Alles anzeigenEs gibt auf Youtube ein Video von Rodrigo Gonzalez Zimmerling, in dem er eine Geschichte erzählt wie Buddha einem Vater geantwortet haben soll, der um seinen verstorbenen Sohn getrauert haben soll. Auch wenn es hier im Forum schon Diksussion um den Herrn Zimmerling gegeben hat, glaube ich schon, dass er diese Geschichte aus dem Palikanon oder irgendwelchen seriösen Schriften hat:
Im alten Indien stirb der einzige Sohn einer Familie. Das bedeutet das Aussterben der Familie was im alten Indien besonders schlimm war. In seiner Trauer kommt dieser Vater zu Buddha und erzählt ihm sein Leid. Der Buddha soll dem Vater geantwortet haben: "Ja, wenn besonders lieb gewonnene Menschen sterben, schmerzt es ganz besonders.". Ich würde das so verstehen, dass es gegen den Schmerz kein Mittel gibt und man ihn einfach annehmen muss.
Das kann man als eine "harte Antwort" sehen, die den Trauernden alleine ohne wirkliche Hilfe lässt die Trauer zu verarbeiten. Aber sie enthält die Mitteilung, dass man sich nie aufhören wird zu grämen, dass der einzige Sohn gestorben ist, wenn man sich nicht sagt, dass der Tod besonders liebgewonnener Menschen besonders schmerzt, und das so annimmt.
Soweit ich das weiß ist das nicht irgendein Mann, es ist der König von Kosala und Buddha ist sehr viel emotionsloser in seiner Antwort auf die Klage des Königs: "Es ist so, dass was wir Lieben uns Leiden machen wird." (ungefähr)
Irgendjemand wird das Sutra kennen, in dem es auch den Satz gibt, wo dem König klar wird, dass er niemanden mehr liebt als sich selber.
Er steht mit seiner Frau, soweit ich erinnere, auf dem Balkon und beide erkennen, dass sie beide sich jeweils mehr lieben als den andern.
Das die reine ungebundene Liebe zwar über allem steht, doch wenn es um die Liebe zum Leben geht, immer die Liebe zu sich selber die Oberhand gewinnt und das genau darum Trauer entsteht, aus dem Erkennen, dass man sich doch selber mehr geliebt hat als man glaubte. Es ist die Trauer um den scheinbaren Verrat am vergangenen, gegangenen, zerfallenen Lieben. Jeder kennt Liebeskummer.
Diese Trauer muss überwunden werden, die Trauer um den Verlust eines geliebten anderen Lebens.
Das geht nur, wenn man seine Liebe ohne Bedingungen erkennt. Dann erscheint auch die Freude über die Zeit, die man mit einem geliebten Wesen verbracht hat, selbst die schlechten Zeiten bekommen ein Lächeln.
Das ist die Rede in M87: Geboren von jenen, die uns lieb sind
Ich finde den Text auch sehr schön. Aber ob er mir persönlich im Todesfall hilft, das kann ich noch nicht beurteilen. Es erinnert mich aber immer wieder vor dem Todesfall, dass aus Liebe früher oder später Leid wird. Und diese Rede im Hinterkopf zu haben, als ich mich mal mit einem Liebenden gestritten habe, lässt mir jeden Ärger erstarren und lässt nur noch Wärme zurück. Das lässt bei mir direkt den Streitgrund verblassen und erinnert mich an die Dankbarkeit, den Liebenden immer noch ein Stückweit begleiten zu dürfen.