Beiträge von Helmut im Thema „Scheitern des Dialogs“

    Das einzig Wichtige hier ist, dass es weder Allah noch das jüngst Gericht gibt. Das ist anhängen an Begriffen ohne Inhalt.

    Diese Einstellung ist natürlich überhaupt keine Grundlage für einen Religionsdialog.

    Hans Küng beginnt sein Buch Projekt Weltethos mit den drei Sätzen:


    "Kein Überleben ohne Weltethos. Kein Weltfriede ohne Religionsfrieden. Kein Religionsfriede ohne Religionsdialog."


    Liest man die Sätze in umgekehrter Reihenfolge, so wird deutlich wie wichtig der Religionsdialog oder der interreligiöse Dialog ist.


    Religionsdialog setzt natürlich Kenntnisse der jeweiligen Religionen mit denen man im Dialog ist als auch die Bereitschaft voraus, sich die Positionen der anderen Religionen erklären zu lassen ohne zu glauben, es sowieso besser zu wissen.


    Religionsdialog bedeutet ja nicht, die anderen Religionen nur zu kritisieren und die Vertreter der anderen Religionen von ihrer Religion abzubringen. Religionsdialog hat nichts mit Missionierung zu tun. Es geht vielmehr darum, dass gegenseitige Verständnis zu fördern und die eigenen Kenntnisse der anderen Religionen zu vertiefen, so dass man dann auch immer besser fundamentalistische Positionen erkennen kann.


    Dabei wird man erstaunt feststellen wie viel Übereinstimmung es zwischen den Religionen gibt trotz diverser Unterschiede. Wir haben meist nur die Differenzen im Blick.

    Die verkehrte Logik, die du mit dem Beispiel vom Elefanten beschreibst, steckt doch eher hinter deiner Schlussfolgerung, die du aus dem Satz "Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, soll seine Nachbarn gut behandeln" ziehst.


    Deine Schlussfolgerung könnte ja nur gelten wenn gesagt wird :"Nur wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt ..." Aber das "Nur" steht nicht an der Wand der Moschee

    Amdap , ich habe mich in meiner Antwort lediglich auf den Satz an der Außenmauer der Moschee bezogen, auf nichts anderes.

    Der Satz lautete: "Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, soll seinen Nachbarn gut behandeln",

    jedoch:

    Ein Christ würde wohl sagen, wer an Gott und Jesu Christus und das Jüngste Gericht glaubt, muss seinen Nachbarn gut behandeln, darf ihm keinen Schaden zufügen.

    hat eine andere Logik,

    Den beiden Sätzen liegt dieselbe Logik zugrunde. Es geht in ihnen darum, dass man als Muslim oder als Christ seine Nachbarn gut behandeln soll, denn dies ergibt sich aus dem Koran und auch aus der Bibel.


    Das bedeutet aber nicht, dass sich jeder Muslim oder Christ stets genauso verhält. Ein Iman in Hamburg hat einmal gesagt: Wir haben zwar den Koran, aber es hängt vom Verständnis der Muslime ab wie sie ihre Religion leben und dies kann zum Teil weit auseinander klaffen. Das kann man getrost auf Christen und Buddhisten übertragen.

    Ich habe Dir ein "Gefällt mir" gegeben, weil ich sicher bin, dass Du es ironisch gemeint hast.

    Und auf andere Weise kann ich mir eine Fortführung eines Dialogs auch nicht vorstellen.

    Auf einer ironischen Ebene kann man keinen ernsthaften interreligiösen Dialog durchführen, denn man nimmt dann die Gesprächspartner eines solchen Dialoges nicht mehr ernst.

    Die weiß getünchte fensterlose Seitenwand eignet sich sehr gut für die Zurschaustellung von Sprüchen, in ca. 4 m Höhe, aus dem Koran, weil man das ringsherum sehr gut lesen kann.

    Zurzeit steht da auf der Wand: "Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, soll seinen Nachbarn gut behandeln."

    Als ich das zum ersten Mal las, stutzte ich, blieb wie angewurzelt stehen und fing an zu grübeln.

    An dem Zitat, dass zur Zeit auf der Wand steht, ist doch nichts auszusetzen. Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, darf seinen Nachbarn nicht schlecht behandeln. Der Umkehrschluss ist dann ja, wer seinen Nachbarn nicht gut behandelt, kann nicht wirklich an Allah und das Jüngste Gericht glauben.


    Ein Christ würde wohl sagen, wer an Gott und Jesu Christus und das Jüngste Gericht glaubt, muss seinen Nachbarn gut behandeln, darf ihm keinen Schaden zufügen.


    Beim Jüngsten Gericht geht es ja um die Bewertung der Handlungen, die man in seinen Leben durchgeführt hat. Waren sie überwiegend heilsam oder überwiegend unheilsam und die sich daraus ergebenden Folgen.


    Der Zusammenhang, der hier mit dem Jüngsten Gericht ausgedrückt wird, beschreiben Dharma-Praktizierende mit Karma.


    Es geht um den Zusammenhang von Handlung und Wirkung, welche Wirkungen erleben wir selbst aufgrund der von uns durchgeführten Handlungen.


    Während das Jüngste Gericht in der Vorstellung der Christen und Muslime wohl ein einmaliger Vorgang ist, ist das Gesetz von Karma ein über viele Leben sich hinstreckender Prozess so lange man die Befreiung aus Samsara nicht verwirklicht hat.

    Hallo fotost ,


    auf welche Dialoge beziehst du dich? Für Hamburg kann ich sagen, dass der interreligiöse Dialog nicht gescheitert ist. Dort findet der interreligiöse Dialog allerdings zwischen vielen Religionen statt. Er hat nicht nur eine über 30 Jahre alte Tradition, sondern auch eine solide Basis für die Zukunft.