Beiträge von Schmu im Thema „Vermischung / Hauptpfeiler des Buddhismus“

    Hier könnt ihr euch ja mal daran üben, ob ihr in dieser Rede des Buddha das Wörtchen "ich" findet und ob das normal konventionell angewandt ist oder ob damit eine für uns unzugängliche Mystifikation, ein Erleuchtungs-Ich oder was auch immer gemeint ist.

    Ich weiß nicht, ob du mich meinst, aber das ist nicht das, was ich gesagt habe.


    Wenn du davon ausgehst, dass das, was du zu einem bestimmten Zeitpunkt mit "Ich" bezeichnest, dasselbe ist wie das, was du 10 Jahre später mit zunehmender Praxis damit bezeichnest, dann reden wir nicht über dasselbe. Dass sich das Verständnis von "Ich" im Laufe der Zeit verändert, da müsste man mir zustimmen, sonst redet man aneinander vorbei.

    Wenn man das gewöhnliche Verständnis von "Ich" einmal beiseite lässt und es gegen ein erwachtes Verständnis austauscht, kann man diesen Abschnitt, den mukti zitiert hat, mühelos verstehen:


    Zitat

    Mit derart gesammeltem Geiste, der geläutert war, rein, fleckenlos, ungetrübt geschmeidig, gefügig, fest und unerschütterlich, richtete ich meinen Geist auf die 'erinnernde Erkenntnis früherer Daseinsformen'. Ich erinnerte mich an manche frühere Daseinsformen, als wie an ein Leben, an zwei Leben, an drei Leben, an vier Leben, an fünf Leben, an zehn Leben, an zwanzig Leben, an dreißig Leben, an vierzig Leben, an fünfzig Leben, an hundert Leben, an tausend Leben, an hunderttausend Leben; dann an die Zeiten während mancher Weltentstehungen, an die Zeiten mancher Weltuntergänge, an die Zeiten mancher Weltuntergänge und Weltentstehungen: 'Dort war ich, solchen Namen hatte ich, solcher Familie und solchem Stande gehörte ich an, solche Nahrung wurde mir zuteil, solches Wohl und Wehe hatte ich erfahren, solches Lebensalter erreichte ich. Von da nun abgeschieden, trat ich dort wieder ins Dasein: dort hatte ich solchen Namen, solcher Familie und solchem Stande gehörte ich an, solche Nahrung wurde mir zuteil, solches Wohl und Wehe hatte ich erfahren, solches Lebensalter erreichte ich. Von dort nun abgeschieden, trat ich hier wieder ins Dasein.' So erinnere ich mich an manche frühere Daseinsform, mit ihren besonderen Merkmalen, besonderen Kennzeichen. Dieses erste Wissen, Brahmane, hatte ich in der ersten Nachtwache errungen. Das Nichtwissen schwand, und das Wissen erwachte, das Dunkel zerstob, und das Licht erschien, während ich da also unermüdlich, eifrig und entschlossen verweilte. Dies, Brahmane, war meine erste, große Durchbrechung, gleichwie das Kücklein die Eierschale durchbricht.

    A.VIII.11.


    Wenn ich (oder du) das Wort "Ich" benutzen, kannst du davon ausgehen, dass wir es nicht in derselben Weise benutzen, wie Buddha es an dieser Stelle tut. Jemand, der erwacht ist, meint nicht dasselbe mit "Ich" wie wir es gewöhnlich verwenden.

    Trotzdem konnte Buddha mit Menschen kommunizieren (und hat es ja auch), die das Wort "Ich" auf eine mehr weltliche Weise verwenden, ganz einfach, weil sie eben nicht erwacht sind. Da gibt es viele, viele Abstufungen von einem stark zementierten Ich bis hin zu einem Ich, das sich seiner Nicht-Existenz in der seit Ewigkeiten vom Menschen fantasierten Form bewusst ist.

    void, dein Kommentar zu den Zaubereien ist ok für mich, lenkt aber von der Diskusssion ab, ob Karma und Wiedergeburt zu den Hauptpfeilern der Lehre Buddhas gehören oder nicht. Natürlich können Karma und Wiedergeburt nicht "bewiesen" werden, deshalb wollte ich darauf hinweisen, dass der Buddha deren Existenz mit seinen übersinnlichen Fähigkeiten gesehen hat.

    Und wenn man die Unwissenheit in diesem Leben nicht beseitigt, dann geht es halt weiter im Daseinskreislauf. Wie kann man daher die Wiedergeburt aus Buddhas Lehre weglassen?

    Karma und Wiedergeburt müssen aus meiner Sicht nicht weggelassen werden. Was damit gemeint ist und wie diese Begriffe zu verstehen sind, da gibt es eben nur unterschiedliche Lesarten. So sehe ich das.


    Es braucht für mich auch keine übersinnlichen Fähigkeiten, um Karma und Wiedergeburt (was ich für keine perfekte Übersetzung halte) deutlich zu sehen. Es gibt nur verschiedene Vorstellungen davon, was darunter zu verstehen ist.

    Für mich persönlich sind Glaube oder übersinnliche Fähigkeiten dafür gar nicht nötig. Karma ist überall. Wiedergeburt auch. Nur teile ich bereits die Erläuterungen von Ayya Khema in ihren Büchern (und die mancher anderer Buddhisten) über Karmaformationen nicht vollständig. Das macht ja nichts. Wie @mkha' schrieb: Jeder nach seiner façon.