Beiträge von cinnamon im Thema „Abbau der Angst vor dem Tod“

    Verstehe jetzt den Bezug :) Habe es nicht aus dieser Perspektive gesehen.

    Das jetzige Kamma kann man auf jeden Fall am besten überblicken und daran arbeiten.

    Interessant, dass die Konsequenzen von Handlungen dreifach sind:

    Zitat

    Was aber ist das Ergebnis des Wirkens? Dreierlei, sage ich, ihr Mönche, ist das Ergebnis des Wirkens:

    • es hat ein Ergebnis entweder in diesem Leben
    • oder im nächsten
    • oder in einem späteren (vgl. A.III.34).

    Das, ihr Mönche, nennt man das Ergebnis des Wirkens.

    Anguttara Nikaya VI.61-64


    Der Dhammapada Vers 173 bezieht sich auf Thera Angulimala. Er bekam Konsequenzen seines Wirkens anscheinend sofort in diesem Leben zu spüren. Interessant, dass man im jetzigen Leben, die Auswirkungen von möglichen späteren Folgen beeinflussen kann. Angulimala hat sich ja sehr bemüht.

    Zitat

    ...Und der ehrwürdige Aṅgulimāla wurde einer der Arahants.

    17. Danach, als es Morgen war, zog sich der ehrwürdige Aṅgulimāla an, nahm seine Schale und äußere Robe und ging um Almosen nach Sāvatthī hinein. Bei jener Gelegenheit warf jemand einen Erdklumpen und traf den ehrwürdigen Aṅgulimāla am Körper, ein anderer warf einen Knüppel und traf ihn am Körper, und wieder ein anderer warf eine Scherbe und traf ihn am Körper. Dann ging der ehrwürdige Aṅgulimāla zum Erhabenen, wobei Blut aus seinem verletzten Kopf floß, mit zerbrochener Almosenschale und zerrissener äußerer Robe. Der Erhabene sah ihn in der Ferne kommen und sagte zu ihm: "Ertrage es, Brahmane! Ertrage es, Brahmane! Du erlebst hier und jetzt das Ergebnis von Taten, für die du viele Jahre, viele Jahrhunderte, viele Jahrtausende lang in der Hölle gequält worden wärst [3]."

    Majjhima Nikāya 86



    Hier wird auch schön die Wirkungsweise zumindest für kleine Handlungen und die Minderung ihrer Konsequenzen dargestellt:

    Zitat

    Welcherart aber ist der Mensch, bei dem eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife gelangt und [in einem künftigen Dasein] nicht einmal eine kleine Wirkung sich kundtut, geschweige denn eine große (*7)? Da hat ein Mensch [den Einblick in] den Körper entfaltet, hat seine Sittlichkeit, seine Geistigkeit und seine Weisheit entfaltet; er ist nicht beschränkt, ein großer Charakter, der nicht begrenzt (*8) ist [durch die Leidenschaften]. Bei einem solchen Menschen gelangt eben dasselbe kleine Vergehen noch bei Lebzeiten zur Reife und [in einem künftigen Dasein] tut sich nicht einmal eine kleine Wirkung kund, geschweige denn eine große.

    Was meint ihr wohl, ihr Mönche: gesetzt, es würde ein Mann einen Klumpen Salz in eine kleine Tasse voll Wasser werfen; würde da wohl das wenige Wasser in der Tasse durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden? -

    »Gewiß, o Herr.« - »Und warum?« - »Es befindet sich ja, o Herr, nur sehr wenig Wasser in der Tasse. Das würde durch jenen Klumpen Salz salzig werden und ungenießbar.« -

    »Wenn aber ein Mann einen Klumpen Salz in den Gangesstrom wirft, was meint ihr da, o Mönche, würde dann das Wasser des Gangesstromes durch jenen Salzklumpen salzig und ungenießbar werden?« - »Das wohl nicht, o Herr.« - »Und warum nicht?« - »Es befindet sich ja, o Herr, eine gewaltige Menge Wasser im Gangesstrom; das würde durch jenen Klumpen Salz nicht salzig und ungenießbar werden.« -

    »Ebenso, ihr Mönche, ist es mit einem, der nur ein kleines Vergehen verübt hat, und es bringt ihn zur Hölle. Und ein anderer hat eben dasselbe kleine Vergehen verübt, doch es reift noch bei Lebzeiten, und nicht einmal eine kleine Wirkung tut sich [später] kund, geschweige denn eine große.

    Anguttara Nikaya III.93-103


    Es gibt eine Sutta,meine ich zumindest, in der eine Person, die mindesten schon in den Strom eingetreten war, aber kein Aharant, nach ihrem Tod in ein niederes Dasein gelangte, wenn auch nur kurz. Leider finde ich die Sutta nicht auf Anhieb. Weiß vielleicht jemand welche Sutta ich meine?

    Auch denke ich, daß keiner, der wirklich ernsthaft die Lehre praktiziert, vor höllischem Erleben nach dem Tode Angst haben muß, denn kein wirklich schlechter Mensch wendet sich heute der Lehre zu, jedenfalls scheint mir das sehr unwahrscheinlich zu sein.

    Leider ist das nicht so gradlinig laut dem Palikanon Majjhima Nikāya 136 z.B.:

    "20. "Darin, Ānanda, was die Person anbelangt, die sich da enthält, Lebewesen zu töten, zu nehmen, was nicht gegeben wurde, sich vom Fehlverhalten bei Sinnesvergnügen enthält, von falscher Rede, von gehässiger Rede, von grober Rede, vom Geschwätz; die nicht habgierig ist, einen Geist ohne Übelwollen hat, und richtige Ansicht hat, und bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode in Umständen, die von Entbehrungen geprägt sind, wiedererscheint, an einem unglücklichen Bestimmungsort, in Verderbnis, ja sogar in der Hölle: entweder hat sie früher eine üble Handlung begangen, die als schmerzhaft gefühlt werden muß, oder sie hat später eine üble Handlung begangen, die als schmerzhaft gefühlt werden muß, oder sie hat zum Zeitpunkt des Todes falsche Ansicht erworben und angenommen."


    Und schlechte Menschen kõnnen auch in den "Himmel" kommen laut anderen Passagen in der Sutta.


    Man müsste sozusagen seine Leben davor kennen, um das besser einschätzen zu können. Aber man soll nicht über Kamma zu viel nachdenken, da man verrückt werden könnte, da es nicht begreifbar ist, soweit ich es richtig verstehe.


    Der Glaube an Wiedergeburt, Leben nach dem Tod würde mir eher Angst machen als zu sterben und dann Akku leer. Das wäre ein los, das vielleicht nicht unbedingt in eine bessere Richtung läuft. Das war jetzt hypothetisch gedacht. Nicht das ich wiedergeboren werde, sondern das Erleben, das ich bin - so wie ich jetzt in diesem leben bin, dieses "zu sein", das wird genauso real sein möglicherweise. Ich werde so gesehen nie erfahren, was nach dem Tod ist - Weil ich ja nicht mehr bin. Genauso wenig war ich vorher, vor diesem Leben.

    Ebenso valide ist die idee, dass der Akku wie bei einem Stehaufmännchen einfach leer ist von heute auf morgen, oder nicht? Wäre mir viel lieber. So gesehen muss ich keine Angst vor dem Tod abbauen.