Beiträge von Thorsten Hallscheidt im Thema „Extinction Rebellion Buddhists Germany“

    aber es geht darum, dass die Lebensbedingungen zerstört werden und wir UNS retten wollen - das ist aber die größte Täuschung.

    Es fehlt eine in der Reihe der Karikaturen: Der Buddhist, der sagt: Mich betrifft der Klimawandel nicht, denn Ich und Welt sind ja nur Illusionen. Und falls jemand unter dem Klimawandel leiden sollte, nun, ihm fehlt es eben an rechter Erkenntnis.


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    Worum geht es dir? Hilft es dir, wenn du Schuldige gefunden hast? Kannst du die dann zur Verantwortung ziehen? Und wenn, können diese dann den Klimawandel aufhalten?

    Was willst du gegen den Krieg unternehmen, der als Klimakiller No1 durchs Ziel geht? In Afrika ist viel Krieg und die korrupten Herrschaften interessiert es nicht, wie es der Bevölkerung geht.

    Worum geht es Dir? Was soll Deine Argumentation? Eh alles sinnlos? Können eh nix machen? Die anderen sind noch viel schlimmer?

    Eine der wesentlichen Dinge, die ich in den letzten Jahren gelernt habe, ist, dass Menschen ihr Verhalten dann ändern, wenn sie sich eines Problems bewusst werden, vor allem dann, wenn sie selbst zu diesem Problem beitragen. Keiner (oder nur wenige) wollen sich selbst als egozentrische und amoralische Ignoranten wahrnehmen. Dennoch: Zurzeit hat die Klimabewegung einen wirklichen Feind, und das ist Verdrängung. Solche Threads wie hier sind wichtig – auch bei Buddhisten, die gerne mal Probleme weg meditieren wollen oder Empathielosigkeit für Weisheit halten.


    Alle wesentlichen Informationen liegen offen zutage, alle wesentlichen Lösungsansätze ebenso. Dennoch passiert viel zu wenig. Das liegt an denen, denen es egal ist, was nach ihnen passiert, an denen, die behaupten, es sei eh zu spät, an denen, die an Krisen welcher Art auch immer gut verdienen, vor allem aber an denen, die sagen: So schlimm wird es wohl nicht kommen. (Spoiler: Es wird schlimmer kommen, als wir uns vorstellen können!)


    Das einzige, was gegen diese Form der Verdrängung hilft, ist, die vorhandenen Informationen immer und immer wieder in unterschiedlichen Kontexten zu kommunizieren, damit langsam aber stetig durchdringt: WIR müssen was VERÄNDERN. Ich nehme mich da nicht aus. Mich haben die Informationen zum Klimawandel und Artensterben dazu motiviert, mein Verhalten und meine Ziele zu verändern, und tun das täglich weiter. Aber zum Engagement gegen die Zerstörung unserer Lebenswelt gehört auch die ständige Kommunikation mit anderen gegen die Verdrängung. Das nervt zwar viele (mich auch), aber zugleich wird sichtbar, dass sich langsam aber stetig etwas verändert. Es mag auch ein Generationenproblem sein. Bei vielen der jüngeren Leute, mit denen ich gesprochen habe, oder von denen ich lese, ist die Notwendigkeit der Veränderung längst angekommen. Konkret heißt das in Demokratien: Es dürfen nur noch die Dinge gekauft und getan werden, die keinen Schaden anrichten, und die Leute gewählt werden, die für eine Veränderung Richtung Klima- und Artenschutz stehen – und zwar von möglichst vielen.

    Kommt nix - schade eigentlich

    Was erwartest Du denn?


    In dem Artikel, den ich verlinkt hatte, ist auch davon die Rede, dass in Deutschland etwas mehr als 11 Tonnen pro Kopf und Jahr ausgestoßen werden, bei sehr reichen Menschen sogar mehr als das 10fache. Der Kontext war (mit Blick auf diejenigen, die sagen, der Klimawandel würde durch Überbevölkerung in den Dritt-Welt-Staaten, hervorgerufen), dass, selbst wenn Afrika menschenleer wäre (!), es dennoch fast keinen Einfluss auf den Klimawandel hätte. Wenn für Dich das keine Handlungsempfehlung beinhaltet, kann ich es nicht ändern.

    Ich denke mal, man tut sich keinen Gefallen und der Klimapolitik auch nicht, wenn man plakativ einfach mal so ein paar Zahlen in die Runde schmeißt, nur um seine Vorurteile zu bedienen und die Fahne der Gerechtigkeit hoch zu halten.

    Genau solche ständigen Relativierungen führen dazu, dass sich seit 20 Jahren in Sachen Klimaschutz viel zu wenig tut. Die Zahlen sind, was sie sind und sie zeigen, was sie zeigen: In den Industrienationen wird viel zu viel CO2 ausgestoßen. Dabei sind es vor allem Menschen mit hohem Einkommen, die den größten CO2 Ausstoß verursachen. Das sind Vorurteile, ja? Hast Du Argumente, die diese Aussagen widerlegen?

