Beiträge von Adrenaline im Thema „Gedanken über das Älterwerden“

    Adrenaline

    Es hängt zu 100% davon ab, was jemand sagt, wie du ihn oder sie einschätzt? Und wie ist die Einschätzung, wenn jemand einfach nur da ist und nichts sagt oder habe ich deine Aussage falsch interpretiert?

    ich bild mir ein dass ich auch was spüre. Also die Energie des Menschen. Alter ist egal. Meine Ex-Nachbarin war nett, über 80, sie hat mir dann auch mal erzählt, dass sie unter Inkontinenz litt. Und zwar das üblere von beiden. Das war ein normales menschliches Gespräch über was für Probleme man hat. Sie ist jemand der trotzdem sich anderen zuwenden kann.

    Wenn Ihr nächstes Mal mit einer ach noch so jungen 57jährigen ungeduldig werdet, weil sie was sagt oder einfach nur da ist, könnt Ihr ja einfach mal schauen, was das ist. :hug:

    bei mir hängt es 100 Prozent davon ab, was jemand sagt, ob ich ungeduldig oder genervt werden. Aussehen egal.

    ach so und Lirum Larum Losi zum Thema bevormundet werden: Ich habe zum Beispiel grad einen neuen Tandempartner und merkte wie ich ihm sagte was er beim nächsten Chat zu tun hat und dann fiel mir mein Tonfall auf und ich schrieb gleich hinterher: Ich bin eine Mutter außer Dienst und grad beim privat Unterrichten kann ich in den Tonfall verfallen von Kind Unterrichtsstoff erklären. Bitte sagt mir Bescheid, wenns nervt. Er schrieb: "Will do" und erklärte, das heißt informell: Ok, mach ich.

    Autoritär und bevormundend wirken mittelalte Frauen ja nicht wegen der Nummer die in ihrem Pass steht, sondern aufgrund der Gewohnheit, Kinder am laufenden Band zuzuquatschen, wie man mit diesem oder jenem in der heutigen komplizierten Zeit klar kommt.

    Die mir tröstend sagen, ich sei doch nicht alt - und ich denke: Hey! Warum denn nicht?

    Ist eine alte Frau zu sein so eine furchtbare Sache, dass es nicht sein darf?

    Naja, also meine Oma ist grad mit 98 gestorben. Das ist nun echt alt aber viele werden 88. Durch die hohe Lebenserwartung in Deutschland finden einfach viele, dass 57 nicht alt ist, weil es irgendwie schräg wär wenn du dich 30 oder 40 Jahr alt nennen würdest. Es wär einfach unpraktisch, wenn jetzt jemand sagt: "Neben mir wohnt eine nette alte Frau "und der andere kann sich nichts vorstellen. Sie kann 57 sein mit 15 jährigem Kind im Haus, sie kann 90 sein....

    Meine Umwelt.

    Junge Leute, die darüber sprechen, dass sie Angst vor dem Altsein haben, die aggressiv reagieren, weil sie bei der geringsten Äußerung von mir Angst haben, bevormundet zu werden, zugequatscht zu werden oder überhaupt von einer älteren angequatscht zu werden...


    Aber als "Problem" sehe ich es nicht. Ich staune einfach nur.

    vor mir haben auch Leute Angst, das ist aber schon länger so. Ich weiß nicht warum. Der andere kämpft irgendwie mit sich, mit mir sprechen zu müssen, fühlt sich nicht wohl, traut sich nicht mir in die Augen zu sehen... Es kann viele Gründe haben. Schwer, rauszukriegen, was da genau in den Leuten vor geht.

    Liebe Turmalin,

    ich vermute, Du redest von einer anderen Generation. Dein Vater ist sicherlich älter als 57, oder?


    Das ändert sich alles durch die verschiedenen Zeiten, in denen man älter wird. My Generation ist irgendwie so, da soll frau perfekt sein. Da mach ich schon mein Leben lang nicht mit. Trotzdem hört's nicht auf.

    Mein Vater ist 75, war 68er Student. Du sprichst ja von einem Frauenproblem. In welcher Beziehung soll frau perfekt sein und wer sagt oder zeigt dir das?

    Mit meiner Kunst (Malen, Studium) thematisiere ich Altsein immer wieder. Ich möchte, dass sich alle, inklusive ich selbst, an das Thema gewöhnen: Menschen sind jung und sie sind alt.

    :? Mein Vater wär sicher der Meinung, dass alle bereits daran gewönt sind seit Beginn der Menschheit, dass Menschen alt und jung sind. Da brauch ich ihn gar nicht fragen.


    Ich habe noch nie etwas gehört dass er ein Gefühl hätte, diskriminiert zu werden weil er alt ist, dass irgendwer von ihm fordern würde "einen auf jung" zu machen oder sowas. Oder gar jung zu sein, was ja absurd ist. Ich habe auch von anderen älteren Familienmitgliedern sowas noch nie gehört, dass jemand ein Problem mit der gesellschaftlichen Reaktion hat. Mein Sohn stöhnte grade weil meine Ex-Schwiegermutter selbst einkaufen will. Mein Sohn wollte das nicht, wegen Corona, ich soll sie anrufen und "bearbeiten". Ihre Begründung, selbst einzukaufen war: "Ich hab doch jetzt weiße Haare, da sind alle so nett zu mir." Also diese Erfahrung will sie sich alle zwei Tage im Supermarkt nicht nehmen lassen....

    Ich war noch nie in einem Altersheim, aber ich denke nicht, dass es ein Platz ist wo man gerne hinkommen wollen würde. Viele alte Menschen werden nur ruhig gestellt und warten auf den Tod.

    Meine Oma wurde nie ruhiggestellt. Ich weiß gar nicht was du damit meinst. Sie tat immer das was sie noch konnte, mit den anderen Bewohnern. Wenn kein Besuch da war. Als sie nichts mehr konnte war es niemand der sie ruhigstellte, sondern das ist halt das Karma der menschlichen Existenz. Irgendwann kann der Körper nicht mehr, liegt im Bett immer längere Zeiten des Tages und dann stirbt man.

    Genauso wie Menschen aus welchen Gründen auch immer früher in Rente gehen oder zur Zeit wie es das Gesetz verlangt, spätestens hier beginnt man zu spüren, dass man nicht mehr gebraucht wird. Ich könnte es auch mit einer Stigmatisierung vergleichen, Menschen die keine Arbeit haben leiden ebenso, man nimmt sie ernst, aber sie sind in den Augen Vieler Menschen zweiter Klasse.

    Ich habe eher das Gefühl, dass Rentner und Arbeitslose dringend gebraucht werden, da soviel wichtige Arbeit nicht bezahlt wird. Viele Geflüchtete brauchen jetzt neben den offiziellen Deutschkursen Konversation. Und einfach Anschluss. Unsere Geburtenrate ist seit 40 Jahren niedrig. Also gibt es nicht ganz so viele aus den jüngeren Generationen die den Rat der Älteren brauchen. Um so mehr brauchen ihn Neuankömmlinge welche die Sprache nicht gut kennen und sich hier nicht auskennen.


    Wenn man nicht mehr so fit ist, braucht man ja nicht mit Minderjährigen Fussball spielen, Nachhilfe und Zuwendung sind auch gut.

    Bestimmt gibt es noch viele andere Gebiete wo man sich einbringen kann. Das war nur ein Beispiel was mir einfiel durch die Nachrichten, dass unbegleitete Minderjährige aus Flüchtlingscamps nach Deutschland eingeflogen worden.