Dass das spezielle Erleben Erleuchtung genannt wurde und wird, hat aus meiner eigenen Erfahrung mit dem Phänomen des Lichts zu tun. In einer solchen Erfahrung habe ich ein gleissendes Licht gesehen, obwohl es stockdunkel war. Es hat längere Zeit angedauert und auch noch Wochen später war "alles sonnenklar". Alle Farben leuchteten klarer.
Für mich war klar, dass der Begriff genau richtig ist, das, was dann gesehen wird, ist EINLEUCHTEND. Leider kann es nicht wiedergegeben werden, aber es hat mich radikal verändert.
Ich wusste von dem Moment an (Anfang 1989), dass ich mich um nichts sorgen muss, dass ich "nur" der Lehre folgen muss, dass ich, dass wir alle im Grunde frei sind.
Dieser Zustand hat nicht angehalten, auch das unterliegt der Vergänglichkeit, denn der Vorhang ging immer wieder zu. Ich weiß aber, dass der freie Zustand nicht von außen kommt, sondern in mir erreichbar ist. Aber auch da kümmere ich mich nicht mehr drum,
- keine Gier, kein Hass, keine neue Verblendung - einfach ein Schritt vor den anderen, tun, was zu tun ist, jeden Moment neu.
Und die Erfahrung ist nur Erinnerung. Sicher wäre es anders, wenn ich Nonne und immer im Dunstkreis dieser Lehre gewesen wäre. Aber ich bedaure das nicht. Es ist wie es ist.
Siddharta erwachte unter dem Bodhibaum, aber das war der Anfang seines Weges, nicht das Ende. Auch als Buddha hat er trotz Lehre noch "gelernt".
Erleuchtung ist eine wunderbare Erfahrung, aber ohne entsprechende Folgen gibt es keinen "Erleuchteten". Deshalb wird sich niemand selbst als erleuchtet bezeichnen, weil da noch viel wartet bis zum Ende.
Nur der Buddha trägt diese Bezeichnung, weil er den Weg aus dem Leiden alleine ent-deckt hat.
Buddha bedeutet: der Erwachte. Aber das wisst Ihr ja
Monika