Beiträge von Aravind im Thema „Wie geschieht der " Zusammenbruch "“

    Aravind, du hast recht ,nur möchte ich mich nicht abrackern und am Ende meines Lebens festlegen, hat nicht so funktioniert

    Ja, das verstehe ich.

    Bei mir funktioniert es halt jeden Tag, warum auch immer, und es fühlt sich nicht wie abrackern an, deshalb teile ich meine Erfahrungen.


    Wahrscheinlich bin ich einfach nur ein unverbesserlicher Optimist.

    Das " Problem " , die Wurzeln der Emotionen sind noch da. Damit wirst du zwangsläufig zum Wiederholungstäter. Es nützt nichts sich darauf zu stützen ab jetzt immer schön heilsam sein zu wollen solange wie Unwissenheit vorhanden ist. Das Unwissen ist die Wurzel . Auch heilsame Eigenschaften sind im Grunde befleckt , weil von ich durchdrungen. Außer beim Erwachten

    Das habe ich schon verstanden. Nur, dass das für mich kein Problem darstellt. Ich gehe einfach weiter, Du strebst nach Perfektion. So hat jeder seinen Weg.


    Aravind.

    du hast die schlechten im besten Fall nur vergessen.

    Da würde ich nicht widersprechen! Mein Lehrer sagt immer, buddhistische Entwicklung hat nichts mit lernen zu tun, sondern mit ver-lernen. Das ist das, was "vishudimagga" heißt, der Pfad der Reinigung. Man verlernt die Automatismen, mit denen man unheilsam reagiert. Und handelt stattdessen heilsam. Wo siehst Du das Problem?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Heilsames entsteht nur aus heilsamen Handlungen, aber nicht aus unheilsamen Handlungen. Unheilsames entsteht nur aus unheilsamen Handlungen, aber nicht aus heilsamen Handlungen. In dem Sinne hat eine Wirkung immer eine entsprechende Ursache und umgekehrt.


    Was du Aravind aus dem Dhammapada zitierst, widerspricht dem ja nicht, sondern bestätigt es. Weil Liebe das Gegenmittel gegen Hass ist, überwindet sie diesen und deshalb entsteht aus Liebe eben kein Hass und umgekehrt.

    Genau, das wollte ich ausdrücken. Die Liebe überwindet den Hass; es gibt keinen konstanten, unveränderlichen Vorrat an Hass.

    Für meinen Geschmack steht da zu oft "muss". ;) Woher weißt Du das?

    Ist das Deine Erfahrung?


    "Es kann nur Gleichartiges aus Gleichartigen entstehen . "

    Kommt jetzt darauf an, was Du mit "entstehen" meinst. Im Dhammapada steht jedenfalls "nur Liebe überwindet den Hass", der Platz für den Hass wird im@er kleiner, und das entspricht auch meiner Erfahrung. Nur zur Sicherheit: Ich bin mir sicher, dass ich nicht erwacht bin. ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Hallo Torsten,

    Wie ist euer Meinung?

    Meine Erfahrung ist so ziemlich das Gegenteil, von dem, was Du schreibst. ;)

    Wobei ich "Sprünge" in der Entwicklung durch unmittelbares Erkennen durchaus kenne.


    Aber "eliminieren"ist nicht das Gegenstück zu kultivieren:


    Eigenschaften wie Mitgefühl, Gleichmut , Haßlosigkeit, Gierlosigkeit usw zu kultivieren

    Sondern: Das Gegenteil wäre "Nicht-Kultivieren", also eine Wahl, die man trifft.


    Um das zu tun, hat es mir sehr geholfen, das Erkennen von unheilsamen Verhalten/Gedanken zu üben, gerne in der Meditation, aber auch im Alltag.


    Wenn das Erkennen geschult ist, dann stimmt das hier:

    Die "Persönlichkeit" wird dadurch im Leben im Alltag nicht beeinflusst.

    nicht mehr.

    Ich habe aber keine Ahnung, was eine Persönlichkeit ist; ich würde eher auf das Verhalten schauen, und das findet immer in "kurzen und schnell vorübergehende Momenten" statt. Sobald man im Alltag auch nur manchmal erkennen kann, dass man unheilsam denkt/handelt, dann hat man auch die Chance zur Wahl. Zum Nicht-Kultivieren des Unheilsamen.


    Pema Chöden bspw. spricht ganz praktisch davon, dass man lernt, wie man sich verhärtet, wie man sich verschließt, und wie sich das anfühlt. Im Moment glaube ich, das letztere ist wichtiger (wie es sich anfühlt, auch körperlich).


    Eine Meinung vertreten statt zuhören.

    In Gedanken reflexartig Argumente suchen statt spüren und denken.

    Sich bemitleiden, statt die Situation annehmen.

    Achtsam beobachten, statt sich den Gefühlen, die einen überschwemmen, komplett hingeben.

    Die Gefühle, die einen überschwemmen, zum Teufel wünschen.

    Bewerten statt aufnehmen.


    Ich sitze hier am Schreibtisch und rechts von mir liegt ein Schreibblock, praktisch immer. Und wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich in dem genannten Sinne verhärte, dann mache ich eine kurze Achtsamkeits-Schreibübung (kürzer als 1 Minute), und häufig löst sich diese Verhärtung dann. Ich denke, was da funktioniert, ist für jede und jeden anders. Das gehört zum persönlichen Dhamma-Werkzeugkasten. Für manche andere ist es vielleicht eine Atembeobachtung oder ein Mantra.


    Erkennen von Nicht-Ich und Impermanenz können eine große Motivation und wichtige Schritte sein, diese Wahrnehmung zu kultivieren, aber es geht IMHO im Notfall auch komplett ohne.


    Liebe Grüße,

    Aravind.