Beiträge von mukti im Thema „Empfindung Gefühl“

    Aber man sollte wenigstens in Erwägung ziehen, auch die eigene Erfahrung zu dem Thema zu Rate zu ziehen und zu "analysieren".

    Finde ich auch, ohne eigene Erfahrung nützt die Lehre wenig.

    Ich übernehme nur das was ich erlebt und erfahren und geprüft hab.

    Das unterscheidet einen Buddhisten und einen der Buddha folgt.

    Wir haben halt nur die Überlieferungen und die Sangha um dem Buddha zu folgen und die besagen nun mal dass Gier, Hass und Verblendung die Ursache von Dukkha sind. Ich finde das auch nachvollziehbar.

    Das von dir angeführte Zitat beschreibt die vielen verschiedenen Formen des Leidens, aber nicht deren Ursachen. Aus deiner Argumentation würde sich ergeben, dass Dukkha nicht die Ursache des Leidens ist und somit deine Auffassung im Widerspruch zu Ellvirals Auffassung steht.

    Diese meine Auffassung habe ich vom Palikanon, Kommentaren, Vorträgen und Austausch mit Theravadins übernommen.

    Gut aber nur um das klarzustellen: die erste der vier edlen Wahrheiten ist Dukkha::


    Zitat

    Leiden, Leidunterworfensein, Unzulänglichkeit, Elend, Übel, Schmerz, Verletzung, Unbefriedigtheit: Wörtlich "schwer zu ertragen"; die spannungsreiche Qualität aller Erfahrungen, die von Verlangen, Anhaften und Ego begleitet werden.

    Dukkha gilt als universelles Charakteristikum aller Phänomene; da die Dinge unbeständig sind, sind sie unzuverlässig und können uns nie zufrieden stellen. Der naturgegebene Verfall und die Auflösung der Dinge ist dukkha.

    ...

    Es ist nicht bloß das aktuelle Leidensgefühl gemeint, sondern auch das potentielle Leiden, das 'Dem-Leiden-Ausgesetztsein' oder das 'Dem-Leiden-Unterworfensein.

    Ich glaub ich habe den Dreh . Also ich versuch mal. Ein auch gutes Beispiel ist das mit dem Lebensraum des Fisches und den Lebensraum des Menschen. Für den Fisch ist das Element Luft ja eher unangenehm .Es bereitet ihm Schmerzen. Dem Menschen geht es andersherum auf Dauer ähnlich. Der Lebensraum des einen Wesens wird für das andere Wesen bedrohlich unangenehm. Schlussfolgernd. Ich mag nicht bitter. Das heißt aber noch lange nicht das das unangenehme Gefühl von Bitter der Wahrheit entspricht. Also ist die Empfindung eher die reine Fähigkeit die Dinge gefühlsmäßig einzuordnen , ob nun positiv oder negativ spielt keine Rolle. Nur eins spielt eine Rolle , nämlich der Geist macht es einfach weil er es kann. Die Fähigkeit dazu ist die Empfindung.

    Ich denke der Geist hängt ja auch vom Körper ab und macht das nicht willkürlich. Also wenn dem Menschen die Luft ausgeht entscheidet er sich nicht das als unangenehm einzuordnen, er nimmt es so wahr daran lässt sich nichts ändern.

    Was der Geist dann draus macht ist veränderbar. Er kann z.B. in Panik verfallen oder mittels Sati Ruhe bewahren usw.

    Empfindung, im tibetischen Buddhismus definiert als Erleben des Objektes als angenehm unangenehm oder indifferent. Es gibt ja zahlreiche Empfindungen körperlicher und geistiger Art, die in diesen drei Kategorien erlebt werden. Mein Problem ist die Definition mit den Eigenschaften ( es sind ja Eigenschaften ) angenehm, unangenehm und weder noch. Diese Eigenschaften tue ich doch dazu. Im Grunde sind Eigenschaften Benennungen und existieren nicht wahrhaft. So passt die Definition nicht, oder lieg ich da falsch. Gut Definitionen für Geistesfaktoren sind Benennungen. Also aus Sicht der konventionellen Wahrheit. Aus Sicht der endgültigen Wahrheit würde ich etwa formulieren: Der grundlegende Geistesfaktor Empfindung ist das Erleben des Objektes und bildet zusammen mit dem Gf Wille, Berührung, Aufmerksamkeit und Unterscheidung die Grundlage für die Benennung als angenehm ,unangenehm und weder noch. Denn die Einordnung erfolgt ja zeitverzögert. Liege ich da richtig ?

    Nach dem Abhidhamma sind es sieben Geistesfaktoren die immer zusammen mit jedem Bewusstsein entstehen: Kontakt, Gefühl, Wahrnehmung, Wille, Konzentration, Lebensfähigkeit und Aufmerken. Das entsteht alles gleichzeitig in gegenseitiger Bedingung, eines kann nicht ohne dem anderen sein. Gefühl wird also angenehm, unangenehm oder neutral wahrgenommen, Benennung ist eine gedankliche Aktivität die nachher dazukommen kann, so wie auch Emotionen. Soweit ich das bislang verstehe.