Beiträge von Martin_1980 im Thema „Samsara“

    Samsara ist leidhaft. Glück erzeugt Leid, Leid erzeugt Leid, Stagnation erzeugt Langeweile und Leid. Darum ist der buddhistische Weg auch ein Weg der Enttäuschungen. Samsara ist kein Bereich, in dem es je – weder persönlich noch gesellschaftlich – auf lange Sicht irgendwie "besser" werden könnte. Wird ein Problem gelöst, kommen zehn neue zutage. Die Krisen unserer Tage sind die Konsequenzen der vergangenen Handlungen. Unsere jetzigen Handlungen evozieren künftige Krisen und Probleme: Karma. Und daran wird sich auch nichts ändern. Ist eine Krise scheinbar bewältigt, folgen zehn weitere nach. Menschen eben.

    Es entsteht eine Art von Reizlosigkeit , Sättigung im Herzen wenn man das wirklich verstanden hat


    Mir wurde irgendwann mal klar , dass ich alles schon Mal erlebt, konsumiert, gesehen habe.


    Manchmal sehe ich die Welt als einen riesigen Recyclinghof.

    Es gibt nichts neues, erstrebenswertes in dieser Welt.

    Die Elemente kommen immer wieder in neuen Formen .

    Es ist der selbe alte "Mist", für den man einen hohen Preis zahlen muss .


    Die Welt wird nicht gerettet, besser oder schlechter.


    In Wirklichkeit ist da niemand.

    Das ganze Universum ist nur ein Geistesmoment dem wir einen Wert, Bedeutung geben.


    Unwissenheit ist der Brennstoff, der alles brennen lässt.


    Vor einigen Wochen war ich beim Zahnarzt und habe neben einer Kontrolle und Reinigung, ein paar Zähne behandeln lassen.


    Jetzt im abgelegenen Kloster ist mir ein kleines Stück Zahn herausgebrochen .


    Mein erster Gedanke : "Das kann doch nicht sein, ich war gerade erst beim Zahnarzt"


    Aber natürlich kann, und muss das so sein. Mindestens das halbe Leben ist vorbei und die Dinge werden nicht besser .


    Ein Freund auf Facebook hat mich vor kurzem gefragt, warum ich immer noch ins Kloster gehe, und dort unter relativ harten Bedingungen praktiziere. Ich hätte doch so ein tolles Leben (wer postet schon die negativen Sachen aus seinem Leben).


    Weil ich müde werde . Ich habe genug gesehen und erlebt. Es ist genug.


    Mein Lehrer hier in Thailand ist definitiv ein Arahat . Er wird mir wohl nicht diese "Müdigkeit" nehmen, aber wenn ich mir seine Belehrungen zu Herzen nehme ,dann werde ich nur noch einmal Schlafen gehen, und nie wieder aufwachen und auftauchen.


    Viele Menschen wollen das nicht hören und verstehen. Sie sehen dich als traurigen Pessimisten an , aber das stimmt nicht.


    Das Leben ist meiner Meinung nach, nicht nur Leiden . Aber dieses Leben ist nur möglich weil sich die Dinge ständig ändern müssen.

    Und irgendwann wird es einem klar, dass es genug ist.


    In Wirklichkeit erschafft man in jedem Augenblick ein Universum, den Himmel und die Hölle, wenn man die Dinge nicht sieht wie sie sind.


    Irgendwann ist Sehen nur noch Sehen, ohne dem erschaffen einer Welt mit dem ganzen wollen und nicht wollen, und was dann halt noch folgt.


    Es entstehen keine Konsequenzen mehr daraus .

    Hören, fühlen usw das selbe Spiel.


    Es wird still , und das Glück und Unglück wird durch Frieden ersetzt.


    Das Feuer wird immer kleiner und man verbrennt sich immer weniger daran.


    Und wenn kein Brennstoff mehr da ist, erlischt es.


    Und der letzte Rauch schwebt dem kühlen Nachthimmel entgegen, und erst dann kommt man dem nahe, was man stark vereinfacht als unsere wahre Existenz bezeichnen könnte.


    Das Stille Meer des Friedens, ungeboren, unbegrenzt und unsterblich.


    Mögen wir alle Frieden finden!