Aber das sehe ich nur als einen Teil der Wahrheit.
Das ist unser aller Problem - dass wir bestenfalls nur einen Teil der Wahrheit sehen. Ein kleines Stück weit lässt sich das glücklicherweise bei etwas gutem Willen durch Kommunikation kompensieren.
Aber das sehe ich nur als einen Teil der Wahrheit.
Das ist unser aller Problem - dass wir bestenfalls nur einen Teil der Wahrheit sehen. Ein kleines Stück weit lässt sich das glücklicherweise bei etwas gutem Willen durch Kommunikation kompensieren.
Auch von meiner Seite, Dharma Buddy, danke für den Einblick in Deine Sichtweise. Ich kann nicht alles nachvollziehen, muss ja auch nicht sein. Wo mein 'Problem' (kein persönliches, sondern ein Akzeptanzproblem im Kontext buddhistischer Praxis) liegt, wurde vielleicht auch ein Stück weit deutlich - in erster Linie bei der Selbstidentifikation mit Rollen; zugewiesenen und selbstgewählten. Dass das in der 'Szene' auch problematisiert wird, hast Du ja deutlich gemacht, zumindest das war neu für mich.
Auch, wenn es OT ist - Du hast ja nun selbst deutlich gemacht, dass bei dem von Dir erwähnten 'animitta-samādhi' von einer isolierten Praxis im Rahmen eines Stufenweges (die ich nicht kenne) die Rede war. Eben darum war ich irritiert, dass so etwas von jemandem kam, der sich dem Zen zugehörig fühlt, was ja nun erklärtermaßen eben kein Stufenweg ist. Weil hier OT will ich nicht allzu tief darauf eingehen, aber den Bezug zum Zazen zumindest andeuten. Er leitet sich aus der Übung der tiefen Prajñāpāramitā des Bodhisattva Avalokiteśvara ab (Kanjizai Bosa gyō shin hannya haramita) - es ist ja kein Zufall, dass dieses Sutra im Zen ständig rezitiert wird. Wenn man die Überlieferung eben dieser Übung studiert, findet sich da natürlich auch etwas zum animitta-Aspekt dieser Übung. Speziell aufschlussreich für mich war da das Astasāhasrikā-prajñapāramitā-sūtra, Abschnitt XIX und XX. Muss man aber nicht unbedingt wissen, um Zazen zu üben ...
Danke für Deine Antworten. Drei Anmerkungen dazu:
Für die meisten Betroffenen ist das "Label" nicht so was ne ne coole neue Jacke ("Ich bin jetzt Influencer"), sondern oft Ergebnis einer sehr langen und manchmal peinvoller Phase der Selbstakzeptanz.
Doch kein notwendiges Ergebnis. Dass Selbstakzeptanz - zu lernen, sich selbst liebevoll anzunehmen - ein schwieriger und oft auch schmerzvoller Prozess ist, ist natürlich richtig. Aber es ist ein Unterschied, ob man es bei einem "so bin ich - damit kann und will ich arbeiten" belässt oder ob man daraus ein "ich bin ein Opfer der gesellschaftlichen Umstände" oder auch ein "ich bin queer und stolz darauf" macht. Natürlich ist auch Letzteres ein "arbeiten" mit dem Ergebnis der Selbstakzeptanz - die Frage ist, ob es ein heilsames Arbeiten ist. Worauf liegt da der Fokus der Bemühung?
Am besten gefällt mir das Bild des Regenbogens. Er ist ein Kontinuum , auf dem sich Menschen verorten können.
Ich halte von dem Verorten nicht viel. Das mit dem Regenbogen ist ja ein schönes Bild - aber gerade weil es, wie Du richtig schreibst, ein "Kontinuum" ist, welchen Sinn soll da das säuberliche scheiden machen? Zwischen rot und blau, grün und gelb usw. Zwischen "wir" und denen die anders sind. Ist nicht genau das die Wurzel der Probleme, die Menschen so miteinander haben?
Überwinden können wir sie nur durch sehr fortgeschrittene Praxis (Animtta-Samadhi). Aber das ist so fortgeschritten, dass es außerhalb unserer Reichweite ist als einfache Praktizierende ist.
Das wundert mich jetzt etwas, bei jemandem, der Zen als seine "Richtung" bezeichnet. Ist Zazen nicht die Übung des Weilens im Zeichenlosen? Und gibt es da Anfänger und Fortgeschrittene? Wenn du den Weg gehst, ist es weder nahe noch fern ...
Das mit dem LBGuswusfetcpp kommt mir mittlerweile wie ein running gag vor - jedesmal, wenn ich irgendwo darauf stoße, sind da ein oder zwei neue Buchstaben hinzugekommen. Ich vermute, als nächstes ist BDSM fällig, das wird ja auch nicht von jedem so ganz vorbehaltlos akzeptiert. Da stellt sich mir allmählich die Frage, wo da Inklusion zu Exklusion wird ...
Mal von meiner Belustigung abgesehen - ich finde es nicht okay, wenn man Menschen irgendwelche Labels verpasst. Wenn man die dann auch noch benutzt, um sie zu diskriminieren, ist das schon mal gar nicht in Ordnung. Durchaus ein berechtigter Grund, sich dagegen zur Wehr zu setzen, egal ob man nun selbst davon betroffen ist oder nicht. Ob man sich dazu selbst ein Label verpassen muss, ist allerdings eine andere Frage. Aber okay, soll jeder für sich beurteilen, ob er ein Etikett braucht. Anders gesagt: ob man auf Aus- und Abgrenzung damit reagiert, sich selbst aus- und abzugrenzen. Psychologisch sicher verständlich - aber sinnvoll? Geht es in unserer Übung nicht eher darum, u.a. Labels und Etiketten abzulegen; die, die man sich selbst und die, die man Anderen anheftet? Sich und Andere nicht damit zu identifizieren? Dachte ich jedenfalls ...