Beiträge von Helmut im Thema „Reichtum“

    Gerade etwas gelesen:


    Zitat

    Freude ist ein notwendiger Bestandteil der Meditation. Wenn Freude in Erregung ausartet, muss sie gedämpft werden, bis sie eine ruhige, innere Freude ist. Erregung hilft der Meditation nicht. Du musst daher die Fröhlichkeit daraufhin untersuchen, ob sie innere Freude ist, die dich bei der Meditation unterstützt, oder ob sie Erregung ist, die dich bei der Meditation stört.

    Quelle: Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Hallo Deepa,


    das ist ein guter Hinweis von dir.


    Freude ist ein wichtiger Faktor auf dem spirituellen Pfad. Sowohl im Theravada als auch im Mahayana werden ja die vier unermesslichen Geisteshaltungen geübt. Eine davon ist die unermessliche Freude, die ja in dem Wunsch besteht, dass die Lebewesen dauerhaftes Glück erleben mögen.


    Auch die vierte Vollkommenheit, die ein Bodhisattva übt, die Tatkraft ist mit Freude verbunden, denn die Tatkraft bei der spirituellen Praxis ist gekennzeichnet durch die Freude am Heilsamen.


    Sich über die heilsamen Handlungen anderer zu freuen ist sehr heilsam.


    Freude an etwas ist also nicht zwangsläufig Anhaftung.


    Wie Raphy in früheren Beiträgen aufgezeigt hat, ist Anhaftung eine Form der Begierde. Das bedeutet, Anhaftung ist mit Unwissenheit verknüpft. Das bedeutet, dass Anhaftung auf das Begierdeobjekt Qualitäten projiziert, die dieses Phänomen gar nicht besitzt. Aber man glaubt, dass das Begierdeobjekt diese projizierten Qualitäten besitzt und hält daran fest, dass es so ist wie man es annimmt.

    Wenn man Freude genießt, ist das nicht zwangsläufig Anhaftung. Dieser Begriff wird hier auf Buddhaland meiner Ansicht nach sehr inflationär benutzt. Es wird nicht gesagt, was man genau mit Anhaftung meint.


    Sich an dem Glück, das man erfahrt zu erfreuen ist doch noch keine Anhaftung. Anhaftung ist doch immer verbunden mit getäuschten Sichtweisen. Anhaftung entsteht, wenn ich der Ansicht bin, dass das Glück, das ich gerade erlebe, beständig ist und hieran festhalte, weil ich es nicht akzeptieren kann, dass dieses erlebte Glück vergänglich ist.

    1.2 Bhumi

    Das Mitgefühl allein ist die Saat der vollkommenen Ernte der Buddhaschaft.

    Das Wasser des Mitgefühls nährt die Saat.

    Die Frucht "Mitgefühl" wird lange Zeit eine Quelle der Zufriedenheit.

    Ich lobe das Mitgefühl als Anfang von allem.

    Die letzte Zeile ist eine Sinn entstellende Übersetzung.


    Mit der Analogie, die Candrakirti im Madhyamakavatara in den ersten drei Zeilen des Verses 1.2 benutzt, verdeutlicht er die überragende Bedeutung des Mitgefühls für den Bodhisattvapfad. Das Mitgefühl ist die Ursache dafür, dass man in den Bodhisattvapfad eintritt. Man wird aber auf dem Bodhisattvapfad nur voranschreiten und die Vollkommenheiten verwirklichen können, wenn auch auf dem Pfad stets das Mitgefühl vorhanden ist. Selbst wenn man das Resultat der Bodhisattvapfades verwirklicht hat, also die Buddhaschaft erlangt hat, ist auch auf dieser Ebene das Mitgefühl notwendig, denn sonst könnte der Buddha nicht zum Wohle der Wesen wirken. Wegen dieser Qualitäten des Mitgefühls lobt Candrakirti zu Beginn des Madhyamakavatara das Mitgefühl.


    Deshalb muss die vierte Zeile korrekt lauten: "Daher preise ich zu Anfang das Mitgefühl." Anfang bezieht sich nicht auf den Anfang von allem, sondern auf den Beginn seiner Schrift. Viele indische Meister begannen ihre Schriften mit einem Lobpreis; meistens ein Lobpreis der Buddhas oder Bodhisattvas, der Arhat usw. Der Lobpreis den Candrakirti seinem Werk voran stellt, ist das Mitgefühl; und zwar das Mitgefühl, dass sich ausnahmslos auf alle Lebewesen richtet.

    In dem von dir genannten Zitat, Monika, steht erst einmal nichts davon, dass Arhats keine Wiedergeburt erleben. Dort steht nur, dass diese weißgekleideten Laienanhänger aus den Reinen Bereichen in denen sie Nibbana erlangen nicht wieder zurückkehren. Das bedeutet doch nur, wer das Nibbana erlangt hat, fällt aus diesem nicht wieder heraus. Das bedeutet doch nur, wer Nibbana erlangt hat, erfährt keine Wiedergeburt im Samsara.


    Warum sollte man das Nibbana verwirklichen, wenn dies gleichbedeutend mit dem Ende des Lebens wäre? Wenn das Erlangen des Nibbana gleichbedeutend wäre mit dem Ende des Lebens, gäbe es ja keine Praktizierenden, die das angestrebte und verwirklichte Nibbana auch tatsächlich erleben.

    Ich habe wiederholt gelesen in den Sutren, dass es für Arhats keine Wiedergeburt mehr gibt.

    In welchen Sutras hast du dieses denn gelesen? Mal eines zu nennen wäre doch gar nicht so schlimm. Dann kann man ja mal gemeinsam schauen, ob es sich um ein Sutra handelt, das zu interpretieren ist, oder ob es sich um ein Sutra handelt, das man wortwörtlich nehmen kann.