Beiträge von Alephant im Thema „Dürfen Heilige verrückt sein?“


    Buddha erklärt in der Lehrrede über die Elemente auch, wie sich die Menschen gruppieren. Wir haben im Deutschen ein Sprichwort: 'Gleich und gleich gesellt sich gern", das geht in Richtung der Erklärung (Buddhas). Eas verbindet nun Gruppen. Mehr oder weniger gemeinsame Neigungen und Ansichten (auch über richtig und falsch) auf jeden Fall. Insofern mag ich dir widersprechen.


    Andererseits mag ich dir auch gerne zustimmen. Dswg auch eigentlich dieser Post von mir. Das Problem, oder der Samen des Problems (ich meine das bei so einem Thema sicher nicht zweideutig) liegt 'in uns allen', also potentiell in jedem. Und kommt damit potentiell in jeder Gruppe vor.


    Die Unaufgeklärtheit der Opfer ist auch eine Bedingung (Leonie hat das gut beschrieben, find ich). Insofern (weil ja ein Opfer oft auch nicht von ungefähr Opfer ist, evtl zu hart gesprochen) besteht vielleicht Anlaß, nocheinmal genauer auf die entsprechenden 'buddhistischen Personen' und 'buddh Gruppen' zu schauen. Genau darum lässt man sich ja auf einen Lehrer in dem Fall hier ja ein. Man öffnet sich dem (!). Das macht man wohl, um 'klarer' und 'reiner' also glücklicher auch, zu werden. Dem Lehrer vertrauend.


    Sieht so dann für mich besonders hinterhältig aus.


    Sowas, also diese spezielle Voraussetzung kommt so nicht in allen Gruppen und sozialen Beziehungen vor. Es hilft eine genaue Kenntlichmachung der Personen und Gruppen (falls es kein Einzelfall ist). Aber nur auf Zeit und auch nur bedingt.

    Naja so wie Du das erkennst ist es eben nicht. Und ich merke, dass ich nicht mehr buddhistisch antworten kann. Das liegt aber an einem Buch das ich gerade bearbeite. Da schreibt Mein Meister Longchen Rabjam. Der macht es fast unmöglich sich nicht zu befreien.

    Dann sagen wir doch wir erkennen es beide nicht wie es ist und halten unsere jeweilige Ansicht für die Wirklichkeitsgemäße und so können wir uns gegenseitig alles Gute wünschen.

    Du erkennst das alles schon sehr gut, finde ich. Red dir bloss nicht das Gegenteil ein.


    ✌️

    Das Problem liegt in dem Bedürfnis nach Autorität, nach Führung, weil man die Verantwortung für das Leben und seinen (Fehl)Entscheidungen nicht allein tragen will. Ein weiteres Problem liegt in dem Bedürfnis nach einem anderen Leben, in dem es schön ist und es einem gut geht. Heilig kommt ja von vollkommen, vollständig oder ganz. Man möchte heil sein, nicht krank, altern oder sogar sterben. Das hat dann sehr viel mit Realitätsverweigerung zu tun.

    Es ist echt nur Lust auf Kommunikation, falls du magst. Der Thread ufert eh aus 😅.


    Btw du bist gut (also auf der Ebene auch unterhaltsam) mit Sprache, wollt ich dir mal freundlich sagen. Ich find deinen Post hier in einigen Stellen echt hell, aussagekräftig.


    Zurück zur Kommunikation. Ich würd das Wort 'heil' nicht so strikt einseitig betrachten 'vollkommen/ganz'. Wir haben in unserer Sprache 'heilen', die 'Heilkunst', 'heile heile Puste?' 😀. Ich nehme an, viele würden auch einem Begriff 'innerer Heilungsvorgang' zB zustimmen.


    Also. Man kann das Heilsame anstreben, weil man es kennt. Und den Begriff des Heiligen auch so mit so einem bekannten Gefühl verbunden auffassen: das Gute/das Richtige.


    Ich sehe das Problem, das du am Ende dieses Absatzes formulierst, besser mit 'starker atta-Ansicht' beschrieben. Also ja, 'Realitätsverweigerung'. Man will so ein Heiliger sein. 'Ja das wäre ganz famos oder so gut für alle anderen auch denen man helfen mag, oder boa ich hab dann auch das magische Ohr und das magische Auge ... undsoweiterundsofort.


    Aber das Wort 'heil' ist doch sonst vernünftig/, eigentlich eher hilfreich in der Sprache verwebt, sag ich mal so?

    So meinte ich das nicht, Alephant

    Ich meinte, ob man eine bestimmte Gemeinschaft namentlich nennen kann, bei der die Voraussetzungen dafür besonders vorliegen.


    Solche Gemeinschaften (in denen es vermehrt zu Misbrauch aller Art kommt) werden je nachdem immer wieder untersucht, und auch direkt benannt. Und da werden auch gewisse Voraussetzungen in Abgrenzung von anderen Gruppen (wo das weniger stark ausgeprägt ist) genannt.


    Bei all diesen Untersuchungen fehlt aber ein wichtiger Satz: in Abhängigkeit vom Nichtverstehen ist das Potential auch für sexuellen Missbrauch.


    Zum konkreten Fall möchte ich mich so äussern: sehr schwierig. Ein 'Erleuchteter' der den Sexualtrieb nicht überwunden/durchschaut hat. Ist halt nicht 'erleuchtet'. Und tritt trotzdem so auf. Kommt mir vor wie ein Mathematiker, der nicht rechnen kann. Und tritt trotzdem so auf ... was da dann bei rauskommen kann ... an heiklen Situationen für diejenigen, die dem 'Mathematiker' vertrauen ...

    Einfache Antwort: Nichverstehen.

    Klar gibt es die.


    Ich würd sagen: mehr Nichtwissen/nicht verstehen macht anfälliger.

    Stehen buddhistische "Heilige" außerhalb der sonst für alle geltenden Ethik? Dürfen sie, was man sonst sanktionieren oder doch ablehnen würde. Ein kritischer Artikel meines Freundes Hans-Güter Wagner, den ich lesens- und bedenkenswert finde:


    Dürfen Heilige verrückt sein? - ursachewirkung.com


    Den geistesklaren Menschen nennt man nicht umsonst so.


    Und in der Beziehung gesehen nennt man auch den Arhat so.


    Es gibt aber wohl viele Verrückte und sehr unklare Menschen, die denken sie wären heilig oder sehr sehr klar (im Gegensatz zu anderen). Am Verhalten können andere sehen, wie es wirklich mit der inneren Klarheit und Gemütsruhe usw bei einem selbsternannten Heiligen ist.