Beiträge von void im Thema „Was ist für euch das Wesen des Buddhismus (der Religion)“

    Ich habe keine Kraft hier jemanden zu bekehren.... Ich habe so wie andere Einstellungen zum allem, die Religion ist für mich diw lebendige Erfahrung, das Erlenbnis, und es passiert im ewigen Jetzt.

    Es kann Jesus, Buddha ider R.Balsekar sein, sie alle sprechen den identischen inneren Kern an.

    Das berührt mich total und gibt mir die Kraft.

    Ich sehe das wie eine Routenplanung. Wenn ich von Deutschland nach Jaipur will, dann ist ja das Problem erstmal nach Indien zu kommen. Alles was nach Jodhpur, Jaipur, Dehli oder Jaisalmer weisst, weisst auch nach Jaipur. Und von daher weissen ganz viele Lehren vieler weisser Menschen in die gleiche Richtung. Weg von Hass hin zu Frieden. Weg von Gier hin zu Entsagung usw. Und von daher pilgern wir mit ganz vielen Menschen verschiedenster Religionen in eine ähnliche Richtung.


    Dies bedeutet aber nicht, dass es nicht einen Punkt sagen wir zwischen Jaisalmer und Jaipur gibt, wo die Wegweiser auf einmal in die verschiedene Richtung zeigen. Das ist ja auch nichts Schlimmes oder feindseliges. Auch Buddha hätte ja zwei bedeutende Lehrer bei denen er aber jedesmal das Gefühl hatte, dass er noch ein Stück weitergehen musste. Dies bedeutete doch nicht, dass er diese Lehrer nicht respektierte. Für das was sie erreicht hatten und ihn gelehrt hatte, schätzte er sie bestimmt und behielt sie in freundlicher und dankbarer Erinnerung . Er sah bei ihnen einfach noch einen Rest an Verblendung, den er auch noch überwinden wollte. Wäre er bei seinen Lehrern geblieben, gäbe es wohl keinen Buddhismus


    Und auch wenn Religionen Überschneidungen haben, können ja auch ihre Schwerpunkte wo anders liegen. Während im Buddhismus das monastischen Leben unglaublich wichtig ist, ist ja im Christentum die Gemeinschaft in Gott sehr wichtig. Das ist ein sehr anderer Ansatzpunkt, der andere Konzepte mit sich bringt.


    Ist es nicht etwas Positives, dass es eine religiöse Vielfalt gibt oder sollte man diese Vielfalt leugnen und behaupten,dass alles in Wirklichkeit eins ist? Ist damit wirklich jemand ein Dienst erwiesen?


    Mir kommt es so vor, als schlägst du vor, dass sich Religionen in einem innigen religiösen Gefühl treffen. Aber auch sehr innige Gefühle können ja trügen.

    Das Wesen der Lehre des Buddha ist, dass sie ein abhängiges Phänomen ist und deshalb unbeständig und vergänglich ist.

    Meist du also, dass die Aussage "Leben ist Leiden" vergänglich ist, also dass es dann so ein Datum gibt,wo das nicht mehr gilt? Oder meinst du nur, dass die Art und Weise, wie auf bestimmte überzeitliche Wahrheiten hingewiesen wird selbst der Zeit unterworfen ist?

    Wenn man etwas "symbolisch" sieht, dann kam man das ja dazu verwenden, das was gesagt wird nicht mehr ganz so ernst nehmen zu müssen.


    Es gibt ja viele die z.B in Jesus so eine Art Proto-Hippie sehen wollen. Sie reduzieren das was er sagt

    auf eine auf ein "Piep-Piep-Piep Habt euch alle lieb" Version der Bergpredigt.

    Während man die finsteren und die Spassbremsen-Anteile gerne ausblenden will. Wozu man sie entweder als Erfindung einer sinistren Kirche hinstellt ( die heimlich alles umgeschrieben hat) oder es eben zum Symbol erklärt. So hofft man die Ecken und Kanten - das Reden von Umkehr, Apokalypse und Hölle - abzuschmirgeln und nur den gütigen und erträglichen Jesus zu behalten -für Weihnachten, Kinder und andere feierliche Gelegenheiten.


    Wahrend von Jesus relativ wenig überliefert ist, und tatsächlich viel der Interpretation und Spekulation überlassen bleibt, lehrte Buddha Shakyamuni Jahrzehnte lang und selbst wenn man viele Lehrreden für nicht 100% authentisch hält, kommt rüber, dass er unter den Religionsgründern einer ist, der viel Wert darauf legt sich klar auszudrücken und wenig im Nebulösen und Ungefähren bleiben zu lassen. Er äußert sich sogar direkt darüber wie seine Reden zu verstehen sind:

    "Mönche, diese beiden verleumden den Tathagata. Welche zwei? Wer eine Rede, deren Bedeutung gefolgert werden muss, als eine Rede erklärt, deren Bedeutung bereits vollständig dargestellt wurde. Und wer eine Rede, deren Bedeutung bereits vollständig dargestellt wurde, als eine Rede erklärt, deren Bedeutung gefolgert werden muss. Diese beiden verleumden den Tathagata."

    Es sind also unterschiedliche Formen des Sprachgebrauch gemeint. Einmal kann man ja etwas sehr klar und allgemeinverständlich erklären. Oder man benutzt eine Metapher - ein Bild - eine Geschichte, deren Bedeutung man folgern muss oder wo nicht gleich der Groschen fällt.


    Während man letzteres als Symbol verstehen kann zu dem man sich das auf was es verweist suchen muss, sollte man das bei der ersten Art von Texten nicht tun sollte. Weil man sonst - harte Worte - den Tathagata verleumdet. Und für sowas kommt man wohl in die Hölle würde ich mutmaßen.