Beiträge von BlackLotus im Thema „Wiedergeburt“

    Ich würde behaupten, da gibt es nichts, was irgendwo hingehen kann.

    Bestenfalls handelt es sich um ein Wahrnehmungskontinuum.


    Hierauf möchte ich aus zwei Perspektiven antworten:


    Zuerst meine Sichtweise: Ich glaube nicht an Wiedergeburt, und auch nicht an ein Wahrnehmungskontinuum. Sondern daran, dass die Frage "was ist nach den Tod" auf der falschen Prämisse eines Egos basiert und daher schon objektiv keinen Sinn ergibt. Daher meine Formulierung "Bestenfalls".


    Aus buddhistischer Sicht: Trotz Wiedergeburt gehen hier alle Schulen nach meinem Kenntnisstand davon aus, dass es nichts gibt, was bei der Wiedergeburt von A nach B übergeht.

    Wesentlich scheint mir zu sein, daß es etwas gibt, das den Tod überdauert [...] in eine neue Existenz eingeht.

    Ich denke, hier gehst du schon von einer falschen Prämisse aus. Du identifiziert dich mit deiner individuellen Existenz, ob als Substanz oder nicht, und glaubst, diese geht nach den Tod irgendwo hin.

    Ich würde behaupten, da gibt es nichts, was irgendwo hingehen kann.


    Bestenfalls handelt es sich um ein Wahrnehmungskontinuum.

    Aus The Perfect Awakening Sutra (Kap. 36) (Mahayana):


    „Es gibt weder Identität noch Unterschied, weder Versklavung noch Befreiung. Jetzt weißt du, dass alle fühlenden Wesen ursprünglich vollkommene Erwachte sind; dass Samsara und Nirvana wie der Traum der letzten Nacht sind. Edle Söhne, da sie wie die Träume der letzten Nacht sind, solltet ihr wissen, dass Samsara und Nirvana weder kommen noch aufhören haben. weder kommen noch kommen. In dieser Erkenntnis gibt es weder Gewinn noch Verlust, weder Annahme noch Ablehnung. In einem, der erkennt, dass es kein "Streben", "Loslassen", "Gedanken stoppen" oder "Beseitigung von Leidenschaften" gibt. In dieser Erkenntnis gibt es weder Subjekt noch Objekt und letztlich weder Erkenntnis noch Realisiertes. Die [ultimative] Natur aller Phänomene ist gleich und unzerstörbar. "

    Kannst du etwas genauer erläutern, was du damit meinst?

    Naja das es kein kleinstes Element gibt. Wie damals angenommen das Atom dringt man immer weiter zu noch kleineren Elementen vor. Ich bin kein physiker und kenn mich nicht mit Quantenmechanik aus . Aber wenn es keine kleinste Einheit gäbe. Das heißt Materie wäre unendlich Teilbar. Sprich es gäbe überhaupt keine Substanz . Würde das dem Konzept der Leerheit entsprechen. ?

    Interesannter Gedanke. Hier kann ich mangels Fachkenntnis leider gar nicht weiterhelfen, aber vielleicht findet sich hier ein Physiker, der darauf genauer eingehen kann.

    Dadurch Anatta wird das Prinzip wiedergeburt wirklich sehr schwer zu verstehen, denn wie hier schonmal diskutiert wurde, was soll den überhaupt wiedergeboren werden?


    Ich vertrete hier meine eigene Ansicht, die jedoch in Widerspruch zur buddhistischen Lehre steht:

    Ich glaube, Wiedergeburt ist nur der Versuch einer Erklärung, um etwas verständlicher zu machen, was mit dem Verstand eigentlich nicht zu erfassen ist. Um hier Paul Watzlawick zu zitieren: Etwas, was auserhalb eines Systems liegt, kann nicht mit Mitteln innerhalb eines Systems beschrieben werden.


    Denn wenn der Wahre Kern des Wesens, Anatta, also Nicht-selbst ist, ist es doch völlig irrelevant, was oder wohin was nach den Tod gelangt. Bzw. ist meines Erachtens bereits die Frage, was nach dem Tod geschieht, verfehlt und beruht auf der falschen Prämisse eines existierenden Egos, eines existierenden Selbst.