Beiträge von Voyager im Thema „Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung“

    Ein ziemlich anziehendes Konzept Buddhanatur - scheint mir - man kann sich damit sicher ein besonderes eigenes Selbst denken.


    Warum auch das Buddhismus heissen soll - mir ein Rätsel. Andere können das aber sicher gut erklären, wieso gerade eine Vorstellung die das Ich Denken und Ich Ansichtsbildung stärkt, dabei helfen soll, genau das zu mindern.

    Zitat

    geht es eigentlich darum, die eigene Buddhanatur, man könnte auch sagen, das Grundgute, das in jedem vorhanden ist, zur Reife zu bringen“, erklärt der buddhistische Mönch Tenzin Peljor. „Indem man sich den eigenen Lehrer als erwacht vorstellt. Und sozusagen mit dem Grundguten des Lehrers verschmilzt.


    So, und jetzt stelle du dir mal etwas vor, was nicht ist (mich in erleuchtet ... ) - es wird dir dabei helfen, etwas zu entfalten was es nicht gibt. Und zwar deine eigene Buddhanatur.


    Gruselig.

    Das offenbart eher, dass man in tibetischen Kreisen offenbar die Lehre Buddhas nicht kennt.


    Nach den vielen Skandalen im Zen haben die Apologeten auch gesagt: "Das war doch kein richtiges Zen" bzw. "Der hatte doch keine richtige Dharma-Übertragung". Nach dem Motto, "wahres" Zen sei noch in Ordnung.


    Wenn Sogyal & Co. keinen echten Buddhismus getrieben haben, warum haben die Dalai Lama, die DBU, usw. sie denn jahrelang hofiert?


    Also ich möchte mich nicht um den Namen Buddhismus und seine verschiedenen Betonungen (Zen, Tibet, Theravada etc) bemühen. Ich wollte das nur mal so feststellen. Eine (von mir genauer begründbare) Meinungsäusserungswunsch an die gerichtet, die diese Vorstellungen (Tibetischer Buddhismus, Zen Buddhismus, Therava Buddhismus etc) denken wollen.


    Für mich ist Buddhas Lehre eine Lehre zum Aufwachen, nicht zur Proklamation oder dem Erhalt eines bestimmten Religionsbegriffes. Insofern habe ich auch kein Bedürfnis, mich zu fragen warum da manche Leute was getan haben, die Funktionen für diesen Verband DBU ausüben. Musst du die fragen. Kannst dich selber aber auch fragen, ob du zu den tibetischen Lehren und Praktiken Buddhismus sagen magst. Auch dein Sprechen und Denken trägt zum Erhalt dieser kollektiven Idee bei.

    Ab heute in der Mediathek:


    Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung - Die ganze Doku | ARTE


    Minute 9:40 ist aufschlussreich: Man müsse dem Lama blind folgen und gehorchen. Das ist genau das, was Dzongsar Khyentse zu den Missbräuchen von Sogyal Rinpoche bei Rigpa gesagt hat (und sie damit rechtfertigte). Das offenbart ein strukturelles Problem, das in den Diskussionen um Missbrauch im buddhistischen Kontext bisher viel zu kurz gekommen ist. Das betrifft auch nicht nur den tibetischen Buddhismus.


    Das offenbart eher, dass man in tibetischen Kreisen offenbar die Lehre Buddhas nicht kennt.


    Wer zu den Lehren Tibets Buddhismus sagen will, tut da aus meiner Sicht wirklich niemanden einen Gefallen. Man denkt dabei ja an Buddha. Nur ist 'Buddha' da nicht drin.


    Es ist aus meiner Sicht auch eine Aufgabe für Religionswissenschaftler, die eigenen Bezeichnungen zu hinterfragen. Aber auch eine Frage und Aufforderung? an alle, die an diesem Diskurs teilnehmen und ihn und seine Begriffssetzungen formen und erhalten.

    da hat europäisches Gelehrtentum, also solche einfachen Menschen eigentlich, auch eine Verantwortung, wenn man die konstruieren will. Tibetische Religionen haben mit Buddhas Lehre nämlich sehr wenig zu tun. Trotzdem wollte man Buddha draufschreiben und macht das auch weiterhin so. Mit falschen Namen und Erklärungen führt man andere unbewusst oder bewusst in die Irre.


    Ich würde das bei ihm nicht tun, denn es tut niemandem gut - ganz einfach. Es ist wirklich ganz einfach. Man kann es aber und tut es auch: komplizierter sehen und gehirnverdrehend erklären. Absolute und Relative Ebene, aber auch Geschicktes Mittel sind die begleitenden ideologischen Ideenmittel solcher Vorkommnisse, das möchte ich dazu gerne mal vermeinen.