Beiträge von Bhavanga im Thema „Von Emotionen schnell zu Mitgefühl wechseln: Wie machen?“

    Ich denke, der Buddha hatte zu seiner hauptsächlich Zeit eine Art der Unterhaltung gesehen, die nicht geistig anspruchsvoll oder geistig anregend war. Sondern eher flache Unterhaltung. Die im Theater leidvolles oder leidbringendes als lustig oder besonders dargestellt hat, oder als Musik in Begleitung oder zur Bezweckung von Sinnesgenüssen einfacher Art auftrat. Vielleicht hatte er deswegen so eine schlechte Meinung von der Unterhaltung an sich.


    Ich denke, dass es durchaus Kunst gibt, die heilsam anregen oder die Kenntnis der Realität vertiefen kann. Wenn sie geschickt bestimmte Fragen aufwirft, oder wichtige Dinge nachempfindbar macht. Der Buddha selbst macht in den Sutren oft auch - lyrische Äusserungen in Versform, war also selbst ein Dichter, ein Künstler, er hat diese Kunst wohl nur nicht direkt als "Unterhaltung" angesehen! Dabei gilt sicherlich, dass Menschen auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen sind, und von unterschiedlichen Arten von Kunst angeregt werden können. Ich denke aber auch, es gibt auch heute ungünstige Arten der Unterhaltung, etwa Hollywoods Gewaltfilme, aus der nur kritische Geister lernen können, während unkritische eher ungünstig beeinflusst werden können, also Gier, Hass und Verblendung genährt werden können, anstatt dass gelehrt wird, sie zu hinterfragen.


    Was die Emotionen angeht, ich denke das sollte man nicht so sehen, dass sie, wenn sie leidvoll sind, irgendwie in Mitgefühl "umgeändert" werden sollten. Die Emotionen sind einfach nur die natürliche Reaktion des Geistes bzw. des Gemüts auf das erlebte. Ich denke, der Weg um sie weniger leidvoll werden zu lassen ist eine Kenntnis der sie auslösenden Realität, und vor allem eine Akzeptanz dieser. Dann werden die Emotionen von sich aus weniger leidvoll, und es kann sich womöglich zeigen, dass sie auch vorher schon eigentlich eine Form von Mitgefühl waren, und nun in anderer Form eben - nicht mehr leidvolles Mitgefühl geworden sind. Genauso wie Achtsamkeit auch erlaubt, sich der Natur dieser Emotionen bewusster zu werden, sie akzeptieren zu lernen, und dadurch können sie auch als weniger leidvoll und sogar bereichernd empfunden werden.