Beiträge von Leonie im Thema „Vermischung / Hauptpfeiler des Buddhismus“

    Der Austausch mit anderen ist wichtig, sonst verkümmert mein Geist, weil er sich nur im Kreis dreht.
    Auch Siddhartha Gautama hat das gemacht. Es war ihm offenbar sogar ein besonderes Bedürfnis mit allen Menschen unabhängig von Herkunft, Ansehen oder Kastenzugehörigkeit zu sprechen. Er sprach mit Brahmanen, Mönchen, Nonnen, Einsiedlern, Bauern, Ausgestoßenen, Gebrechlichen, Sterbenden, Handwerkern, Königen, Fürsten, Politikern, Beamten, Soldaten, Asketen – kurz und gut: einfach mit allen.


    Das alles wurde anfangs scheinbar von einigem Missfallen besonders seines Vaters begleitet, führte es doch in eine Richtung, die diesem nicht sonderlich gefiel.


    Austausch ist also wichtig, um eine möglichst große Bandbreite an Erfahrungen zu sammeln.

    Buddha hat sich aus ganz anderen Gründen "ausgetauscht" - wenn einer alle Erfahrungen gesammelt hat und dies sich zu der einen Erfahrungen verdichtete, dann geht so einer höchstens zu den Leuten um zu Geben, was immer der andere braucht. Und das weiss derjenige, der zu ihm kommt am besten und nimmt dann auch genau das mit.


    Der Geist, von dem du redest, dreht sich auch mit Austausch im Kreis - so ist samsara definiert - ein sich im Kreis bewegen.


    Als Siddhartha hatte er sich deshalb mit den Leuten unterhalten, weil er drei Fragen hatte -warum leiden die Menschen? Wo ist der Ausgang aus dem Kreislauf des Leidens? Und wie komme ich dorthin?

    Da niemand eine Antwort hatte, machte er sich eben selbst auf den Weg und ließ alles hinter sich. Zum Schluss ließ er auch seine Erfahrung des Erwachens hinter sich und arbeitete als Wegweiser.8)


    Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.

    Der Weg ist nicht getrennt von mir wenn ich eins mit dem Weg geworden bin, einstweilen ist der Weg Objekt und ich das Subjekt das ihn zu gehen versucht.

    Es ist beides. Das Ich kann nicht erkennen, dass es eins ist mit dem Weg - (oder Universum) - solange sich diese Ich-Illusion ernährt, ernährt sie die Getrenntheit und nichts anderes.


    Sati ist als erstes Erleuchtungsglied - bojjhanga - ist noch mehr als sich auf den gegenwärtigen Augenblick einlassen. Sati soll sich so entfalten, dass sati zur Wirklichkeitsergründung führt. Und so weiter -

    bojjhanga

    Aber kann man den Weg gehen ohne zu erwarten dass er ans Ziel führt?
    Also ich erwarte mir definitiv Resultate, Früchte, und was davon eintritt werte ich als Erfolg. Vielleicht gibt es eine höhere Ebene, aber auf der bin ich nicht, und darüber theoretisch nachzudenken finde ich oft wenig sinnvoll.

    Der Weg ist doch nicht getrennt von dir - ansonsten ist das eben die Spaltung von Subjekt und Objekt. Wenn du an dem Selbst festhältst, dass Erwartungen und Ziele hat, dann wird deine Illusion immer größer - wenn du aber Erwartungen und Ziele aufgeben kannst, dann gibst du damit auch gleichzeitig das Selbst auf - so kannst du dich auf den gegenwärtigen Augenblick ganz einlassen und erkennst überhaupt erst, was es für "Früchte" und Aufgaben gibt.

    Da fällt mir das Märchen von Frau Holle ein - kennst du bestimmt.

    Da hab ich an das Gleichnis vom Boot gedacht, das man aufgibt wenn es am Ufer angekommen ist.

    Wenn man alle Erwartungen an den Weg aufgibt geht möglicherweise das Motiv verloren ihn überhaupt zu gehen. Jedenfalls sollte man wohl falsche, nicht wirklichkeitsgemäße Erwartungen aufgeben.

    Wenn das Boot am Ufer angekommen ist, sind doch die Erwartungen erfüllt, dann gibt man sie auch einfach auf.

    Wenn man Erwartungen hat, dann hat man auch ein Motiv - beides ist nicht verschieden.

    Gerade bei Huang-po gelesen: Was für ein Ding ist denn der Weg, dass du ihn gehen möchtest?

    Auch der Weg ist Vorstellung und löst sich gleichfalls im Erlösten auf.

    Und - keine Erwartung bzw. Nicht-Erwartung ist wirklichkeitsgemäß.

    Philosophie ist der verzweifelte Versuch, mittels des Denkens, Wahrheit zu finden. Ein Ding der Unmöglichkeit. Genauso gut könnte ich in der Erde buddeln, um Fische zu finden.

    Es ist schon hilfreich sich im Denken zu schulen und zu üben und es gibt erfreulicherweise gute Vorbilder, wie z.B. Wittgenstein. Die Wahrheit ist nicht verborgen, es braucht nur das Aufgeben von Selbstlüge, da die Wahrheit Nicht-Selbst ist.

    Dann kann man auch überall Fische finden. Das ist aber nur für Zen-Leute möglich.:maske: