Eine gewisse Empörung ist mir auch nicht unbekannt, erlebe ich täglich. Anlässe gibt es genug, was läuft nicht alles falsch. Und ich will auch nicht so weit kommen gleichgültig zu werden, resignierend auf die Unterscheidung von richtig und falsch zu verzichten und das am Ende noch als Gleichmut (Pali: upekkha) zu bezeichnen. Das wäre dann wohl verbunden mit Trägheit und Stumpfheit (thīna-middha), eines der fünf Hindernisse.
Ein Zornbinkel will ich auch nicht werden, obwohl der mehr bewegen kann als der dem alles egal ist wenn nur der Bauch voll ist. Ein Zornbinkel kann Menschenmassen begeistern und die halbe Welt in Brand setzen. Das ist Übelwollen (vyāpāda).
Oder Aufgewühltheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca), das ist auch ein Hindernis.
Aber ist es ist ja komplizierter. Ein Zornimpuls kann Trägheit überwinden, Trägheit kann Zorn beenden, Gewissensunruhe kann Trägheit und Zorn beenden und das kann alles gegebenenfalls sehr hilfreich sein, sogar Leben retten.
Man kann die Hindernisse nicht einfach beiseite lassen und erleuchtet sein wie der Buddha, ich möchte erstmal überblicken können wann etwas davon sinnvoll ist und wann nicht, ohne Abstumpfung, Aufgewühltheit oder Wut als Charaktereigenschaften behalten zu wollen. Natürlich auch nicht die übrigen zwei Hindernisse, Sinnenlust (kāma-cchanda) und Zweifelsucht (vicikicchā).