig ist, den kann ich folgenden YouTube Beitrag von Doug über die Geschichte des Vajrayana dazu empfehlen: Link

    • Offizieller Beitrag

    Zum einen :" können solche fähigkeiten gemäs Buddhismus erlernt werden oder sind sie angeboren?

    Zum anderen:"gibt es Lehrtexte zu dem Thema ?

    Und zum dritten: sollte man dies in seine Praxis integrieren oder einfach sein lasen?

    (Letztere Frage bezieht sich auf Eure Meinung und nicht auf ein Richtig oder Falsch)

    Es ist wirklich echt egal. Damals glaubte man einfach an Magie. Es galt alt eine besondere Fähigkeit. So wie einige Leute die Fähigkeit erlernen zu hypnotisieren , ohne Seil den Berg raufzuklettern oder lange unter Wasser verharren zu können ohne zu atmen. Es sind beeindruckende Fähigkeiten, sie erfordern bestimmt Talent und Disziplin aber sie haben mit dem Buddhismus nur am Rand zu tun.


    Teilweise heißt es, dass als Nebenwirkung von Meditation eine erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit ( bis hin zum Hellsehen) auftritt. Da wird dann der Rat gegeben dem eher wenig Beachtung zu schenken, sich nichts drauf einzubilden und nicht damit zu pralen.

  • Also gibt es im Buddhismus Magie und die hat nichts mit Erleuchtung zu tun :?

    Genau das meinte ich nicht. Es ist meiner Meinung nach Buddhismus-unspezifisch.

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    Bitte verzeih meine dumme fragerei aber ich würde es gerne verstehen da die ganzen Geschichten mit den Fähigkeiten (die Buddha ja auch mal Nutzte. Zumindest eine Geschichte des PK ist mir bekannt)

    Mich doch etwas Irritiert. Das Tolle am Buddhismus fand ich am Anfang das Alles überprüfbar war und mich vermutlich weiter brachte. Dan aber lass ich die Geschichte und war Iritiert, auf einmal kommen da PK stellen zum vorschein die nicht Nüchternes sein beschreiben sondern unglaubliche Fähigkeiten. Am Anfang hab ich das als Kulturellen aberglauben abgetan so wie auch das mit der Wiedergeburt für mich eher so war das es Indische kultur war und der Buddha nur davon sprach weil er die Leute da abholen wollte wo Sie wahren. Aber nun möchte ich doch genauer wissen waa es damit auf dich hat. Da bei "Fähigkeiten" dieser Art oft Verschidene Meinungen aufeinander treffen dachte ich mir das vermutlich der Mittelweg der aus dem Thema entsteht am ehsten an die warheit heran kommt :grinsen:.

    Nun hab ich fiel Geschrieben aber die Frage noch nicht gestellt.


    Wie genau mei st Du das den? Bitte hilf mir zu verstehen:erleichtert:

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  • Sili ich kann deine Irritation sehr gut nachvollziehen. Ich hab mich vor Kurzem auch an meine ersten Texte aus dem PK herangewagt (Dhammapada) und war etwas irritiert dort z.B. mehrmals etwas von Göttern und diversen Wundern o.ä. zu lesen. Für mich war und ist der Buddhismus frei von Göttern und übernatürlichen (was für ein widersprüchliches Wort ;) ) Fähigkeiten..

    Ich handhabe es eher wie du es scheinbar auch mal getan hast und interpretiere solche mystischen Umschreibungen eher metaphorisch und der damaligen Zeit geschuldet.

  • Wie genau mei st Du das den? Bitte hilf mir zu verstehen :erleichtert:

    Ich habe den Buddhismus bzw. Buddha so verstanden, dass es keiner Magie bedarf (Deswegen hatte ich ja Sariputta erwähnt vorhin). Sondern einfach im Moment dem gewahr zu sein was gerade ist und die Anwendung des achtfachen Pfad. Alles andere würde mich zu sehr ablenken.

    Geschichten über magische Kräfte überlese ich anscheinend, weil ich da keinen Zugang zu habe.

