Beiträge von LobsangDargye im Thema „Umgang mit dem Leid der Wesen“

    Auch dir ein herzliches Danke für die wertvollen Impulse! Ja, insbesondere das eigene Verhalten und größtmögliche Reduzierung/Übung in Abstehen von schadhaftem Verhalten hat eine enorme Bedeutung. Wie ist es aber z. B., wenn ich sehe, dass sich jemand schadhaft verhält, sei es aus Unwissenheit, Ignoranz oder Verblendung (z. B. Beleidigungen, körperliche Gewalt, selbstschädigendes Verhalten)? Soll ich diese Person also nicht aktiv daran hindern?

    Hallo LobsangDargye,

    einerseits mache ich mir bewusst, für wen und wieviel Verantwortung ich trage, um aus meinem gefühlten Pflichtgefühl rauszukommen, dass ich was dagegen tun müsste und mache mir auch klar wie stark Menschen sind Dinge auszuhalten und positiv mit umzugehen.

    Eine zweite Sache ist die Übung von Mitfreude, die den Fokus bewusst auf schöne Dinge lenkt (was aber harte Arbeit mit dem eigenen Ego sein kann).

    Liebe Grüße

    Gurkenhut

    Das ist ein wertvoller Punkt mit dem Prüfen der Verantwortung bezüglich des gefühlten Pflichtgefühls. Streng genommen bin ich ja nur für mein Handeln verantwortlich. Ich kann (bzw. muss) niemanden "retten", wenn man so will. Kannst du das mit der Mitfreude noch ein wenig ausführen?

    Hallo zusammen, auch wenn die Zufluchtnahme unabhängig von der jeweiligen Strömung (Therava/Mahayana) erfolgt, so habe ich aufgrund meiner bald stattfindenden Zufluchtszeremonie den tibetischen Buddhismus für mich entdeckt. Deshalb schreibe ich in diesem Themenbereich. Wenn unpassend oder redundant, bitte verschieben 🙏🏻


    Es geht um folgende Situation: Seit Beginn des buddhistischen Weges, aber enorm verstärkt seit Beginn meiner Praxis, sehe ich, wie sehr die Menschen meines unmittelbaren und entfernten Umfeldes, ja, die ganze Welt leidet. Ob in der Familie, Partnerschaft, beruflichen Umgebung oder anderswo - ich sehe mittlerweile bei (fast) allen, gleich, wie sie sich auch verhalten mögen, immer wieder das durchblitzen, was bei mir ebenfalls vorhanden ist: Der Wunsch, glücklich zu sein und nicht zu leiden.


    Wenn ich nach einigen Malas von "Om Mani Peme Hung" die Visualisationsmeditation des "Verbundenheits-Scans" durchführe und an Menschen denke, ob nahestehend oder fremd, tauchen Bilder auf, wie diese Menschen leiden und weshalb sie sich in einer Situation z. B. distanziert, aggressiv oder arrogant verhalten haben. Ich merke dann: Traurigkeit ist in mir. Gleichzeitig verspüre ich eine starke Motivation, aufgrund dieses allgegenwärtiges Leidens für all diese und andere Menschen nicht vom Weg abzukommen.


    Wie geht ihr mit solchen Emotionen um? Gibt es, von Tonglen abgesehen, noch andere Methoden?


    _()_ :mala: :rad: