Beiträge von Monika im Thema „Woher kam bei Buddha die Erleuchtung?“

    Zitat

    Genau das aber unterscheidet ja Buddha von anderen, denn er verweist auf die Selbstverantwortung und zeigt auf, wie das möglich wird.

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    Das Leiden zu beenden, darum geht es doch in den anderen Religionen irgendwie auch.

    Um nochmal darauf zurückzukommen.


    Im Christentum, Judentum und Islam geht es vorallem darum, Gott Gehorsam zu sein, dann würde "man auch gerettet". Alle anderen werden bestraft.


    Genau das aber unterscheidet ja Buddha von anderen, denn er verweist auf die Selbstverantwortung und zeigt auf, wie das möglich wird.

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    Das Leiden zu beenden, darum geht es doch in den anderen Religionen irgendwie auch.

    Ja, aber im Gegensatz zu den anderen Religionen verweist der Buddha nicht auf ein Jenseits und nicht auf die Gnade Gottes, sondern er hat Erkenntnisse gewonnen, die bereits jetzt große Veränderungen bringen, und zwar allein dadurch, dass du, ich und jede/r andere, der/die sich an seine Empfehlungen hält, Erfahrungen damit machen kann. Diese Erfahrungen können bereits in diesem Leben zu Leidfreiheit führen, auf jeden Fall aber das Leiden vermindern.


    All das muss jedoch erfahren werden, denn es ist nicht einfach mit wenigen Worten erklärbar. Dazu gehören Vertrauen und Disziplin. Rein theoretisch ist da nix zu machen. Es geht nicht um Glauben, es geht um Begreifen, was Leiden ist, was der Ursprung ist, das es ein Ende des Leidens gibt und auch einen Weg daraus. Diesen Weg muss jede/r für sich selbst gehen. Das kann niemand ihm/ihr abnehmen.


    Alle anderen Erklärungen sind Beiwerk und lenken nur von der Praxis ab.

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    Hallo Roland,

    Hier noch ein Beispiel: Auch die Reden von Gotamo Buddhos ergeben erst einen Sinn in ihrer Gesamtheit. Was hätte es für einen Nutzen, wäre dieses umfangreiche Werk schon nach 30 Seiten zu Ende gewesen. Erst die Gesamtheit ergibt letztendlich einen Sinn und nicht schon die ersten Seiten!

    Nein, es genügt zu wissen:


    Die Vier Edlen Wahrheiten und der achtfache Pfad


    Denn alle Lehrreden wurden innerhalb von 45 Jahren gehalten, die hat kaum jemand von Anfang bis Ende gehört. Die Lehrreden sind Beispiele so wie die Bergpredigt von Jesus. Aber um sie zu verstehen, braucht es keine 84000 davon.


    Du hast sehr umfangreich geantwortet. Vielleicht äußere ich mich später noch dazu. Aber sicher haben andere User noch gute Gedanken dazu.

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    dass er zwischenzeitlich nur noch "Haut und Knochen" war, vielleicht sogar dem Tode nahe. Er wird vielleicht gedacht haben: "Nein, das alleine ist es nicht, hier stimmt etwas nicht...!" und wieder zu Kräften gekommen sein, um einen Weg zu gehen, der den Körper nicht ruiniert.

    Ja, das war so. Er war dem Tode nahe und erkannte, dass das nicht der richtige Weg ist. Er fing wieder an zu essen und wurde dafür von seinen Begleitern getadelt. Er setzte sich alleine unter den Bodhibaum und meditierte. Hierbei wurde er von Mara "versucht" - so wie Jesus in der Wüste. Dabei erkannte er, wo der Ursprung liegt - nämlich in den Reaktionen auf die Welt z.B.


    Leider kann ich diese Lehrreden jetzt nicht sofort anbieten. Aber ich werde nach ihnen suchen.

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    Ich würde Schmu kommentierend sagen, dass es ein stark ausgeprägter Drang nach Erkenntnis, nach Wissen war.

    Ja, denn so muss es sein, wenn Erkenntnis und Befreiung erfolgen sollen. Es muss sein, als würde man ertrinken, wenn man nicht darum ringt.

