Beiträge von void im Thema „Alles brennt -Firesutta (SN 35.28)“

    Wenn Nibbana "Verlöschen" bedeutet, liegt es ja nahe, das Gegenteil als ein Brennen zu sehen. Dieses Gegenteil wäre Dukkha bzw Samsara.


    Und tatsächlich hat das Wort Dukkha von seiner Wortherkunft genau die Reibung: ( Joseph Goldstein übersetzt mit Deepl)


    Zitat

    Das Wort dukkha setzt sich aus dem Präfix du und der Wurzel kha zusammen. Du bedeutet "schlecht" oder "schwierig". Kha bedeutet "leer". "Leer" bezieht sich hier auf mehrere Dinge - einige spezifisch, andere allgemeiner. Eine der spezifischen Bedeutungen bezieht sich auf das leere Achsloch eines Rades. Wenn die Achse schlecht in das Loch in der Mitte passt, ist die Fahrt sehr holprig. Dies ist eine gute Analogie für unsere Fahrt durch saṃsāra


    Nach dieser Wortherkunft ist Dukkha also sozusagen die Hitze die sich aus der Reibung zwischen dem Ich und Welt ergibt.

    Ein der Sachen die Leben von Nicht-Leben unterscheidet ist der Stoffwechsel. Wir müssen beständig verzehren um zu bestehen. Um nicht der Entropie ( der Vergänglichkeit) zum Opfer zu fallen, müssen wir beständig tätig sein und erzeugen dabei unsererseits Wärme.


    Und damit Tiere - wie wir - Nahrung verzehren können müssen sie Nahrung herbei schaffen, müssen sich bewegen. Die äußere Unruhe ist Manifestation der inneren Unruhe. Wenn ein Feuer nicht immer neuen Brennstoff erschließt, geht es aus. Und unsere geistige Unruhe ist eine Manifestation unserer körperlichen Unruhe. Der Geist sieht sich um, was der Körper an neuem Brennstoff heranschaffen kann, damit der Ofen lodert.

    Ich denke das Feuer hat die Menschen immer fasziniert, weil es sozusagen einen "Stoffwechsel" hat und damit dem lebendigen ähnlich ist. Es existiert indem es dabei anderes zerstört.


    Da steht, dass es an Asketen gerichtet waren, die früher ein Feuerritual praktizierten:

    Im Vinaya ist die Feuerpredigt der dritte Diskurs, den der Buddha (nach dem Dhammacakkapavattana Sutta und dem Anattalakkhana Sutta) einige Monate nach seiner Erleuchtung auf dem Gayasisa-Hügel in der Nähe von Gaya, Indien, gehalten hat. Er übergab es tausend neu konvertierten Asketen, die früher ein heiliges Feuerritual praktizierten (Pali: Aggihutta;; Skt.: Agnihotra)

    Und diese Asketen hatten sich wahrscheinlich mit der vielfältigen Aspekten von Feuer beschäftigt: Einerseits ist das Feuer als Herdfeuer das zentrale Element des Hauses - also etwas Lebenserhaltendes. Andererseits spielt das Feuer auch bei Segnen und Opfern eine Rolle. Und wenn man die Toten verbrennt dann überantwortet man sie dem Feuer.