Beiträge von Monikadie4. im Thema „Mitleid vs Mitgefühl“

    Dieses ganze Bewerten, was Mitgefühl oder Mitleid ist, geht mir inzwischen völlig ab. Entweder ich fühle das oder nicht.

    Ob es sich um Mit-Leiden handelt, hängt m.E. von der Schwere des Leidens ab. Und ob ich nur mitleide, weil ich anhafte, ist mir inzwischen auch egal.


    So wie Du schreibst, Ellviral,

    ... Mitgefühl bringt Frieden und Entspannung ganz sicher und wenn man Pech hat, den festklammernden Gedanken: „Ist doch alles gut. Das ist Nirvana!“

    Das ist ein versteinerte Herz. Da macht sich das mancher leicht.

    _()_ Monika

    Es so wird das Wort "Mitleid" im Christentum häufig als Übersetzung für misericordia - als tätige Barmherzigkeit verwendet. "Mitleid" ist also ein schlammiger Begriff der sowohl Fall 1 als auch Fall 2 bezeichnen kann.

    Das ist ja wohl auch der Ursprung des Begriffs, nämlich durch das Leiden Jesu. Wenn ich mich damit identifiziere oder darauf konzentriere, dann leide ich mit.


    Mitgefühl habe ich vorallem, seitdem mir klar ist, dass niemand etwas dafür kann, wie er/sie in diese Welt geboren, erzogen, aufwachsen wird. Und es erstmal unumgänglich ist, verblendet zu sein und viele Fehler zu machen. Ich bin nicht mehr "böse" auf diejenigen, die das bis heute nicht begriffen haben, sondern ich fühle, dass sie nicht anders können, wenn sie nie die Gelegenheit hatten - wie wir.


    Ich leide, wenn Menschen gequält, gefoltert oder ungerecht behandelt werden. Aber ich habe Mit-Gefühl für Menschen, die aufgrund ihrer mangelnden Intelligenz oder Konditionierungen unrecht oder gemein handeln, denn sie handeln so, eben weil sie leiden.


    Das bedeutet aber nicht, dass ich es gutheiße. Es bedeutet Gewaltlosigkeit im Denken.

    _()_