Beiträge von pano im Thema „Neun Thesen zum westlichen Buddhismus“

    Zu den Thesen,


    ich denke mal, fast alle hat der Buddha schon so in seinen Lehrreden befürwortet. Leider kann ich die die entsprechenden Stellen im Tipitaka (Theravada) nicht anführen (kann mir Nummern schlecht merken). Ich denke mal, alles, was den ursprünglichen Lehrreden widerspricht, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, von der Lehre abweichend zu sein und somit im Grunde genommen die Lehre zu verfremden.

    Gerade von traditionell-buddhistischer Seite ist es beliebt die Suttas und Sutras anzuführen. Das Ding ist eben, dass ziemlich viele Suttas und Sutras von traditionell-buddhistischer Seite auch ignoriert oder links liegen gelassen werden. Für mich ist also "selektives Lesen" der Suttas kein zeichen dass buddhistische Substanz fehlen könnte. Im Gegenteil, solange sich der Buddhismus im Rahmen bewegt der von traditionellen buddhistischen Strömungen aufgespannt wird, so gibt es keinen Zweifel an der buddhistischen Substanz.


    Selbst bei Themen wo oberflächlich Konsens in traditionellen Buddhismen herscht (Karmalehre) ist ja bei näherem hinsehen der gemeinsame Nenner teils relativ klein.

    Die Thesen gefallen mir. Leider gibt es ein paar Stellen die glaube ich nicht glücklich formuliert sind, denn sie erinnern etwas an das Cliche vom "obrigkeitshörigen Asiaten". Hätte mir gewünscht der Text hätte sich an diesen Stellen einfach auf die positive Beschreibung eines egalitäreren Buddhismus beschränkt.


    Westlicher Buddhismus ist eine Laienbewegung

    Für mich der interessanteste Punkt, denn im weitesten Sinne habe ich diese Idee auch mal so im Notizbüchlein formuliert.

    Zitat

    Eine gute Lehrerin oder ein guter Lehrer führen die Schülerinnen und Schüler in die Unabhängigkeit. Wer Kontrolle über die Lernenden behalten will, offenbart zweifelhafte Motive. Hier spielen dann etwa die Sorge um den eigenen Lebensunterhalt oder um Status eine Rolle.

    Die Frage die hier aufgeworfen wird ist letztlich spannend, denn ob Kursgebühr/Dana/Gehalt durch Organisation, hier bauen sich Abhängigkeiten auf.


    Ich glaube es bräuchte prinzipiell eine Vereinsstruktur, in der es eine gewisse Gewaltenteilung gibt, also Vereinsleitung/Kassierer und Unterrichtende nicht in Personalunion besetzt sind.