Beiträge von Schmu im Thema „Gleichmut“

    Mein Verständnis ist wiederum so, dass ich euch beide verstehe. Ich glaube, das scheint nur auf den ersten Blick unterschiedlich / gegensätzlich / nicht vereinbar.


    Da kommt das ins Spiel, was ich oft denke: Es sind verschiedene Ebenen sozusagen. Auf der einen Ebene kommt es auf diese Weise ausgedrückt der Wirklichkeit näher, und auf der anderen könnte man es eher so ausdrücken.


    Die Unermesslichkeiten können auf Objekte hin gerichtet sein, sie verlieren aber ihre Existenz nicht, wenn die Objekte verschwinden. Meiner Meinung nach springen wir zwischen beiden Ebenen häufig hin und her.

    Aber vielleicht haben wir jetzt auch einen Punkt erreicht wo es sinnvoller ist, sich darüber zu unterhalten wie man die vier Unermesslichheiten im eigenen Geisteskontinuum entwickeln kann.

    Da sehe ich Begriffe ins Spiel kommen wie Vertiefung oder Wirklichkeitsergründung. Und darauf aufbauend vielleicht sowas wie Rechte Anstrengung.

    Zuerst mal muss eine Gewissheit in mir wachsen, dass Liebende Güte, Mitgefühl usw. erstrebenswert und heilsam sind. Dafür muss ich sie ergründen, und wenn mir ihr Wert klar und deutlich geworden ist, kann ich sie (z.B. mit Hilfe Rechter Anstrengung?) festigen und zu einer kontinuierlichen, dauerhaften Grundhaltung in mir anwachsen lassen.


    Vielleicht noch keine ausgereiften Gedanken, aber immerhin ein Anfang... :))

    Vielleicht interessiert sich jemand für Folgendes: Die vier unermesslichen Gedanken im Hinayana, Mahayana und Bon - Dr. A. Berzin

    Vielen Dank, @mkha'. Das ist aber sehr ausführlich beleuchtet! :) Es wird wohl in jeder Tradition ein ganz klein wenig unterschiedlich gesehen. Aber "das stört keinen großen Geist", wie Karlsson vom Dach sagen würde.


    Wenn ich das richtig sehe, hat sogar der zukünftige Buddha Maitreya schonmal etwas dazu gesagt. Wie geht das denn? Egal, keine ernstgemeinte Frage... ^^

    Ich finde, es ist so eine Sache mit: "Zuerst muss dieses entwickelt werden, sonst werde ich jenes nicht entwickeln können."


    Hier geht es jetzt um die vier Unermesslichkeiten. Da möchte ich mir kein Urteil erlauben, ob da etwas entwickelt sein muss, bevor sich etwas anderes entwickeln kann.


    Ganz allgemein fällt mir aber auf, dass Buddha offenbar jeden Winkel ausgeleuchtet hat und dort auf verschiedene Qualitäten gestoßen ist, die Aspekte des Ganzen sind.

    Ich bin noch nie auf eine Sache gestoßen, die mir wichtig erschien – sowohl was die Dinge angeht, die heilsam sind, als auch jene, die unheilsam sind – die Buddha nicht in irgendeiner Kategorie erwähnt hätte.


    Was mir aber aufgefallen ist: Es greift alles ineinander. Liebende Güte begünstigt Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut. Mitgefühl begünstigt Liebende Güte, Mitfreude und Gleichmut. Es ist egal, welche dieser vier Qualitäten ich nehme: Sie begünstigt immer auch die anderen Drei.

    Ich würde schon sagen, es gibt Begriffe, die einen übergeordneten Charakter haben, aber hier springt mir keiner ins Auge, der nicht erwachen könnte, bevor nicht jener andere entwickelt ist.