Ach, mein Lieber, das war nicht und niemals verletzend gemeint, ich meinte nur, den Geschmack der Erlösung wir können bestimmt im Hier und Jetzt erhaschen, das ist alles. Liebe Grüße.
Fühle mich eh nicht verletzt, ich glaube nur, wie hoch der Gedankenflug auch sein mag, Nibbana wird er nie erreichen.
Geschmack kann man sich ja auch nicht denken. Es muss erfahren, erlebt werden. Dann kann man sich erinnern, weil jedes Erelbnis einen Eindruck im Bewusstsein bzw. Geist hinterlässt. Je stärker der Eindurck, desto besser die Erinnerung. Sati - was erinnern auch bedeutet - ist hierzu eine der grundlegenden Übungen, da die Fähigkeit auch für die subtilsten Eindrücke entwickelt wird und daher das Erinnern bis in die letzten Ecken möglich ist.
Ich kann hier also nur wieder auf die satipatthana-Praxis hinweisen und im letzten Kapitel von Analayo schreibt er auch sehr klar über Nibbana.
https://www.buddhismuskunde.uni-hamburg.de/pdf/5-personen/analayo/direkte-weg.pdf
Insbesondere die letzte Seite:
Die Meinung zu vertreten, dass Arahants nach ihrem Tode vernichtet
wären, beruht auf einem Missverständnis, da eine solche Meinung für das
Vernichtetsein von etwas eintritt, das im Sinne einer wesenhaften Substanz
noch nicht einmal zu Lebzeiten aufgefunden werden kann.Daher stellt sich jede die Weiterexistenz oder Vernichtung eines Arahant nach seinem
Tode betreffende Aussage als sinnlos heraus. Was Nibbâna tatsächlich
impliziert, ist, dass der auf Unwissenheit beruhende Glaube an ein substanzielles Selbst vernichtet wird – eine Vernichtung, die schon mit dem Stromeintritt stattfindet. Mit dem vollständigen Erwachen sind selbst die allerfeinsten Spuren des Greifens nach einem Selbstgefühl für immer „vernichtet“, was nur ein negativer Ausdruck für die durch die Verwirklichung gewonnene Freiheit ist. Vollständig zu der Wirklichkeit der Leere erwacht, sind Arahants vollkommen frei – wie ein Vogel am Himmel, der keine Spur hinterlässt.