Beiträge von Raphy im Thema „Der Dalai Lama brachte es auf den Punkt“

    Und dann wäre der Einschub des Herausgebers auch richtig in Bezug auf Theravada-Sicht.


    Weil von Sankhara, die immer bedingt sind, gesprochen wird in dem Zitat.


    Davon gehe ich aus, weil in der Überschrift Sankhara enthalten ist und das Wort Gebilde üblicherweise für Sankhara benutzt wird.


    Habe gerade nicht den Palitext zur Hand.


    Liebe Grüße

    Die Selbstlosigkeit der Person ist ein beständiges Phänomen, weil sie sich nicht von Moment zu Moment verändert; egal lang man einen Moment zeitlich auffasst. Die Selbstlosigkeit einer Person ist heute nicht anders als gestern und wird morgen auch nicht anders sein als heute. Die Selbstlosigkeit der Person unterscheidet sich zum Zeitpunkt des Todes nicht von der Selbstlosigkeit zum Zeitpunkt der Geburt. Es ist immer dieselbe Selbstlosigkeit.


    Weil die Selbstlosigkeit der Person nicht die vier Merkmale eines Produktes aufweist, ist sie nicht kausal entstanden. Weil sie diese Merkmale nicht aufweist, ist die Selbstlosigkeit der Person beständig.


    Hallo ihr Lieben.


    Was Helmut schreibt, müßte mit dem Theravada übereinstimmen, soweit ich es verstanden habe und falls er es auch so meint:


    In dem Zitat von Leonie: Der Dalai Lama brachte es auf den Punkt


    ist von den zusammengesetzten/bedingten Gebilden, den Sankhara, die Rede.

    Die sind ausnahmslos vergänglich (anicca), leidhaft, unbefriedigend, unvollkommen (dukkha) und Nicht-Selbst (anatta).

    Sankhara sind bedingt und zusammengesetzt und deswegen immer anicca und dukkha, neben der universellen Eigenschaft anatta.


    Dann gibt es noch die Oberkategorie Ding (Dhamma), wo die bedingten Sankhara dazuzählen, aber auch unbedingte Phänomene. Und diese unbedingten Phänomene sind nicht anicca und dukkha. Aber anatta trifft auf sie zu, wie auf alle Dinge (Dhammas)


    Das könnte dann auf das unbedingte Phänomen der Selbstlosigkeit der Person zutreffen.

    Das bekannteste unbedingte Phänomen wäre Nibbana/Nirvana, worauf die zwei Daseinsmerkmale anicca und dukkha nicht zutreffen.


    Deswegen heißt es:


    Sabbe Sankhara Anicca

    Alle zusammengesetzten/bedingten Gebilde/Gestaltungen sind vergänglich.


    Sabbe Sankhara Dukkha

    Alle zusammengesetzten/bedingten Gebilde/Gestaltungen sind leidhaft/unbefriedigend/unvollkommen.


    Aber:


    Sabbe Dhamma Anatta

    Alle Dinge sind Nicht-Selbst


    ...

    Die Daseinsmerkmale

    Eng mit den Edlen Wahrheiten ist die Betrachtung der Daseinsmerkmale verbunden: alle Gestaltungen (Phänomene, die andere Phänomene determinieren) sind vergänglich, alle Gestaltungen sind Dukkha, alle Phänomene sind nicht Selbst. Die Vergänglichkeit reicht von kosmischen Dimensionen, der zyklischen Expansion und Kontraktion des Universums, über die mittlere Ebene, den Zyklus von Geburt und Tod, bis hinab zum Mikrokosmos körperlicher und geistiger Zustände, die nach kurzer Verweildauer vergehen, kaum daß sie entstanden sind.


    ...

    Einführung


    ...


    4. saṅkhāra, im Sinne von 'Gestaltetem' (sankhata), oder Gebilde, umfaßt alle entstandenen Daseinsgebilde überhaupt. Dieser Begriff ist aber immerhin noch in dem weiteren Begriff 'dhamma' (Ding, Denkobjekt) eingeschlossen, denn dhamma umfaßt selbst das Unentstandene (Nirwahn).

    ...

    sankhara


    Liebe Grüße