Beiträge von cinnamon im Thema „Was ist euer Lieblingssutra?“

    Es gibt jedoch eine Möglichkeit, sich an dem, was ist, zu erfreuen - und dennoch kein Leid zu erfahreṇ. Es gilt allerdings, zuvor Begierde und Ablehnung durchschaut und abgelegt, und die Vergänglichkeit allen Seins verinnerlicht zu haben. Dann weißt Du, dieser kurze Augenblick, einer von vielen Momenten, so vielen, wie es Sandkörner im Ganges gibt, ist einer, der kaum begonnen, bereits wieder vergehen wird. Du darfst ihn genießen, in dem Wissen, dass Dir das, was Du genießt, nicht erhalten bleibt. Danach wirst Du - ohne Bedauern - loslassen ... _()_

    Das erspart aber nicht die Wahrnehmung des Unangenehmen, an der man sich eben nicht erfreuen kann. Auch wenn man weiß dass es vergehen wird, leidet man darunter wenn es da ist, oder?

    Soweit ich es verstehe, leidet man nur dann am Unangenehmen, wenn man es "abwehrt", bzw darauf dementsprechend reagiert. Das fällt unter tanha, Begehren (für oder dagegen). Ansonsten leidet man nicht am Unangenehmen oder an der Wahrnehmung davon. Dann spielt es keine Rolle, ob es bleibt oder vergeht. Beides erzeugt kein Leiden in diesem Sinne.