Wenn es um Mentalitätsunterschiede geht, besteht ja leicht die Gefahr in pauschales Denken zu verfallen. Von daher ist es ja nett, dass es Leute gab, die versuchten diese zu quantifizieren. Die
"Kulturdimensionen nach Hofstede sind da ein prominentes Beispiel. Vergleichen wir da mal Deutschland mit den Ländern, wo der Buddhismus am häufigsten ist:
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Das erste was auffällt ist die Dimension "Power Distance" ( Machtdistanz):
Machtdistanz beschreibt das Ausmaß der Machtverhältnisse in einer Kultur und wie sie verteilt sind, sowie die Frage „Wie viel Ungleichheit darf und kann zwischen den Menschen herrschen?“ Anhand von hierarchischen Beziehungen, wie Eltern-Kinder, Lehrende-Lernende, Führungskraft- Mitarbeitende oder formalen Strukturen innerhalb von Organisationen wird die Ausgestaltung der Machtdistanz verdeutlicht. In Kulturen mit hoher Machtdistanz ist es üblich, dass Entscheidungsprozesse von „oben nach unten“ verlaufen und diesen Entscheidungen nicht widersprochen wird
Ich denke für den Buddhismus ist keine hohe Machtdistanz nötig. Es kann ihn in hierarchischer oder weniger hierarchischer Form geben.
Der nächste Punkt ist der Unterschied Individualismus -Kollektivismus. Hier haben all die betrachteten Länder einem viel kleineren kleineren Wert als Deutschland.
"masculinity" gibt an wie wichtig der Unterschied zwischen Männern und Frauen genommen wird. Hier sind die genannten Länder viel "weicher" als Deutschland. Muss man als Buddhist ein Softie werden? Muss der Buddhismus wenn er westlicher wird, "härter" werden. Nichts von dem: Die Ost- West Einteilung wird aber dadurch in Frage gestellt, dass da z.B China und Japan viel höhere Werte haben. Buddhismus scheint also mit beidem vereinbar.
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Bei "Long Term Orientation" und "Indulgence" ergibt sich kein klares Bild.
Von daher denke ich, dass vor allem die Kulturdimension "Individualismus" diejenige über die man am meisten reden muss.
Die zweite Dimension beschreibt das Verhältnis von Individualismus und Kollektivismus in der jeweiligen Kultur. Bezeichnet wird dabei das Ausmaß, inwiefern die Interessen eines Individuums denen der Gruppe untergeordnet sind (Kollektivismus, Wir-Gruppen Identität/traditionelle Gesellschaften) bzw. die Interessen eines Individuums über denen der Gruppe stehen (Individualismus, Selbstverwirklichung). In kollektivistischen Kulturen sind Gruppen und Familien in der Regel sehr groß und die Gruppenbindungen entsprechend stark ausgeprägt: Gegenseitige Treue wird erwartet und ist erwünscht. In individualistischen Kulturen steht hingegen die individuelle Selbstverwirklichung und die Kleinfamilie im Vordergrund. Kinder lernen in der Ich-Form zu denken (Kollektivismus in der Wir-Form).
Die Karte des Westens entspricht sehr gut der Karte des Individualismus ( Quelle) auch wenn man sich fast berührt ( So Spanien 51 , Indien 48, Japan 46)
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Was sagt uns das über den westlichen Buddha?