Aber im Kontext des Buddha-Dharma laufen Glaube und Vertrauen nicht aufs selbe hinaus, weil Vertrauen in diesem Zusammenhang immer etwas mit Erkenntnis zu tun hat. Vertrauen basiert auf der Erkenntnis von Qualitäten, die man bei Personen wie zum Beispiel einem Lehrer oder bei Objekten wie zum Beispiel den Lehren Buddhas feststellen kann.
Buddha hat das Vertrauen ganz auf die Seite desjenigen gelegt, der selbst erkennt, was heilsam und was unheilsam ist und der diese Erkenntnis dann mit Verständigen klärt. Ohne diese, durch Erfahrung hervor gebrachte Erkenntnis läuft gar nichts. Darauf kann vertraut werden - auf die Lehre, die allerdings nicht als Objekt betrachtet wird, sondern als praktischer Vollzug.
Geht Kálámer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!
Wenn ihr aber, Kálámer, selber erkennt: ›Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden‹, dann o Kálámer, möget ihr sie aufgeben. Was glaubt ihr, Kálámer: gereicht die Gier, die im Menschen aufsteigt, ihm zum Heil oder Unheil?«