    So einfach kann man es darstellen, wenn mag - es passt immerhin zur politischen/ideologischen Ausrichtung der taz, so zu schreiben.

    Fakten sind keine Meinungen. Das ist schwer zu begreifen, scheint es.

    Wenn die reichsten 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland 400 mal so viel CO2 verursachen wie die gleiche Anzahl Menschen in manchen Gegenden Afrikas, die aber in der Konsequenz genau darunter leiden, dann hat das mit Ideologie nicht viel zu tun, sondern mit Ungerechtigkeit.

    Zitat

    In den Industrieländern wird gern der globale Süden beschuldigt, die Umweltprobleme zu verursachen – weil er angeblich „überbevölkert“ sei. Doch würde sich an der Klimakatastrophe selbst dann nichts ändern, wenn Afrika gar keine Einwohner hätte, denn von dort stammen kaum CO₂-Emissionen. Ein Bewohner in Malawi verursacht pro Jahr und Kopf nur 270 Kilo an Treibhausgasen. Deutsche kommen auf 11,2 Tonnen. Nicht zu viele Menschen sind das Problem, sondern Menschen, die zu viel verbrauchen.

    Allerdings gilt auch in Deutschland, dass die Emissionen sehr ungleich verteilt sind. Das reichste Hundertstel stößt pro Kopf und Jahr enorme 117,8 Tonnen an Klimagasen aus, bei den unteren 50 Prozent sind es nur ganze 5,9 Tonnen. Es ist ganz einfach: Wenn Klimaschutz gelingen soll, müssen vor allem die Reichen verzichten.


    Quelle

    Proklamationen dazu was andere tun sollten, dürfen, nicht dürfen

    Doch, genau dafür ist es höchste Zeit! Ich darf ja auch nicht morden, fremden Menschen nicht in die Wohnung urinieren oder in den Pullover kotzen, und auch in Kaufhäusern darf ich meine Notdurft nicht zwischen den Regalen verrichten oder meinem Nachbarn das Essen aus dem Kühlschrank stehlen. Daher ist es nur konsequent, wenn z.B. 2,5 Tonnen schwere Privat-Autos einfach komplett verboten werden, die mit ihren Ausdünstungen in anderen Gegenden der Welt dafür sorgen, dass kein Regen mehr fällt, und auch der Fleischkonsum sollte so weit reglementiert werden, sodass eben kein Urwald dafür mehr abgeholzt wird, die Gülle nicht mehr unser Trinkwasser versaut, die Tiere nicht zu Milliarden unter übelsten Bedingungen vor sich hin vegetieren müssen, etc... Inlandsflüge gehören verboten, ebenso wie "Spaßflüge" in den Urlaub, Tempo 100 auf Autobahnen sollte Gesetz sein, u.s.w. – die Liste ist sehr lang...


    Ich frage mich, warum da überhaupt noch diskutiert wird?! :|


    Es ist völlig klar, dass all diese Dinge schädlich und existenziell gefährlich sind – zumindest für die ärmeren 95% der Menschen auf diesem Planeten, von zukünftigen Generationen und den anderen Wesen außer uns, der "Krone der Schöpfung" :sick:, gar nicht zu reden. Das muss alles verboten werden, eher heute als morgen. Aber die Geflechte aus Trägheit, Egoismus, Politik und Lobbyismus sind so verfilzt, dass sich da ohne eine deutliche Verschlechterung der Lebensbedingungen kaum etwas ändern wird.


    XR schafft viel Aufregung bei den Boomern, aber ich befürchte keinen wirklichen Wandel. Eher erzeugt XR Feindbilder statt Vorbilder und auf jeden Fall viele attraktive Headlines, die solchen widerlichen Formaten wie der BILD-Zeitung nur so reinlaufen.

    Extinction Rebellion klingt wie der Titel eines Franchise-Produktes der Terminator-Film-Reihe: Terminator VII, Extinction Rebellion


    Mich stößt dieser Name eher ab. Zudem verschleiert er ein Problem: Wir müssen ja nicht gegen eine äußere Macht rebellieren, sondern jede und jeder einzelne muss seinen/ihren CO2 Fußabdruck verringern. Das bedeutet Verzicht und eine radikale Änderung der Lebensgewohnheiten. Da hilft es auch nichts, sich auf der Straße festzukleben. Ein Wertewandel muss kommen, und jeder/jede einzlne ist dafür der Ausgangspunkt.


    Buddhisten können hier wirklich viel beitragen, weil in der buddhistischen Lehre eine Verschiebung der Quellen des Glücks von außen nach innen stattfindet, die meiner Ansicht nach alternativlos ist, wenn Menschen und Natur nicht länger gegeneinander leben wollen. Um das zu vermitteln, ist Geistesschulung der richtige Weg, das heißt positive Prägung bezüglich einer wachsenden Unabhängigkeit von äußeren Bedingungen durch Verzicht und geistige Sammlung.