Beiträge von void im Thema „Buddhismus und Homosexualität und Transsexualität“

    Tut mir Leid, aber ich bin kein Gender-Ideologe.

    "Soziales Geschlecht"( Gender) ist ja ja vielleicht etwas, was du mit linksliberalen emanzipatorischen Vorstellungen verbindest, sie ist aber nicht darauf beschränkt.


    Dass die Gesellschaft die Geschlechterrolle - manchmal in geradezu dikatorischer Weise vorgibt ist eine Realität. Und da wird im Zweifelsfall weder auf Befindlichkeiten noch auf primäre oder sekundäre Geschlechtsmerkmale eingegangen.


    Mal ein Beispiel: Im sehr traditionalistische und patriarchalen Albanien gab es bis vor Kurzem - wenn das Familienoberhaupt stirbt die Möglichkeit, dass eine Frau in diese Mänerrolle übergeht -Sie trägt Männerkleidung heiratet nicht und Verteidigt die Ehre der Familie. Sie hat die soziale Rolle (Gender) "Mann". Gerade weil das System ( der Klan, die Familie) über den Einzelnen ging, konnte da eine Frau -mit der gleichen Selbstvertändkuchkeit mit der sie verheiratet worden wäre, zum Mann ernannt werden.


    Gender - soziales Geschlecht - ist hier nix "modernistisches beliebiges linkes" oder mit was du das verbinden willst, sondern Teil eines sehr traditionalistische und oft frauenfeindlichen Ehrenkodex wie er seit Jahrhunderten im Kanun festgelegt ist, wo ja auch die ganzen Regeln zu Fehden und Blutrache drinstehen.


    Traditionalist zu sein und "Gender-Ideoliegien" kritisch gegenüber zu stehen entbindet dich also nicht davon Soziales Geschlecht (Gender) als Realität anzuerkennen.

    Oder das ich gegen Transsexuelle oder Homosexuelle bin.


    Ich wollte das Gegenteil erreichen in dem ich die Sache mit Embryo, Rezeptordefekt,Keimdrüsen, Geschlechtsenwicklung usw. ansprach

    Moderation

    Ich denke, es ist gut rübergekommen, wie du das meinst. Es ist einfacher diese Diskussionen zu führen wenn man die Ebenen "biologisches Geschlecht" und "soziales Geschlecht" betrachtet und wenn man alles dazwischen (Hormone, Embryonalentwicklung) berücksichtigt, führt das schnell auf eine Komplizierte Fachebene, auf der man schnell ins Rutschen gelangt. Von daher macht es vielleicht Sinn, von diesem Diskurs wieder auf die Ebene biologisches Geschlecht" und "soziales Geschlecht" zu gelangen.

    Ich bezweifle das mit der Genetik auch Ich habe schon mehrere Menschen kennen gelernt, deren Sexualität sich im Laufe ihres Lebens umgepolt hat (het zu homo und umgekehrt).

    Nach der Definition gelten nur Leute, die gar nicht auf das andere Geschlecht stehen als "homosexuelll", während die dreimal so hohe Anzahl von Leuten, die da nicht so gebunden sind, als "bisexuell" gelten.

    Vielleicht sieht man die Wiedergeburts Idee am Besten ihren Funktionem her. Eine wichtige Funktion ist die, dadurch zu ethischen Handeln zu bewegen, dass man sich zukünftige negative und positive Folgen vergegenwärtigt. Und der zweite Punkt ist, dass man das was einem passiert, vielleicht besser annehmen kann, wenn man es als die Frucht eigener vergangener Taten sieht.


    Wenn man das Konzept zur

    Welterklärung benutzten "Was könnte mit mir gewesen sein. Was könnte mit anderen gewesen sein?" dann hat das aber leicht die genau gegenteilige Wirkung. Wo vorher Verantwortung und Verbundenheit erzeugt werden, entsteht bei einem "Das ist ihr eigenes Karma/Bier" eine Distanzierung.


    Genau wie im Neoliberalismus wo jeder seines Glückes Schmied ist und daher Mitgefühl Marktverzerrung ist, wird sitzt der andere sind seiner ganz eigenen Patsche und löffelt seine eigene Suppe aus


    Ein Medikament, dass bei Fehlanwendung genauso negative Wirkungen erzeugt wie es bei rechter Anwendung gute erzeugt, ist ziemlich apothekenpflichtig.

