Weshalb hob Shakyamuni Buddha S C H W E I G E N D eine Blüte in die Höhe, als er von SchülerInnen nach seiner Darlegung des Dharma gefragt wurde, woraufhin unter hunderten nur der Schüler Kashyapa blitzartig verstand und die Höchste Eingebung erhielt: die absolute geistige Leere, das absolute Erkennen der Ich-Losigkeit, dass (s)ein eigenes separiertes Bewusstsein und das Ego Illusion des Dualismus sind.
Die Begrenztheit des geschriebenen und gesprochenen Wortes.
Ich denke Sprache ist ein sehr wichtiger Aspekt und eine Barriere auf dem Weg zur Erleuchtung, welche man möglichst schnell durchschauen möge. Einerseits ist Sprache unerlässlich für den Menschen, andererseits bringt sie viele Probleme mit sich - die meisten Konflikte hätten sich wohl vermeiden lassen, wenn sich beide Parteien stillschweigend angeschaut hätten. Für unsere gesamte Spezies ist Wort und Schrift das Fundament unseres Wissens, ohne sie könnten wir nur sehr oberflächliche Informationen austauschen.
Der Erleuchtete hingegen braucht keinerlei Worte. Es ist ja ein wiederkehrendes Motiv: Der Erleuchtete wird von einer Person um seiner Erleuchtung erprobt und geprüft - er hingegen entgegnet lediglich mit schweigen. Es wird oft unterstrichen, dass der Buddha nicht wertet. Das heißt nicht nur werten zwischen gut und schlecht, sondern auch, zu kategorisieren, das was man wahrnimmt in Schubladen zu schieben - und genau dieser Prozess ist bei der Verwendung von Sprache unumgänglich - das geschieht rasend schnell wenn man den Mund aufmacht und fängt meistens gleich direkt beim ersten Wort "Ich" an.
Auch das Denken ist auf den ersten Blick nichts Anderes als die Formulierung von Sprache im eigenen Kopf und auch dieser Prozess scheint unerlässlich. Hier kommt aber der knackende Punkt, die Krux, der Witz bei der Sache, welcher mir in der Praxis einst ziemlich die Augen geöffnet hat - und ihr kennt das wahrscheinlich auch vom meditieren: Dieser Moment, wenn man seine Gedanken, die Wörter die man formuliert, mitten im Satz loslässt. Man weiß trotzdem immer, wohin man gedacht hat, wie man weitergedacht hätte, obwohl es nie soweit gekommen ist. Stille im Kopf und doch Alles wissen, Alles wahrnehmen. Erlebt man diese Momente bewusst öfter und länger, erkennt man, dass das Denken wie wir es praktizieren eigentlich nicht essentiell ist. Der Denker weiß was er denkt, bevor er gedacht hat. Aus dem Nichts heraus wurde alles schon gesagt, ohne das jemals was gesagt wurde. Ich nenne diesen Moment gerne "1mm Nirvana"