Beiträge von void im Thema „Die Welt als Ansammlung von Gebrauchsgegenständen“

    Das Zitat ilmir den GebrauchsGegenständen hat Thorsten ja dem "Ökodharma" von David Loy entnommen.


    Dieser fasst ja die Idee von Nicht-Ich so auf, dass wir nicht eigenständig existieren sondern eben aus der ( auch ökologischen,) Verbindung mit anderen, was uns eben auch eine Verantwortung auferlegt


    Während es umgekehrt die Ansicht gibt, dass uns die Welt mit ihren Problemen egal sein kann, weil es ja nur um unsere Geisteszurände geht. Wie in den Biedermeier Bilder von Spitzweg, wo sich die pittoresken Gestalten vor den Umwälzung ihrer Zeit in ihre Grillen und Hobbies flüchten.Der Kakteenfreund beschränkt sein Interesse auf seine sachlichen Freunde der Rosenfreund selektiert sich an den Düften , der Bücherwurm erfreut sich seiner Schinken und so kann man sich auch "den Buddhist" vorstellen, der emsig seine Geisteszustände erforscht und poliert. Er Schotter sich ab, er kreist um sich selbst und hält sich bei all dem noch für was Besseres.


    Aus seiner Biedermeier Heimeligkeit ( Gähnender Mönch) kann er sich über diejenigen erheben die in so weltliche Dinge wie Klimaschutz und Ökologie "verstrickt" sind und nicht wissen, dass wahre Freude nur aus dem achtsamen Kreisen um das eigene Ego besteht.

    Anders gesagt, alle Dinge sind Inhalt des Bewusstseins. Dort entstehen sie und der Geist empfindet und begreift sie, er ergreift die Welt mit der Absicht sie entsprechend den damit verbundenen Gefühlen zu ordnen.

    Würden die Dinge nur in Deinem Bewusstsein entstehen, gäbe es keine Probleme mit Artensterben, schwindenden Ressourcen und Ausbeutung.

    "Dinghaftigkeit" entsteht ja durch eine Vereinfachung, in der man etwas aus dem Kontext nimmt und auf die für einen selbst wichtigen Aspekte reduziert. Die Katze sieht die Maus einfach als "Futter" - als etwas was man jagen und essen kann - und lässt die anderen Aspekte - gerade wie die Maus für sich selber ist - weg.


    Wünsche sind zwar etwas was erstmal im Bewußtsein ist - aber gerade Konsumwunsch

    (billiges Fleisch, billige Schokolade ) haben ja dadurch, dass sie zu einer Nachfrage werden zu deren Erfüllung es so eine riesige Apparatur gibt, setzten sie

    Saugeffekte in Kraft setzt die wo anders zu Verheerung führen. Eben zu Prozessen wie Ressourcenmangel, Artensterben und Ausbeutung.


    Wobei die Verdinglichung im Wunsch selbst ja erstmal ambivalent ist. Wenn sich ein Bauer im Mittelalter billiges Fleisch und jedem Tag Honig gewünscht hätte, dann hätte das eben nicht zu mehr Verheerung der Welt geführt sondern nur zu seiner eigenen Frustration ob so unerfüllbarer Wünsche.


    Macht führt dazu, dass das Leid das aus dem Anhaften entsteht, zunächst anderen aufgebürdet werden kann.

    Zitat

    Wenn wir die Welt in erster Linie als eine Ansammlung von Gebrauchsgegenständen wahrnehmen, die wir ergreifen, um dem nachzujagen, was wir begehren, dann instrumentalisieren wir die auch Gegenwart als Mittel, um in der Zukunft etwas zu erreichen.


    Hartmut Rosa hat den Begriff des "Unverfügbaren" geprägt:


    Das hat ja so eine faustsche Tragik. Um glücklich zu werden versucht man alles zu kontrollieren und scheitert dann daran sich so zu öffnen, dass man das "Unverfügbare" das nicht als Eroberung sondern als Gnade daherkommt zu finden.