Beiträge von Mar tin im Thema „Neuer Höhepunkt menschlicher Weisheit!“

    Mich stört die Romantisierung der Natur; nach dem Motto ohne den bösen

    Menschen wäre alles gut.

    Ich kann das so nicht sehen, aber sehe ein, dass der Mensch noch

    einiges verschlimmert.

    Treffend formuliert!


    Wir nehmen uns ja gerne aus der Natur heraus. Und wir gehen davon aus, dass die Natur fair und nett sein sollte.

    Der Westen zum Beispiel, zwingt der halben Welt seine demokratischen Ideen auf. Wir eliminieren deren Führer, und "befreien" damit die arme Bevölkerung.


    Wir töten die Bären, Wölfe und beschimpfen dann (teilweise) die Jäger, weil sie das Ungleichgewicht ausgleichen müssen.


    Die Natur ist einfach nur die Natur.

    Sie ist weder grausam, gut, fair oder unfair.

    Alles ist vergänglich, und weil wir das nicht wollen, verändern wir die Welt, häufen gigantische Besitztümer an usw, durch die wir uns definieren und unvergessen (unsterblich) machen wollen.


    Manche sagen aus der Verzweiflung heraus, dass die Natur sich schon um uns kümmern wird. Das wir ein Virus sind.

    Da spricht nur die Hilflosigkeit und Unwissenheit aus uns.


    Wir sind wie alle anderen, vergängliche Erscheinungen, ohne ein unvergängliches Selbst, dass bedingt ist, durch die anderen Erscheinungen.


    Die Natur hat nur eine Aufgabe : erhalten, vermehren, verbessern.

    Dies ist in Wirklichkeit ein hoffnungsloses unterfangen.

    Alles muss sich ändern, alles muss vergehen. Die kurzzeitige Abwesenheit von Leiden sollte uns nicht täuschen. Satt sein, ausgeruht sein, usw ist eigentlich nur eine kurzzeitige Abwesenheit von Leiden.

    Wir wollen das aber so nicht sehen, und deshalb wenden wir unser falsches Verständnis in Bezug auf die Welt an.


    Und dadurch erleben wir doppeltes Leiden.

    Billionen von Tieren, und Millionen von Menschen werden innerhalb meines Lebens grausam zu Tode kommen.

    Ich habe mich deshalb so hilflos gefühlt, und in mir ist Hass entstanden.

    Deshalb habe ich mich und andere verletzt.

    Das hat jetzt nichts mit meiner Praxis zu tun, aber ich bin der festen Überzeugung, dass Samsara ein hoffnungsloser Fall ist.


    Deshalb habe ich mich ein paar Jahre von der Welt abgesondert.

    Ich habe dem Buddha vertraut, obwohl ich nicht so clever bin wie die anderen. Das Studium der Schriften hätte mir am Anfang nichts gebracht.

    Ich war schwach, aber mir wurde klar, dass ich nur in mir, Frieden und Freiheit finden kann.


    Nach ein paar Wochen und Monaten, hatte ich Samadhi als Rettungsanker.

    Das ist zwar noch ein sehr fragiler und vergänglicher Frieden, aber die notwendige Basis, um den Weisheit-bedingten Frieden zu erlangen.


    Diese ganzen Kontemplationen, dieses ständige beobachten und studieren von den Erscheinungen dieser Welt, bringt uns zu einem Punkt, wo es niemanden gibt, der stirbt und geboren wurde.


    Als Kind hatte ich furchtbar Angst vor dem weißen Hai (Film).

    Ich hatte keine Erfahrung und Weisheit, deshalb hatte ich sogar Angst davor, in einem See zu schwimmen.


    So ähnlich ist es mit dem Leben.

    Die Sicht auf Anatta, zerstört die uns bekannte Welt.

    Darum hebe ich immer die Wichtigkeit der Meditation hervor.


    Unser Leben ist bedingt durch Unwissenheit, durch Erziehung, Bildung. Wir sehen die Welt nicht wie sie wirklich ist.


    Da ist Leiden, und eine Ursache für das Leiden, und das ist ein Ausweg.

    Das hat, und hatte für mich immer Priorität.


    Mich habe ich nie hinterfragt, bis ich in der Meditation gesehen hatte, dass mein Selbstverständnis eine kompletter Irrtum war.

    Und mit diesem fehlenden Ich, ist meine Trauer und Freude verschwunden.

    Frieden ist übrig geblieben.


    Ich kann diese Tiere nicht retten, aber ich kann ein heilsames Leben führen, und den Schaden für mich und die Welt reduzieren.

    Das Mitleid wandelt sich in Mitgefühl.

    Gleichgültigkeit, glücklich sein, traurig sein wandelt sich in Gleichmut.



    Samsara ist kein sicherer Ort, unser Leiden multipliziert sich ins unendliche wenn wir aber daran glauben.

    Jemand der Pfad und Frucht verwirklicht hat, ist frei.


    Aber diese Dinge kann man schwer erklären. Für die meisten Menschen gibt es einen Weg in die Freiheit, aber für die Befreiten gibt es niemanden der diesen Weg gehen könnte.

    Relativ und Absolut, sind Dinge die man eigentlich nicht verstehen kann, bis man sie im Herzen erkennt.


    Ich möchte natürlich nicht, dass irgend ein Tier leiden muss und stirbt.

    Aber mein Einfluß darauf ist sehr begrenzt.


    Aber ich kann dafür sorgen, dass ich nicht mehr leiden muss, unter dem Leben mit seinen üblen Begleiterscheinungen.


    Diese Freiheit ist schon zu Lebzeiten möglich. Man muss sich nicht mit zukünftigen Existenzen auseinandersetzen.



    Mögen wir alle Frieden finden!