    Auch ich habe immer diesen Drang in mir verspürt. Seit ich nicht mehr suchen muss, ist der Drang vorbei, aber die Lehre ist so lebendig wie die Selbstverständlichkeit, täglich Zähne zu putzen.

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    Ich glaube ganz fest daran, das es Dinge in unserem Leben gibt, die nicht erklärbar sind, jedoch irgendwo ihren Ursprung genommen haben müssen.

    Ja, das denke ich auch. Und dazu hat sich der Buddha auch enthalten - er hat keine Meinungen mehr zu Dingen, die nicht erklärbar sind wie z.B. wann fing alles an und wann hört das wieder auf.

    Aber alles entsteht aus Bedingungen, und diese kommen und gehen in einem ständigen Wandel.

    Wie z. B. Angst, Stress und das daraus resultierende, wie wir uns dann automatisch in ganz bestimmten Situationen verhalten, ohne das uns dies jemand erklärt oder gezeigt hat.

    Dazu gibt es hinreichend Beweise und vor allem auch wissenschaftlich-psychologische Erklärungen.

    Nicht jede/r hat Angst, empfindet Stress und verhält sich wie "sein Nachbar". Angst und Stress sind zunächst einmal notwendige Reaktionen des Körpers, z.B. beim Fluchttier. Aber beim Tier ist der Stress sofort wieder weg, sobald die Gefahr nicht mehr spürbar bzw. sichtbar ist.


    Anders der Mensch, der kann sich auch Stress machen, obwohl da noch gar nix los ist.


    Zu anderen Religionen möchte ich noch hinzufügen, dass sie alle "überschaubar" menschlich angelegt sind. Da ist jemand, der Liebe predigt - und alle verstehen das. Die einen lehnen das ab und die anderen fühlen sich sofort davon positiv ergriffen.


    Die Lehre Buddhas jedoch geht viel weiter - was bisher kein anderer verkünden konnte. Wer sie verstehen will, muss sich sehr intensiv mit ihr beschäftigen - z.B. mit dem Thema Leere und Nichtselbst. Aber das ist ein sehr schwieriges Thema, kaum zu vermitteln. Deshalb wollte der Buddha auch zunächst nicht lehren.

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    Man spricht zum Beispiel vom Stromeintritt, aber in Wirklichkeit tritt niemand in den Strom ein, sondern man öffnet sein Herz für den Strom der Wahrheit.

    Die Erleuchtung ist eigentlich ein ganz natürlicher Zustand des Herzens, begraben unter der Unwissenheit.


    Der Buddha könnte vor dir stehen, und trotzdem könnte er dir nichts von der Erleuchtung abgeben.

    Aber er könnte dir zeigen wie du dein Herz säubern und befreien kannst.

    Lieber Roland,

    zunächst einmal - oder hab ich das bisher überlesen? - der Buddha wird nur deshalb Buddha genannt, weil er ohne Zutun anderer von sich aus auf seine Lehre gekommen ist.

    Natürlich waren da zuvor Lehrer, aber was der Buddha lehrte, war völlig neu - und ist es bis jetzt.


    Was ist Liebe? Und woher kommt sie? Auch diese kommt nicht von außen, auch diese kann nicht "übertragen" werden, aber jemand könnte fähig sein, Dir die Liebe nahezubringen.


    Dein Beispiel vom Ärger zeigt das auch

    Deine positive Energie die Du bis zu dem Zeitpunkt vor dem Impuls von Außen hattest, wird in dem Moment des auftreffens von der negativen Energie auf deine positive Energie, "umgeworfen" und in, nennen wir es Ärger, umgewandelt. Dies geschieht ohne das Du es beeinflussen kannst, es sei denn, deine positive Energie in Dir ist zu diesem Zeitpunkt so stark, das sie sich nicht ins Negative drehen lässt.

    Woher kommt diese Energie? Wer hat sie Dir beigebracht?

    Ist das nicht vielmehr Karma - selbst wenn es durch Gene und Erziehung beeinflusst wurde, muss da doch "etwas am Werk sein", dass Dir niemand schenken kann. Es ist.

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