Ich glaube, hier fängt das Missverständnis zumindest zwischen uns beiden an. Ich interpretiere deine Worte so, dass du mit sehr viel Anpassung, unhinterfragenden Glauben o.ä. zum Buddhismus gekommen bist und nun rebellierst.
Nein, ich habe Jahrelang Pratiziert und bin nach und nach auf viele Punkte der Lehre gestossen, die keinen Sinn machen/Nicht mehr haltbar sind nach heutigem Stand der Wissenschaft, oder gar in sich nicht schlüssig sind, sich also selbst inenrhalb der Lehre wiedersprechen. Ich habe diese größtenteils bereits alle hier in meinen Beiträgen genannt.
Worte sind keine saubere Beschreibung der Wirklichkeit. Ich bin Mathematikerin. Ich bewundere die Klarheit und Harmonie der theoretischen Mathematik, wo vor allem zwei Menschen, wenn sie dort das Wort Leiden in den Mund nehmen würden, 100%ig das gleiche meinen, weil die Worte erst definiert werden, und dann benutzt. Dadurch ist es möglich zu sagen, eine Aussage ist wahr oder falsch.
Im Leben und auch in den Wissenschaften, die sich mit den praxisangewandten und spannenden Fragen beschäftigen, ist es anders herum, es werden Wörter benutzt im Versuch das was ist zu beschreiben und sich verständlich zu machen, über die kein völliger Konsens besteht, was sie eigentlich bedeutet. Wie will man Aussagen über das Leiden als wahr oder falsch beurteilen, wenn die Vorstellungen, was gemeint ist, völlig auseinander gehen?
Den Wert meiner buddhistischer Praxis sehe ich in hilfreichen Methoden mit dem Leben klar zu kommen, u.a. mit dieser Bodenlosigkeit, das nichts hält, nicht mal Worte. Und nicht darin, das was ist objektiv "richtig" beschreiben zu können.