Ich habe gehört (und habe leider keine Belege dafür zu Hand), dass die historischen Mönche, die Kung Fu gelernt haben, auch nur in dieser Kampfkunst geschult wurden. Sie wurden nicht in dem kontemplativen und praktischen Teil der Lehre geschult wie andere Mönche. Somit war ihr Auftrag eine Art Heer zu bilden und in militärischen Konflikten eingesetzt zu werden.
Beiträge von Horin im Thema „Das Leben findet in der Bewegung statt.....“
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Nach meinem Empfinden ist diese Form des Meditierens im Gegensatz zu Extremsport zum Beispiel eine Extrem der Ruhe. Und es stellt sich mir jetzt die Frage, ob man das nicht lieber vermeiden sollte, wenn man den Pfad der Mitte gehen will.
Extrem der Ruhe? Eher nicht ... Meditation ist Geistesschulung - durch Fokussierung eines Objektes, Beschäftigung mit einem Thema, Beobachtung, durch ein So-sein-lassen, ...
Vermeidest Du dies, hast Du die Grundlage der buddh. Phil. amputiert: Digha Nikaya 22, Satipatthana Sutta
Gibt es denn Praktiken, um das, was man beim Meditieren tut, noch stärker zu tun?
was tut man denn beim meditieren?
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Jahre langes Yoga und Andere Übungen um Arbeiten zu können haben mich zum nur sitzen geführt. Isometrisches Handeln hat auch dazu geführt das ich beim sitzen weder entspannt noch angespannt bin. Ich finde immer Muskeln die sich entspannt dahin legen oder glauben angespannt sein zu müssen. Die spann ich leicht an oder entspanne sie leicht damit sie in eine Wohlspannung kommen. Aber wenn du meinst das das kein Sport ist ist mir das auch gleich. Extremsport war ein vollkommen falscher Begriff, außerdem ist Extremsport nur Eitelkeit. Wie auch das "Richtige" sitzen.
So hat Gudo Wafu Nishijima gerne und oft darüber geredet, dass Zazen zu einer Balance des zentralen Nervensystems führt, man sitzt aufrecht, dennoch Muskeln entspannt. Man kommt zur Ruhe aber wird nicht schläfrig. Und so wird "nur sitzen" möglich. Jenseits der Gedanken, welche somit auch zur Ruhe kommen.
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Ich denke es gibt da eine Menge Missverständnisse. Formale Meditation ist nicht alles. Es ist wichtig, aber je nach Tradition füllt sie einen bestimmten Teil der Zeit des Alltags.. Buddhismus ohne Meditation geht nicht. Und Meditation ist ohnehin nicht das, was man sich darunter vorstellt. sie ist, egal in welcher Form das Instrument, der Weg (und ggf sogar die Realisation) der Befreiung. Wenn man von Extremen spricht, wäre das eine Extrem, welches nicht dem Buddhismus entspräche, nur Meditation, ohne Unterweisungen und alle anderen Aspekte des Pfades, das andere negative Extrem wäre nur Beschäftigungen mit der Lehre, ohne Praxis.
Es ist klar, dass Meditation nicht nur die klassische Sitzmeditation ist, sondern in Form von Gehen, Essen, Arbeit (Samu) etc stattfinden kann. Dennoch sind diese Meditationen in Bewegung nichts anderes als die Sitzmeditation in Aktion. Fakt ist, dass wir einen ruhigen Rahmen für reines, ungestörtes Sitzen brauchen, welches uns tiefergehende Einsichten und Transformation des Lebens ermöglichen.
Ohnehin können wir nicht "nicht in Bewegung sein". Alles ist in Bewegung, die Erde dreht sich um die Sonne, unser Atem strömt ein und aus, das Herz schlägt, unser Blut zirkuliert, unsere Zellen wachsen und sterben jeden Moment, sogar unser Haar, unsere Nägel wachsen fortlaufend, wir schwingen minimal mit unserem Körper... Ja...wenn in diesem Kontext Stillstand herrscht, hört unser Leben auf.
Buddha Shakyamuni hat Befreiung durch das Sitzen erlangt, Bodhidharma hat jahrelang gesessen, auch nach seinem Erwachen. Dogen Zenji sagt, Praxis und Erwachen sind nicht zwei, Praxis/Zazen ist die Realisation unserer wahren Natur...
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"Stundenlanges Sitzen" hat nichts damit zu tun, sich einen Ort zu schaffen, der abseits des Lebens ist, es ist keine Welt-/Lebensflucht.
Es ist ein "Mitten im Leben sein" eine radikale Akzeptanz des gegenwärtigen Moment. Und in diesem formalen Setting lernen wir den Alltag ebenso anzunehmen