Beiträge von Monikadie4. im Thema „Schadenfreude und Karma“

    Ich kann mir Buddha sehr wohl so vorstellen, aber das macht ihn natürlich zu einem Menschen, ups weg ist das Podest.

    Wenn die vererbte Schadenfreude nicht weg ist, kann man sie ja an seinem Leben prüfen.

    Mir hat das immer gutgetan mich von Bosheit und Rachegedanken zu befreien, wenn ich mich bei dieser Art von Schadenfreude erwischt habe.

    Das geht mir genauso. Denn es gibt nichts Klareres und Einfacheres, als etwas an sich selbst deutlich zu erkennen. Dann hab ich es in der Hand, es auch zu ändern.


    Wenn ich glaube, so bin ich nunmal, das hab ich geerbt, so bin ich gestrickt, das kann ich nicht ändern, dann weiß ich nicht, wie ich daran komme. Aber alles hat seine Ursache, und wenn es auch nur Gewohnheit ist. Und Vielles ist "nur" Gewohnheit.


    Im übrigen: für mich ist Buddha ein Mensch, sonst ist das ihm Folgen ja sinnlos.

    :heart:

    Das "Switchen" (Hin- und Herschalten) zwischen oft sehr divergierenden Gefühlslagen ist besonders bei Kindern, aber auch Erwachsenen weit verbreitet. Psychologen vermuten dahinter eine Schutzfunktion: Wenn etwas zu unangenehm/belastend wird, schaltet der Betroffene auf etwas anderes um.


    Dafür spricht eine Beobachtung, die ich in meinem Leben schon oft gemacht habe: Beim Begräbnis wird auf dem Friedhof von Angehörigen und Freunden Rotz und Wasser geheult; eine halbe Stunde später erzählen dieselben Personen beim Leichenschmaus im Wirtshaus einen Witz nach dem anderen...

    Das bzw. ähnlich habe ich es bei der Bestattung meines Mannes vor einem Monat erlebt.

    Ich interpretiere es jedoch anders.


    Durch die Bestattung wird der Kreis geschlossen. Sie ist ein Abschluss. Zuvor wuchs die Spannung. Einige, auch ich, hatten Angst davor. Danach ist die Spannung schlagartig abgefallen und es trat eine gewisse Erleichterung ein.


    Ich fühle heute noch Trauer, eine Grundverfassung, aber ich kann auch lachen.


    Wer das nicht begreift, würde das falsch interpretieren und vielleicht pikiert sein. Aber das sind die schädlichen Gedanken, die aus Leid Leiden machen.

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    Ja, Anna, wenn es denn Schadenfreude ist mit der entsprechenden hämischen Emotion. So wie auch Anandasa in Beitrag 5 schreibt.


    Den Eindruck "echter Freude über den Schaden" sehe ich bei Haiku nicht, sonst würde er sich auch nicht an uns wenden.

    Ich sehe das als Reflex.

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    Ich habe als junge Frau lachen müssen, wenn ich mein Beileid aussprechen wollte. Das hat mich sehr irritiert.

    Ich vermute, es war eine "hysterische" Reaktion, eine Hilflosigkeit. Das vermute ich in Deinem Fall auch, Haiku.

    Schau einfach genau hin, wenn Du lachen musst. Wo sitzt das Gefühl, was drückt es aus?


    Karmisch wirkt sich das nicht aus. Sowas glaube ich nicht. Es ist wie ein unangebrachtes nervöses Husten im Theater, eine körperliche Reaktion.


    Alles Gute für Dich

    Monika