Beiträge von Aravind im Thema „Den Weg ohne Lehrer gehen“

    Im Theravada wird es so dargestellt als würde es ein entweder oder geben. Entweder Achtsamkeit auf den Körper oder die Gefühle etc.

    Nicht im allgemeinen. Die Vipassanameditation funktioniert ja gerade unabhängig von der Kategorie dessen, was gerade auftaucht. Ob Empfindungen, Gefühle, Wahrnehmungen, egal. Alles, was kommt, ist willkommen.

    Jetzt habe ich auf Deine Hauptfrage gar nicht geantwortet!

    habt Ihr eigentlich alle einen Lehrer /ein Zentrum wo Ihr praktiziert oder praktiziert Ihr hauptsächlich für euch.

    Ja, ich hatte von Anfang an einen Lehrer, es gibt aber kein Zentrum. Ich besuche, wenn möglich, einen längeren Retreat pro Jahr, und manchmal noch einen kurzen (ein verlängertes Wochenende). Die meiste Zeit praktiziere ich also für mich, bin mit meinem Lehrer aber über Facebook, Youtube, und, wenn ich möchte, jederzeit über Videokonferenz oder Telefon verbunden. Das dürfte für die meisten Menschen hier so sein, die wenigsten werden jeden Tag in ein Zentrum gehen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Das ich Buddhist bin würde mir irgendwie nicht über die Lippen gehen ?

    Dann lass es halt! ;) Buddhist zu sein ist am Ende nur ein Label, ein Konzept. Wichtig ist, wozu Du Dich entscheidest. "Wir" nennen uns aus guten Gründen nicht Buddhisten, aber wir gehen den Weg des Buddha. Und wenn man nach außen raushängen lässt, dass man Buddhist ist (und da nicht als Kind reingeboren wurde), dann sollte man IMHO darüber nachdenken, wozu das gut sein soll.


    Ich denke, die Zufluchtnahme kann schon eine wichtige Rolle spielen, weil sie einem helfen kann, in schwierigen Zeiten bei der Praxis zu bleiben, und man die Chance hat, die Energie der Gemeinschaft zu spüren, die einen ähnlichen Weg gehen. Was diese Zufluchtnahme wirklich für einen bedeutet, muss man eh im Laufe der Zeit ergründen, dass kann man im Moment der Zufluchtnahme doch noch gar nicht beurteilen (zum Glück! :) ).


    Liebe Grüße,

    Aravind.