    Die einzige sinnvolle "Fähigkeit" laut Ajahn Nyanadhammo bzw Buddha wäre es, seine vorherigen "Leben" und Tendenzen zu kennen. Falls du englisch verstehst kommt dir dieser link eventuell etwas entgegen

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    Ein Wissenschaftler meinte mal zu mir, wenn man will, kann man sich exakt an das erinnern, was man genau vor 9079 Tage gemacht hat. Das ist für mich schon "magisch". Wer weiß, vielleicht auch vor einer Millionen Tage, wenn man alles nur als Prozesse sieht :grinsen:

  • Sili ich kann deine Irritation sehr gut nachvollziehen. Ich hab mich vor Kurzem auch an meine ersten Texte aus dem PK herangewagt (Dhammapada) und war etwas irritiert dort z.B. mehrmals etwas von Göttern und diversen Wundern o.ä. zu lesen. Für mich war und ist der Buddhismus frei von Göttern und übernatürlichen (was für ein widersprüchliches Wort ;) ) Fähigkeiten..

    Ich handhabe es eher wie du es scheinbar auch mal getan hast und interpretiere solche mystischen Umschreibungen eher metaphorisch und der damaligen Zeit geschuldet.

    Vorsicht, die Götter des PK haben nichts mit dem zu tun, was wir als Mitteleuropaer unter Göttern vorstellen.

  • Wie genau mei st Du das den? Bitte hilf mir zu verstehen :erleichtert:

    Ich habe den Buddhismus bzw. Buddha so verstanden, dass es keiner Magie bedarf (Deswegen hatte ich ja Sariputta erwähnt vorhin). Sondern einfach im Moment dem gewahr zu sein was gerade ist und die Anwendung des achtfachen Pfad. Alles andere würde mich zu sehr ablenken.

    Geschichten über magische Kräfte überlese ich anscheinend, weil ich da keinen Zugang zu habe.

    Die einzige sinnvolle "Fähigkeit" laut Ajahn Nyanadhammo bzw Buddha wäre es, seine vorherigen "Leben" und Tendenzen zu kennen. Falls du englisch verstehst kommt dir dieser link eventuell etwas entgegen

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    Ein Wissenschaftler meinte mal zu mir, wenn man will, kann man sich exakt an das erinnern, was man genau vor 9079 Tage gemacht hat. Das ist für mich schon "magisch". Wer weiß, vielleicht auch vor einer Millionen Tage, wenn man alles nur als Prozesse sieht :grinsen:

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    Danke für deine Information:grinsen:

    Leider verstehe ich kein Englisch:erleichtert:

    Da ist aber noch eine Frage zu deinem Text:shock:


    Ich dachte immer Buddhas Name war (verzeit wen falsch geschriben) Siddartha Gothama (oder so) auf diesen habe ich mich auch lange gestüzt da er ja offenbar alles verstanden hat. Und gelehrt hat. Wozu waren den andere Buddhas nötig ? Sind das andere Buddhas?

    Wiedersprechen sich den diese Buddhas teilweise? Auf welchen Büddha verkündeg die Warheit des 8fachen pfades?

    Tausen dofe Fragen:erleichtert: oder ist am ende nur die Achtsamkeit und der 8fach pfad wichtig und der Rest nettes bei Gemüse?


    Verzeit ich bin leider wieder zu sehr mit einem geist beschäftigt der den Buddhismus als " falsch" entlarfen möchte (merke ich gerade) vermutlich zum schutz des Egos:nosee::nospeak::nohear:

    _()_

  • SuttaCentral


    Das hab ich als Referenz für auch Esoterik gesehen.

    Weil sich Menschen die "übernatürliche" Fähigkeiten zur Schau stellen immer auch als "Meister" angesehen werden wollen und werden. Ein Schowman will eben auch Folgende, Glaubende haben.

    Prüfe alles, ist es hilfreich bleib dabei solange es hilfreich ist. Ist es nicht hilfreich dann lass es, auch das von dem du nur glaubst das es hilfreich ist, weil es dein Ego aufbläht.

  • Zitat

    14. "Sollte ein Bhikkhu wünschen: 'Möge ich die verschiedenen Arten übernatürlicher Kräfte beherrschen
    [5]: [...]

    Majjhima Nikāya 6


    Zitat

    abhiññā


    Die 6 'Höheren Geisteskräfte', bestehen aus 5 durch äußerste Vollendung in der Sammlung (samādhi) erreichbaren weltlichen Geisteskräften (lokiyā) und als sechster der durch höchsten Hellblick (vipassanā) erreichbaren überweltlichen Geisteskraft (lokuttarā), d.i. das Wissen von der eigenen Triebversiegung (āsavakkhaya; siehe āsava). Es sind:
      1. Magische Kräfte (iddhi),
      2. Himmlisches Ohr (dibba-sota),
      3. Durchschauen der Herzen anderer (parassa ceto-pariya-ñāna),
      4. Himmlisches Auge (dibbha-cakkhu),
      5. Erinnerung an früheres Dasein (pubbe nivāsānussati),
      6. Triebversiegung (āsavakkhaya; siehe āsava). (Identisch mit Heiligkeit)

    abhiññā

  • Verzeit ich bin leider wieder zu sehr mit einem geist beschäftigt der den Buddhismus als " falsch" entlarfen möchte (merke ich gerade) vermutlich zum schutz des Egos:nosee::nospeak::nohear:

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    Das halte ich für eine tiefe, heilsame Erkenntnis! Praktizieren wäre eine Alternative dazu, esoterischen Fragen nachzugehen. Dann merkst Du schon, ob das funktioniert, oder nicht.


    Wenn Du nicht genug Vertrauen hast, zu praktizieren, oder nicht genug leidest, dann könntest Du Dir ne andere Lehre suchen.


    IMHO steht da ein Entscheidung an: Einlassen, oder halt nicht. So lange Du dazwischen bleibst, verschwendest Du meiner Meinung nach Deine Energie.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Zitat

    Es ist wie auf einem steilen, schlimmen Weg,
    Der abgeschnitten und auf dem giftige Tiere zahlreich sind,
    Der auch ohne Wasser und Gras ist und
    Ein Ort ist, der dem Menschen Furcht einflößt.
    Unzählige Tausende von Zehntausenden Menschen
    Wollen diesen steilen Weg gehen.
    Diese Straße erstreckt sich sehr weit hin,
    Eine Strecke von fünfhundert Yojanas.
    Nun gibt es einen Führer,
    Stark im Sinn und voll Wissen und Geisteskraft,
    Von klarem Verstand und im Herzen fest entschlossen,
    Der auf dem steilen Weg vor allen Schwierigkeiten rettet.
    Die Menschen alle, sobald sie erschöpft und am Ende ihrer Kraft,
    Richten sich an den Führer und sagen:
    »Wir alle sind nun äußerst schwach,
    Deshalb wollen wir uns zurückziehen und umkehren.«
    Der Führer bedenkt dies:
    »Man muß diese Schar sehr bedauern.
    Wieso wollen sie sich zurückziehen und umkehren
    Und wollen so das große seltene Juwel verlieren?«
    Schließlich denkt er dann an das geschickte Mittel,
    Und er wendet sofort die überirdisch durchdringende Kraft an.
    Er zaubert eine große Stadt,
    Deren Häuser wunderbar geschmückt sind,
    Umgibt sie mit Gärten und Hainen,
    Kleinen Flüssen und Bädern.
    Starke Tore und hohe Türme gibt es.
    Voll ist sie insgesamt von Männern und Frauen.
    Nachdem er dieses Zauberwerk beendet hat,
    Tröstet er alle und sagt: »Habt keine Furcht!
    Wenn ihr in diese Stadt geht,
    Sollt ihr eurer jeweiligen Freude folgen.«
    Als die Menschen alle nun diese Stadt betreten,
    Freuen sich alle im Herzen sehr,
    Sie alle denken, daß sie nun friedlich leben können.
    Und glauben, daß sie selbst bereits die Befreiung erlangt haben.
    Als der Meister erkennt, daß sie voll ausgeruht sind,
    Ruft er alle zur Versammlung und sagt:
    »Ihr müßt nun weitergehen,
    Dies hier ist nur eine Zauber-Stadt.
    Als ich sah, daß ihr ganz erschöpft wart
    Und daß ihr euch mitten auf der Straße zurückziehen und
    umkehren wolltet,
    Habe ich deshalb mit der Kraft des geschickten Mittels
    Vorübergehend diese Stadt gezaubert.
    Nun müßt ihr klug vorwärtsgehen
    Und zusammen an den Juwelen-Platz gelangen«, so sagt er.




    Quelle: Lotos-Sutra, Übersetzung Margarete von Borsig; Herder, Seiten 187/188

    Das Tao ist nicht auf die Vereinigung mit den Menschen bedacht;
    wenn die Menschen auf nichts bedacht sind, vereinigen sie sich mit dem Tao.
    Yuanwu Keqin (1063 - 1135)

  • Majjhima Nikāya 6

    - ab lfd. Nr. 85

    Majjhima Nikāya 6

    - ab lfd. Nr. 14

    Majjhima Nikāya 77

    - ab lfd. Nr. 30

    Anguttara Nikaya III.93-103 bzw. gleichlautend Anguttara Nikaya III.93-103


    Wobei es mE keinerlei Sinn macht, das inhaltlich zu diskutieren, wenn man die Übung der Jhanas noch nicht vollständig beherrscht - das wäre die Voraussetzung solcher Fähigkeiten. Wer so etwas als Motivation braucht, um sich in den Jhanas zu üben, hat auch nicht so recht verstanden, worum es geht. Nämlich nicht um Erlangung "übersinnlicher" Fähigkeiten, sondern um die Überwindung von duhkha.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • Zu der Frage: es ist die Rede von weiteren "Buddhas" - das ist eine Frage der Begrifflichkeit. Es gibt den einen historischen Buddha, der das Rad der Lehre das erste Mal in der für uns nachvollziehbaren Zeit gedreht hat. Für einige Traditionen ist das der einzige Buddha, andere sehen ihn zwar auch in einer herausragenden Rolle: ohne ihn gäbe es keinen Dharma für uns, und seine Lehre ist und bleibt grundlegend. Aber wenn man davon ausgeht, dass jedes Wesen potentiell ein Buddha ist oder gar Teil hat an der Buddhanatur, weil wir alle im Kern auf der selben Essenz beruhen, dann kann man von vielen anderen Buddhas = Erleuchteten reden. Da würde der Theravada wohl eher von "Arhats" reden und auch davon ausgehen, dass deren Verwirklichung nicht vollständig der des Buddha entspricht. Im Mahayana-Sprachgebrauch wären das Buddhas, aber eben keine vollständig erleuchteten historischen Buddhas. Generell bleibt die Lehre des Shakyamuni grundlegend. Dennoch gibt es im Mahayana die Aussagen über das zweite und dritte Drehen des Rades der Lehre, die neue Traditionen innerhalb des Buddhismus begründet haben. Sie ersetzen den Buddhadharma natürlich nicht, sondern sollen ihn lediglich durch neue Methoden und diese Methoden flankierende Philosophien ergänzen. Methoden, die den Buddhadharma für andere Kulturen oder andere Lebensweisen (Laien, Haushälter) oder - leider war das damals notwendig - Frauen - zugänglicher machen.


    Bei den Tibetern kommt dazu, dass Begriff manchmal auch als Ehrenbezeichnung gedacht sind. Wenn z.B. Guru Rinpoche eine so herausragende Rolle für die Verbreitung des Dharma in Tibet hat, dass man ihn als "2. Buddha" bezeichnet.


    Was die Magie angeht, so sind manche Kulturen bevor sie den Buddhismus angenommen haben, in magischem Denken verwurzelt. Daher war dort auch nur der offenere tantrische Buddhismus in der Lage, die Leute zu überzeugen, denn im Tantra lässt sich alles, auch magisches Denken, in die Praxis und den Weg integrieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass man Siddhi (magische Kräfte) benötigt, um volle Erleuchtung zu erlangen. Oft sind sie eher etwas, das als Hindernis transzendiert werden muss.


    Es gibt noch eine Ebene: die Aussage, dass man als Bodhisattva Siddhi erlangt, wenn sie in einer Situation notwendig sind, um den Wesen zu nutzen. Hier stammt die Kraft nicht aus dem Ego, wie man sich ansonsten "Magie" vorstellt, sondern aus der Situation selbst, der Bodhisattva stellt sich selbst beiseite damit die Kraft wirken kann. Das ist dann wohl auch die Art von "Magie" die bei hoch verwirklichten Wesen sogar im PK Erwähnung findet.


    D.h. es gibt noch mehr als die oben genannten Fälle: Siddhi können angeboren sein, dann sind sie oft eher ein Hindernis. Siddhi können von einigen erlernt werden, dann stammen sie oft aus dem Ego und werden zum Hindernis oder werden als falsche Zielsetzung verstanden. Oder Siddhi können auf natürliche Weise auftreten, wenn Bodhisattvaaktivität das erfordert. Das muss aber nicht bei jedem Weg so sein. Man kann auch den gesamten Weg von der Geburt über die erste Begegnung mit dem Buddhismus bis zur vollen Erleuchtung ohne jegliche Siddhi auskommen.

  • Erst mal denk ich, wäre eine Wortklärung erstmal wichtig. Esoterik ist so was schwammiges, darunter kann inzwischen alles fallen. Aber eigentlich meint es Geheimlehre. In diesem Sinn ist viel magischer Kram heutzutage unesoterisch, weil er nicht geheim gelehrt wird, sondern aus Büchern gelernt.
    Auch wenn man von esoterischen Buddhismus (Vajrayana, Tendai, Shingon) spricht (so wie man auch von Glaubensbuddhismus und Meditationsbuddhismus spricht) dann ist glaub ich vorwiegend der Aspekt der Geheimlehre gemeint.

    Zum zweiten ist die Frage, was Magie ist. Die Definition, die ich kenne, ist, dass es der Glaube ist mittels symbolischer Handlungen Veränderungen herbeizuführen.


    Zu den magischen Aspekten des Buddhismus. Ich denke, da ist es sinnvoll zu unterscheiden zwischen der Lehre Buddhas und dem real existierenden Buddhismus.

    Buddhas Denken ist meiner Meinung nach nicht von magischen Denken durchdrungen. Obwohl es sicher von der Sicht, dass Buddha, Dharma, Sangha eine Zuflucht sind, hin zu Zufluchtnahme als Schutzmagie (Wenn ich Zuflucht nehme, geschieht mir weniger Unglück - hab ich so bei einem "Lehrer" gehört) nur ein kleiner Schritt ist.
    Auch Vorstellungen, dass wenn ich den Buddhas im Tempel Opfer darbringe, die Prüfung besser verläuft oder ich gesund werde, halte ich für magisches Denken. Ebenso, dass wenn ich Daimoku rezitiere, ich attraktiver, reicher, glücklicher werde. Auch Niederwerfungen und Opferungen mit der Vorstellungen, dass es mir einen Nutzen bringt, scheint an magische Vorstellungen zu grenzen. Auch solche Sachen, dass uns z.B. Kalachakrastupas vor den Moslems schützen (auch so gehört) ist magisches Denken. Die Hauptfunktion des Buddhismus in Chinas war, Rituale auszuführen, um den Staat zu schützen. Auch das ist magisches Denken.
    Dann gibt es sicher auch noch deutlich magischere Dinge: Wetterzauber, Praktiken um Liebe zu erhalten (Kurukulla-Praxis z.B.) oder Geld (gelbe Tara), Schützerpraxis. Glaube an Wirkung von Reliquien (auch im Theravada wird Buddhas Zahn verehrt) und an Talismanen (Schutzbänder, gefüllte Gaus etc.)
    Auch findet man eigentlich viele Elemente eines magischen Praxis-Klischees. Man stellt sich in einen Schutzkreis oder ein Symbol (das wär dann Mandala), bringt Opfer dar, zündet Räucherwerk und Kerzen an etc. Auch das Praxis an besonderen Tagen (Vollmond, Neumond, aber es gibt auch noch Dakinitage, Padmasambhavatage etc.) besondere Wirkung hat, wird manchmal gelehrt. Auch gibt es verschiedene Vorstellungen, die mir schon recht abergläubisch erscheinen (so darf man nicht über ein Rezitationsheft steigen, weil das schlechtes Karma bringt. Dann lieber über 10 Leute klettern, um mal aufs Klo zu kommen). Ist aber nicht schulübergreifend so. (Im Zen lag das Rezitationsheft unter der Sitzmatte).

  • Auch gibt es verschiedene Vorstellungen, die mir schon recht abergläubisch erscheinen (so darf man nicht über ein Rezitationsheft steigen, weil das schlechtes Karma bringt.

    Während ich Dir weitestgehend zustimme; denke ich doch, dass magisches Denken oft genutzt wird, um damit einen realen Nutzen zu erzielen, sei es durch Placebowirkung. Das finde ich legitim, sofern man irgendwann davon auch wieder abkommt.


    Manche Sachen werden auch mit abergläubisch klingenden Begründungen weitergegeben, obwohl es eigentlich um etwas ganz profanes geht. So wie in den hiesigen Märchen, die Kinder z.B. davor schützen sollten, arglos alleine in einem dunklen Wald herumzulaufen. Überall, wo die Masse der Bevölkerung nicht schreiben und lesen konnte, wurden wichtige Sachen in Form von Geschichten und Märchen verbreitet, oder auch Gesängen. Ich finde es nicht verwerflich oder unbuddhistisch, wenn sich solche Sachen erhalten haben als Teil der Kultur - solange sie noch den eigentlich Zweck erfüllen - und der Weg es bereit hält, sich bezeiten davon zu lösen.

    • Offizieller Beitrag

    Buddha hat sich sehr gegen Wahrsager und Zeichendeuter ausgesprochent:


    Als wie gar manche ehrsame Priester und Asketen durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der Sterngesichte, Vorzeichen, Warnungen, der Träume, der Körpermale, der Maulwurflöcher, Besprechen von Haus und Feld, durch Kräutersegen, durch Beschwörung von Schlangen, Skorpionen, durch Auslegen der glücklichen Zeichen an Edelsteinen, an Hühnern und dergleichen mehr, sie deuten den Lauf der Mäuse, die Krähen und ihr Krächzen, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo.‹

    Auf der anderen Seite entstand

    Aberglaube ja häufig daraus, dass die Leute versucht haben in der Welt Zusammenhänge herzustellen und Ursachen zu finden. Wann entstehen Erdbeben, wann gibt es Überschwemmungen? Je weniger man sicher weiß, desto mehr spekuliert man.


    Von daher ist vieles, was uns in buddhistischen Schriften "seltsam magisch" vorkommt nur die zu der Zeit übliche Erklärung. Wenn es beispielsweise heißt:


    So hatte der Erhabene gesprochen. Zufrieden freuten sich jene Mönche über seine Worte. Während aber diese Darlegung stattgefunden hatte, war ein Beben durch das tausendfache Weltall gegangen.

    Dann drückt sich darin einfach nur die Vorstellung aus, dass es wenn was wichtiges passiert, es durchaus zu besonderen Naturerscheinungen kommen kann.

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    Ich Danke euch allen für Eure zeit und Antworten:grinsen:

    Das Thema hat mich lange beschäftigt, doch kaum war es gepostet und die Erste antworten kammen, wuchs die Einsicht das es Egal ist und ich besser im hier und Jetzt verweile anstat solchen nutzlosen Gedanken nach zu Jagen. Ich danke Euch für eure hilfe.:erleichtert:

    Ich schnap mier mein Kissen und las das ganze im strudel der Zeit versiegen. Wen soch da was Übernatürliches zeigt dan ist es so und wen nicht dan nicht. Bitte verzeit mwine dauernden dofen Fragen mein Geist fährt in hecktischen Zeiten sehr gerne Karusel und wird sich desen erst Bewust wen Ihr mich wieder rubter holt.:hug:

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  • Auch gibt es verschiedene Vorstellungen, die mir schon recht abergläubisch erscheinen (so darf man nicht über ein Rezitationsheft steigen, weil das schlechtes Karma bringt.

    Während ich Dir weitestgehend zustimme; denke ich doch, dass magisches Denken oft genutzt wird, um damit einen realen Nutzen zu erzielen, sei es durch Placebowirkung. Das finde ich legitim, sofern man irgendwann davon auch wieder abkommt.


    Manche Sachen werden auch mit abergläubisch klingenden Begründungen weitergegeben, obwohl es eigentlich um etwas ganz profanes geht. So wie in den hiesigen Märchen, die Kinder z.B. davor schützen sollten, arglos alleine in einem dunklen Wald herumzulaufen. Überall, wo die Masse der Bevölkerung nicht schreiben und lesen konnte, wurden wichtige Sachen in Form von Geschichten und Märchen verbreitet, oder auch Gesängen. Ich finde es nicht verwerflich oder unbuddhistisch, wenn sich solche Sachen erhalten haben als Teil der Kultur - solange sie noch den eigentlich Zweck erfüllen - und der Weg es bereit hält, sich bezeiten davon zu lösen.

    Aber ich hatte bei mir so den Eindruck, dass ich ja das magische Denken ablehne, solang es westlich ist, aber wenn es östlich ist, es auf einmal toll fand. Es ist dann ja die Frage, inwieweit übernehme ich eine andere Kultur unhinterfragt.

    Sicher kann man so der Meinung von Konfuzius sein, dass die Wahrheit hinter einem Ritual nicht wichtig ist, sondern nur die Funktion zählt. Ritual als gemeinschaftsbildendes Element.
    Die andere Seite sieht man dann bei Toni Packer; z.B. keine Verbeugungen mehr, keine Rezitationen, nur noch das nackte Sitzen. Ist also auch eine Möglichkeit. (Und ich bin nicht mal sicher, ob es nicht genauso gemeinschaftsbildend ist).

  • Die andere Seite sieht man dann bei Toni Packer; z.B. keine Verbeugungen mehr, keine Rezitationen, nur noch das nackte Sitzen. Ist also auch eine Möglichkeit. (Und ich bin nicht mal sicher, ob es nicht genauso gemeinschaftsbildend ist).

    Ich denke es ist eine Frage des individuellen Charakters, wo man sich mehr identifizieren kann. Ideal ist, wenn am Ende alle diese Ströme in den gleichen Ozean münden :)