Beiträge von Helmut im Thema „Stätten des Bewusstseins in Digha Nikaya 15“

    Im Kontext des Buddha-Dharma ist der Geistesfaktor Vertrauen mit Erkenntnis verbunden; er ist eine Erkenntnis.


    Das verstehe ich nicht.

    Erkenntnis seiner Erleuchtung hat nur der Buddha.

    Von der Erkenntnis der Erleuchtung eines Buddha habe ich nicht gesprochen. Das bringst du jetzt neu ein.


    Es geht nicht um die Verwendung des Begriffes Vertrauen in der Alltagssprache oder in der christlichen oder anderen Lehren, sondern darum welche Bedeutung der Begriff Vertrauen im Kontext der Lehre des Buddha hat.


    In diesem Kontext ist Vertrauen ein heilsamer Geistesfaktor und besteht in Erkenntnis. Alle drei von mir erwähnten Arten des Vertrauens sind in diesem Zusammenhang Erkenntnis, und zwar gültige Erkenntnis.

    Im Kontext des Buddha-Dharma ist der Geistesfaktor Vertrauen mit Erkenntnis verbunden; er ist eine Erkenntnis.


    Vertrauen hat im Kontext des Buddha-Dharma eine andere Bedeutung als im umgangssprachlichen Gebrauch.

    Warum sollte ein Christ nicht überzeugt sein von Jesus als Gottes Sohn und nach Verwirklichung der Nächstenliebe streben, was der rechte Glaube ist, durch den man erlöst wird.

    Wir wissen ja nicht was wahr ist.

    Dein letzter Satz zeigt ja, dass es hierbei um Überzeugung geht. Erkenntnis ist aber etwas anderes als Überzeugung.

    Klaus Mylius übersetzt mit beidem - saddhā: Glaube, Vertrauen. Man kann im Vertrauen Zuflucht bei Buddha, Dhamma und Sangha suchen um selber sehen zu lernen.

    Nyanatiloka übersetzt saddha im "Buddhistischen Wörterbuch" mit Vertrauen. Er charakterisiert saddha als eine der 5 geistigen Fähigkeiten. Innerhalb der 50-teiligen Formationsgruppe ordnet er saddha den 19 primären edlen Geistesformationen zu.


    In seinem System der 51 Geistesfaktoren zählt Asanga das Vertrauen zu den elf heilsamen Geistesfaktoren. Das stimmt mit Nyanatilokas Zuordnung überein.


    Asanga gibt auch eine Definition von Vertrauen:


    "Was ist Vertrauen? Es ist die Überzeugung, die Lauterkeit und der Wunsch nach Verwirklichung in Bezug auf das Vorhandene, in Bezug auf den Besitz von Vorzügen oder in Bezug auf Fähigkeiten."


    Er nennt drei Arten des Vertrauens:

    • das läuternde Vertrauen
    • das überzeugte Vertrauen
    • das nach Verwirklichung strebende Vertrauen.

    Das hat alles nichts mit Glaube zu tun wie wir diesen aus der christlichen Tradition kennen.