Beiträge von Leonie im Thema „Alle fühlenden Wesen befreien“

    Und neben der freundlichen Haltung auch eine gute Portion Entschlossenheit, das zu tun, was notwendig ist.



    In einer alten Gasse war eine Schmiede mit einem alten Schmied. Da kaum mehr Bedarf an handgefertigten Schmiedewaren bestand, lebte er nur noch vom Verkauf von Hundeketten. Er betrieb keine Werbung und machte keine große Aufmachung. Er stellte nur die Warenkörbe vor die Tür, legte sich auf eine Liegestuhl im Eingangsbereich hin, goss Tee in seiner alten Tonerde-Kanne auf, schaltete das Radio ein und verbrachte so den ganzen Tag. Das Geschäft war nicht derart gut, aber das Einkommen reichte für seinen Lebensunterhalt. Er war sehr zufrieden mit diesem Zustand.

    Eines Tages kam ein Antiquitätenhändler an seinem Laden vorbei und entdeckte zufällig diese alte Tee-Kanne des alten Schmieds. Er betrachte diese Kanne und erkannte an der Gravur, dass sie das Werk eines ganz bekannten Tonhandwerkers der alten Kaiserzeit war. Man wusste, dass von diesem Meister nur noch drei Werke existieren. Zwei davon befanden sich in renommierten Museen. Vom Dritten hat man gehört, dass es vor Jahrzehnten bei einer Auktion in London 600.000 USD erzielte.

    Der Antiquitätenhändler bot dem alten Schmied 150.000 USD für diese Teekanne an. Der alte Schmied lehnte aber ab. Denn diese Teekanne ist das Erbe seines Großvaters, drei Generationen waren Schmied und haben bei der Arbeit aus dieser Kanne Tee getrunken. Obwohl er den Verkauf abgelehnt hat, konnte er zum ersten Mal nachts nicht mehr einschlafen. Er verwendete diese Kanne schon fast 60 Jahre und hat nicht gewusst, dass sie so wertvoll war.

    Er konnte nicht mehr wie früher unbekümmert auf der Liegestuhl liegen. Immer wieder fiel ihm die Teekanne ein und musste sie ständig in die Hand nehmen und anschauen. Er fühlte sich nicht mehr so wohl wie früher. Es kam noch dazu, dass die Medien von dieser wertvollen Teekanne erfuhren und den alten Schmied ständig interviewen wollten. Verwandte, Freunde und Nachbarn kamen plötzlich öfters zu Besuch und fragten ihn aus, ob er nicht noch andere Schätze daheim versteckt hätte. Immer wieder baten ihm manche, ihnen Geld zu leihen, als wäre er ein reicher Mann. Sein Leben wurde vollkommen durcheinander gebracht.

    Der Antiquitätenhändler gab natürlich auch nicht auf. Er kam ein zweites Mal vorbei und bot ihm 300.000 USD an. Der alte Schmied beschloss der Sache ein Ende zu bereiten. Er ließ alle Nachbarn kommen und zusehen, wie er mit einem Hammer die Teekanne zertrümmerte. Endlich kehrte die gewohnte Ruhe wieder ein.

    Mentus


    Alle Wesen sind von Anfang an befreit. Wozu und wovon also soll man sie befreien?

    Ich denke, wenn wir uns und den anderen in dieser Soheit erkennen, dann können wir auch uns und den anderen in dieser Soheit lassen. Und das ist dann die befreite Sicht.

    Das einzige was zu tun ist, ist für einander da zu sein und Hilfsangebote zu machen.

    Und dann sollten wir nie vergessen, dass es ausnahmslos allen Menschen auch mies geht - viele reden nicht darüber, oft ist es auch situativ, aber ich kenne niemanden, der nicht leidet. Niemanden. Sich in seiner Unzulänglichkeit, Hilfslosigkeit und Ohnmacht zu sehen und Leiden zulassen zu müssen, erfasst dich körperlich in jeder Zelle. Da brauche ich nicht mich selbst zu betrachten, aber wenn ich z.B. dieses Seilbahnunglück sehe, die Vorfreude und dann das Unglück. Der einzige Überlebende und seinen weiteren Weg mit diesem Trauma - aber auch die Täter, die ihr restlichen Leben durch eine Verstrickung in Gier völlig verpfuscht haben - da möchte man aufschreien. Es macht einfach "pling" und die ganze Welt, das ganze Leben ändert sich. Auch das ist eine Möglichkeit und Weise des Erwachens - nur die wenigsten sehen das jedoch so. "Verlust ist Erwachen" - das findet man bei Uchiyama Kosho.