Beiträge von Himmelsbaum im Thema „Religiös“

    Das Wichtige ist aber, dass Buddha ganz viel davon - sagen wir wenn jemand einen Naga zur Schutz gegen Schlangen oder Überschwemmungen anrief - als "weltlich" ansah.


    Ich greife dies einmal auf. Spiro unterteilt in Buddhism and Society den burmesischen Buddhismus in:


    1. Nibbanic Buddhism,
    2. Kammatic Buddhism,
    3. Apotropaic Buddhism und
    4. Esoteric Buddhism.

    Alle diese Buddhismus-Ausprägungen erfüllen einen bestimmten Sinn und Zweck für den Menschen. Aber dieser Sinn ist nicht zwingend soteriologisch, sondern kann eben auch weltlich sein und jede hat bestimmte Methoden. Allein der burmesische Buddhismus ist also ziemlich breit aufgestellt, Religion im Allgemeinen dann sowieso.

    Ist Buddhismus, Religion jetzt transzendent bzw. hat etwas transzendentes oder gibt es nur diese absolute Diesseitigkeit und was ist dann mit dem Kern der religiösen Erfahrung?

    Die religiöse Erfahrung hat ja nicht unbedingt etwas mit dem ontologischen Zustand der Wirklichkeit zu tun, sondern mit der Erfahrung dessen, wovon der der Buddha berichtet hat: Als ob einer nach langer Krankheit gesund wird.


    Für mich ist diese Erfahrung ein Teil der Wirklichkeit. Ich wüsste nicht, warum man da trennen sollte.

    Der Kern und das eigentlich transformierende der religiösen Erfahrung ist: "das Trieblose, die Wahrheit, das Transzendente ..."


    Verstehe ich dich hier falsch, Thorsten, oder habe ich dich in der Vergangenheit falsch verstanden bzw. was sagst du hier? Früher schriebst du:


    Die Religion war nie immanent, nie transzendent

    Der Buddhismus beschreibt mit Shunyata die absolute Diesseitigkeit, wie es Keiji Nishitani beschreibt, absolute Diesseitigkeit, in der es nicht einmal ein Ding an sich hinter den Erscheinungen gibt. Weltlicher, säkularer geht es kaum.


    Dass dann aber trotzdem im Laufe der letzten 2500 Jahre metaphysische Spekulationen wie Pilze aus dem Boden des Palikanon geschossen sind, hat viel damit zu tun, dass reine Diesseitigkeit wenig erbaulich scheint, weil damit Hoffnungen auf eine bessere Welt und ein Leben nach dem Tod aufgegeben werden müssen.


    Ist Buddhismus, Religion jetzt transzendent bzw. hat etwas transzendentes oder gibt es nur diese absolute Diesseitigkeit und was ist dann mit dem Kern der religiösen Erfahrung?