Beiträge von mukti im Thema „Unterbewusstsein“

    Generell gilt aber, dass die meisten körperlichen Vorgänge, Gefühle und Wahrnehmungen nicht bewusst sind, sondern einfach ablaufen, damit wir effektiv überleben. Hier spricht man von "unbewusst" - diese Prozesse nehmen wir überhaupt nicht oder nur eingeschränkt wahr.

    Im Satipatthana geht es ja darum über dieses Unbewusste bewusst zu sein:


    Zitat

    Außerdem, ihr Mönche, wenn der Mönch geht, weiß er: 'Ich gehe', wenn er steht, weiß er: 'Ich stehe', wenn er sitzt, weiß er: 'Ich sitze', wenn er liegt, weiß er: 'Ich liege.' Was er auch immer mit dem Körper unternimmt, das weiß er.

    ....

    Wie, ihr Mönche, weilt der Mönch bei den Gefühlen, die Gefühle betrachtend? Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.' Wenn, ihr Mönche, der Mönch ein nicht mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, weiß er: 'Ein nicht mit den Sinnen verbundenes weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfinde ich.'D.22.


    Was nun die Werbung betrifft, die ist ja darauf angelegt angenehme Gefühle hervorzurufen und wenn man über die Gefühle bewusst ist fällt man nicht darauf herein. Dann weiß man eben: 'Durch diese Bilder und Klänge entsteht ein mit den Sinnen verbundenes angenehmes Gefühl.


    Zitat

    'Ein Gefühl ist da', so ist seine Achtsamkeit gegenwärtig, aber nur in dem Maße, wie es der Erkenntnis dient, wie es der Achtsamkeit dient. Unabhängig lebt er, hängt an nichts in der Welt.'


    Weil wir an angenehmen Gefühlen hängen nehmen wir die Dinge an die sie entstehen lassen und davon lebt die Industrie von Produktion, Konsum und Werbung.

    Gibt es für Konsumenten die Möglichkeit, den Einfluss von Werbung auf unser Unterbewusstsein einzuschränken und so den manipiulativen Charakter von Werbung zu begrenzen?

    Man kann dem Unterbewusstsein wohl auch selber was suggerieren, z.B. 'ich konsumiere nichts ohne genau zu überlegen ob ich es brauche'. Und das tut man dann auch wenn ein Wunsch aufsteigt etwas bestimmtes zu konsumieren. Dann kann man sich fragen woher dieser Wunsch eigentlich kommt. Ich baue auch bewusst eine Abneigung gegen Werbung auf als ein Hindernis dass sie nicht so leicht passieren kann um ins Unterbewusstsein vorzudringen. Generell würde ich sagen dass Werbung gegen Achtsamkeit nichts ausrichten kann.

    In den Sutten kommt der Begriff nicht vor, nur im Abhidhamma (im Patthāna);


    Zitat

    bhavanga-sota, -citta


    Ersterer Begriff (bhavanga-sota) wird erklärt als 'die die Bedingung zum Dasein bildende (unterbewußte) Strömung', letzterer (bhavanga-citta) als das die Bedingung zum Dasein bildende (Unter-) Bewußtsein: bhavanga = bhava anga (kārana). Beide Begriffe werden nur ganz vorübergehend in Patthāna erwähnt, sind aber sehr häufig in den Kommentaren anzutreffen.

    Im Buddhismus gibt es zwar verschiedene Ebenen von Bewusstsein, aber sowas wie ein Unterbewusstsein gibt es wohl nicht oder doch?

    Im Theravada gibt es den Bhavanga.

    Zitat

    Dieser unterbewußte Daseinsstrom ist eben das, was die Psychologen als Unterbewußtsein, auch als das Unbewußte oder die Seele, bezeichnen.


    Hier gibt es auch Beschreibungen dazu.


    Zitat

    Der Begriff Bhavanga kommt von bhava + anga, mit anga = „ein Teil“. Somit bedeutet Bhavanga: “ein Teil des Bhava“


    Bhava wird oft mit "werden" übersetzt, bhavanga ist eine Bedingung des Werdeprozesses. Es dürfte auch einen Zusammenhang geben mit dem sogenannten Speicherbewusstsein.