Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Tantrisches Werk“

    nun wenn Du das so empfindest, ist Tantra / Dzogchen schlicht nichts für Dich, dann lies es halt mit akademischem Interesse und erwarte nicht mehr davon.

    So mach ich es ab sofort.


    Warum sollte hier jemand die eigene Lieblingsliteratur nennen, wenn Du am Ende doch blos abwertend darüber urteilen wirst, zumindest kann man das erwarten bei Deiner Einstellung.


    DU erwartest das vielleicht, andere sind nicht so voreingenommen mir gegenüber.


    Das ist schon faszinierend, wie Du Dich in Deiner Spiegelkammer bewegst. Du fällst ein Urteil, das Dich hindert, etwas anzunehmen, und erklärst dann was anderes für "beliebter" weil Du es nicht liebst. Lass doch einfach das Urteilen und v.a. frag uns nicht, wenn Du gar nicht bereit bist, irgendwas anzunehmen


    Das Urteil ist ganz objektiv. Ich nehme es ja an, was ihr sagt. Ja, ich nehme es total an und weiß jetzt, dass ich ohne Lehrer nie etwas verstehen werde - und dies führt dann dazu, dass es nicht anziehend ist. Zen ist anziehender, da ich es JETZT einfach machen kann. Für euch ist das wahrscheinlich kein großes Problem, ihr wohnt meist in Städten, da gibt es Zentren, vielleicht braucht ihr nur 10 Minuten um eine Unterweisung zu erhalten - vor Ort. Ich hab mal geschaut, nach Köln wären es von mir aus 260km (falls dort ein Zentrum wäre).


    Aber da müssen wir uns jetzt nicht aufhängen, ich habe lediglich nach tantrischen Werken gefragt und habe genau 2 Werke genannt bekommen. Eines kenne ich ja schon und das andere werde ich kaufen (aus rein akademischen Interesse natürlich).

    Fazit des Threads:


    Anfänger brauchen keine Bücher, weil sie ohne Lehrer eh nichts verstehen.


    Anziehend ist was anderes. Vielleicht ist deswegen auch Zen beliebter, wer weiß das schon...

    Ja stimme zu Ellviral.


    Ich verstehe ja Linien, Übertragungen usw. und habe absolut kein Problem damit. Was mich jedoch stört, ist eben, dass immer gesagt wird: "Du kannst das nicht verstehen, weil du ja nicht Lehrer XY hast". Woher wissen die überhaupt, was und was ich nicht verstehen kann?


    Für mich wirkt das so wie eine aristokratische Klasse, die unter sich bleiben will. Wie sollte man da überhaupt tiefer einsteigen können? Bist du nicht in Zirkel XY dann versuch es erst gar nicht.


    Was ich, und das ist meine persönliche Meinung, unter buddhistischer Lehre verstehe ist absolut das Gegenteil - Selbstbefreiung, für denjenigen, der den Mut aufbringt, seinen Geist ehrlich und offen zu untersuchen (wie Buddha eben). Im Endeffekt ist man ja doch mit seinem Geist alleine, auch wenn ich ein schönes Wochenendretreat hatte - dann kommt der Alltag, wo kein Lehrer da ist.

    Warum siehst Du die Übertragung als "Gebundenheit und Zwang" an?


    Das Dumme an tantrischen Schriften ist, dass man sie ohne die Erklärung und vor allem ohne das Vorbild eines erfahrenen Lehrers überhaupt nicht verstehen kann. Keine Chance.


    Deswegen. Wenn keine Chance besteht, diese Schriften ohne Lehrer zu verstehen, was soll daran dann nicht gebunden und zwanghaft sein?



    Die Bücher sind gut zum Verstehen, zum Ergänzen, zum Auffrischen. Aber sie sind keine lebendige Erfahrung, mit der Du Dich verbinden kannst.


    Ja, aber es liegt doch im Endeffekt an mir, ob eine Erfahrung lebendig wird. Damals hab ich auch nur über Zazen gelesen - lebendig wurde es dann, als ich auf einem Kissen saß - ganz ohne Einweihung oder Aufforderung. Hätte ich damals auf solche Ratschläge wie von Losang gehört, hätte ich niemals mit Meditation anfangen können.


    Jetzt läuft es langsam im Kreis: Deine Fragen wiederholen sich. Ich denke, weil Du da eine Blockierung hast, die Du gerade nicht überwinden kannst oder willst. Was kann man Dir hier noch sagen, was Dich von Deinen Ansichten lösen würde?


    Ursprünglich ging es ja überhaupt nicht um mich - ich wollte einfach nur wissen, welches Buch ihr empfehlen würdet. Selbst wenn ich keinerlei Chance habe, jemals ein tantrisches Werk zu verstehen, kann ich es doch trotzdem lesen.

    Das Dumme an tantrischen Schriften ist, dass man sie ohne die Erklärung und vor allem ohne das Vorbild eines erfahrenen Lehrers überhaupt nicht verstehen kann. Keine Chance.


    Also ist jedes Buch über tantrische Schriften absolute Zeitvergeudung? Warum gibt es denn überhaupt Bücher über tantrische Schriften?

    Ich halte solche Einstellungen für nicht richtig. Im Endeffekt würde es bedeuten, dass Freiheit nie erreicht werden kann, außer durch Gebundenheit und Zwang (Lehrer). Absolutes Licht würde sich auf eine kleine Lampe in Tibet begrenzen um zu scheinen. Macht das Sinn?

    Ja ich verstehe die 1 Loch Methode, aber ich habe noch nicht so das richtige gefunden, wobei mich dies aber nicht vom Praktizieren oder Ausprobieren abhält.


    An Dzogchen verstehe ich noch nicht so ganz, warum gesagt wird, dass man dieses klare Licht sei (absolute Wahrnehmung). Das ist nach meinem Verständnis das Gleiche wie Brahman. Da es aber ein konkret buddh. Zweig ist, verstehe ich diese "Aneignung" eines wahren Wesens nicht. Oder spielt dort Leerheit und abhängige Entstehung gar keine Rolle?

    Hallo kein Name,


    danke für die hilfreichen Tips! Von Keith Downman lese ich kurioserweise gerade ein Buch, nämlich das von Longchenpa, was Kilaya empfohlen hat, aber in der kommentierten Fassung halt von Keith. Gefällt mir sehr gut und das ist natürlich super, dass es da auch was auf deutsch gibt, wird bestellt auf jeden Fall.


    Ohne Teachings oder Lehrer stelle ich es mir schwierig vor, wenn man seine Heimat im klassischen Buddhismus hat und mit der Sichtweise des Dzogchen in Berührung kommt.


    In dem Sinne bin ich halt schon viel "rumgekommen", kenne viele ähnliche Teachings wie Advaita oder Shivaismus/Shaktiismus Lehren. Was ich gemerkt habe ist, dass man bei Dzogchen die Wörter/Begriffe klären muss. Parallel lese ich gerade den Klassiker "Tantra als Lebensanschauung" von Herbert V. Guenther, welches von einem Indologen geschrieben wurde, und daher, zwar trocken, aber informativ ist, gerade um die Wörter zu lernen.


    Er stellt wirklich viele Video- und Textressourcen zur Verfügung, er stellt sich hin und wieder den Fragen seiner Schüler, steht alles online auf seiner Seite.


    Ja, ich habe den youtube Kanal abonniert, es gibt wirklich auch, wie du sagst, sehr viele Interviews mit anderen Kanälen usw. Wer mir da auch noch gut gefällt ist der Franzose Daniel Odier, gibt es jetzt weniger Videos, aber einige Bücher. Ich hab mir alle gekauft, er ist mehr so ein Grenzgänger, hat aber auch Dzogchen Lehren drin, fühlt sich aber wohler mit dem Tantra aus Kashmir, was aber auch so ähnlich wieder ist...keine strikte Trennung von Innen/Außenwelt, die physische Erfahrung ist die höchste Erfahrung usw.


    Übst du nur Dzogchen oder ist dies nur ein Interessengebiet für dich?

    Wieviele Pratekyabuddhas gibt es so in einem Zeitalter? Und wie oft tauchen sie im Kali Yuga auf?


    Das dürften nicht viele sein :cry:



    Ich kenne den Stil von James Low nicht wirklich, aber wenn er das lehrt, gibt er dann nicht gewissermaßen auch eine Übertragung?


    Ja doch in einem gewissen Sinne, dann wäre für mich aber auch ein Buch eine Übertragung. Du meinst aber wahrscheinlich etwas energetisches, dass nur in einem Raum der physischen Präsenz ausgetauscht werden kann. Oder? Wenn dies der Fall wäre - gibt es solche einmaligen Einweihungen in Deutschland für Aussenstehende?

    Hallo,


    diesen Text bzw. Buch habe ich schon einige Jahre, auch natürlich Mahamudra Texte und andere Dzogchen Bücher. Aber ich steige da oft nicht durch, vor allem, wenn man sich darüber unterhält, denn:


    Auch sollte man für Dzogchen zumindest die grundlegende Einweihung bekommen


    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das ursprüngliche Bewusstsein Reinheit und eine Einweihung würde da überhaupt nichts daran ändern. Es ist für mich immer demotivierend, wenn immer gesagt wird, dass ohne Lehrer und Einweihungen "nichts gehen" würde. Wo kommen denn die Pratyekabuddhas her?


    Allerdings lehrt das in der Form aus den oben genannten Gründen heute praktisch niemand mehr.


    Praktisch oder tatsächlich? Lehrt nicht James Low so einen Stil?

    Aber vielleicht fangen wir mit einer Rückfrage an: was erwartest Du und was willst Du lernen und warum?


    Eigentlich erwarte ich tieferes Verständnis. Ich lese ja hin und wieder tantrische Literatur und versuche da bestmöglichst mitzukommen, manchmal sehe ich "klar", manchmal wieder nicht.


    Lernen will ich vor allem die Gelassenheit mit/in der Welt durch Erkenntnis des klaren Bewusstseins. In solchen eher "pragmatischen" Sachen komme ich mit Prasangika nicht weiter, weil ich dort zu verkopft bin, oder ich wende es einfach falsch an, was auch sein kann.


    Mich interessieren also nicht die ausschweifenden Sachen, sondern eher die minimalisierten Formen wie Dzogchen.