Worum geht es dir? Hilft es dir, wenn du Schuldige gefunden hast? Kannst du die dann zur Verantwortung ziehen? Und wenn, können diese dann den Klimawandel aufhalten?
Was willst du gegen den Krieg unternehmen, der als Klimakiller No1 durchs Ziel geht? In Afrika ist viel Krieg und die korrupten Herrschaften interessiert es nicht, wie es der Bevölkerung geht.
Worum geht es Dir? Was soll Deine Argumentation? Eh alles sinnlos? Können eh nix machen? Die anderen sind noch viel schlimmer?
Eine der wesentlichen Dinge, die ich in den letzten Jahren gelernt habe, ist, dass Menschen ihr Verhalten dann ändern, wenn sie sich eines Problems bewusst werden, vor allem dann, wenn sie selbst zu diesem Problem beitragen. Keiner (oder nur wenige) wollen sich selbst als egozentrische und amoralische Ignoranten wahrnehmen. Dennoch: Zurzeit hat die Klimabewegung einen wirklichen Feind, und das ist Verdrängung. Solche Threads wie hier sind wichtig – auch bei Buddhisten, die gerne mal Probleme weg meditieren wollen oder Empathielosigkeit für Weisheit halten.
Alle wesentlichen Informationen liegen offen zutage, alle wesentlichen Lösungsansätze ebenso. Dennoch passiert viel zu wenig. Das liegt an denen, denen es egal ist, was nach ihnen passiert, an denen, die behaupten, es sei eh zu spät, an denen, die an Krisen welcher Art auch immer gut verdienen, vor allem aber an denen, die sagen: So schlimm wird es wohl nicht kommen. (Spoiler: Es wird schlimmer kommen, als wir uns vorstellen können!)
Das einzige, was gegen diese Form der Verdrängung hilft, ist, die vorhandenen Informationen immer und immer wieder in unterschiedlichen Kontexten zu kommunizieren, damit langsam aber stetig durchdringt: WIR müssen was VERÄNDERN. Ich nehme mich da nicht aus. Mich haben die Informationen zum Klimawandel und Artensterben dazu motiviert, mein Verhalten und meine Ziele zu verändern, und tun das täglich weiter. Aber zum Engagement gegen die Zerstörung unserer Lebenswelt gehört auch die ständige Kommunikation mit anderen gegen die Verdrängung. Das nervt zwar viele (mich auch), aber zugleich wird sichtbar, dass sich langsam aber stetig etwas verändert. Es mag auch ein Generationenproblem sein. Bei vielen der jüngeren Leute, mit denen ich gesprochen habe, oder von denen ich lese, ist die Notwendigkeit der Veränderung längst angekommen. Konkret heißt das in Demokratien: Es dürfen nur noch die Dinge gekauft und getan werden, die keinen Schaden anrichten, und die Leute gewählt werden, die für eine Veränderung Richtung Klima- und Artenschutz stehen – und zwar von möglichst vielen.