    Es geht hier ja nicht einfach nur um den Stand der Wissenschaft sondern unterschwellig schon um die Frage, was mit queeren Personen nicht in Ordnung sein könnte, damit sie das Queersein verdient haben, Woraus ich das schliesse?

    Ja, da ist was dran.


    Es gibt ja z.B das Wort "merkwürdig". Wenn etwas nicht so ist, wie wir es erwarten, dann ist es "merkwürdig". Kinder mit zwei gleichgeschlichen Eltern sind für jemand, dem das nicht untergekommen ist erstmal "merkwürdig". Während es, wenn man sich daran gewöhnt hat, nicht mehr merkwürdig ist.


    Sehr verwandt ist das Wort "fragwürdig". Wenn jemand anders ist als normal, dann fragt man nach, warum etwas so ist, wie es ist. Wenn jemand z.b Transgender ist, dann hat er/sie mit vielen Fragen zu rechnen. Auch diese Fragen können natürlich freundlich und offen sein, aber auch In Frage Stellen und einen von daher dauernd mit der Nicht-Selbstberständlichkeit, der Nicht-Normalität konfrontieren.

    Hört mir bloß mit dem Scheiß von Genen, Krankheit und Vermutungen auf. Wie würde es euch gefallen von Qeeren, als Genetisches Fehlprogramm gesehen zu werden?

    Mir erscheint die Diskussion hier überwiegend freundlich.


    Es ging doch gerade nur darum, was die genetischen Anteile an der sexuellen Orientierung sind. Es gibt auch Zwillingsstudien zur Händigkeit, zur Ernährung, zur Sportlichkeit. Nur weil es bei etwa einen genetische Komponente gibt, bedeutet dass ja nicht, dass das was mit "fehl" oder "krank" zu tun hat. Es gibt eben eine hohe Variationsbreite von Arten wie man sein kann.

    Das halte ich für ein Gerücht. Man kann zwar strukturelle Unterschiede zwischen unterschiedlich geschlechtlichen und sexuell orientierten Menschen im Hirn sehen, ein Gen wurde bisher aber nicht gefunden - zum Glück!

    Es gibt auch kein (einzelnes) Gen für Körpergröße oder mathematische Begabung, trotzdem könnte man nicht bestreiten, das wäre nicht auch genetisch "angelegt".

    Man kann die Rolle von "Genen" bestimmen wenn man sich Leute mit den gleichen Genen anschaut - also eineige Zwillinge.


    In einer Studie ( allerdings mit nur 38 Paaren) war es so dass sie in ungefähr zwei Drittel der Fälle die gleiche sexuelle Orientierung hatten.

    Nicht so eilig.... ;)

    Die nachfolgenden Beiträge sind m.E. sehr interessant und bedenkenswert.


    (Wer entscheidet eigentlich, wann ein Thread geschlossen wird?

    Moderatoren, der Threaderöffner - oder ist es eine Mehrheitsentscheidung der teilnehmenden User?)


    Moderation

    Im Anfängerbeteuch sollte es so, sein dass die Antworten sich auf die Ausgangsfrage beziehen und es der Threadersteller ist, der entscheidet, ob seine Frage ausreichend beantwortet ist.


    Das Ziel dieser Regelung ist dass es nicht zu technischen Diskussionen kommt, wo der fragende Anfänger angehängt wird.


    Dir das so funktioniert, wäre es gut, möglichst nicht vom Thema abzuschweifen. Auch nicht als Threadersteller.

    Ich würde lieber wissen, was die buddhistische Erklärung ist woher sowas kommt?

    Während es im Christentum sehr stark den Unterschied zwischen guter (gottgewollter) und nicht-gottgewollter Sexualität gibt, gibt es diese Differenz im Buddhismus nicht. Alle Sexualität wird erstmal als potenzielle Quelle von Anhaftung gesehen.


    Auch in anderen Bereichen haben die Menschen ja alle möglichen Vorlieben und Prägungen - manche mögen bunte Kleidung andere dunkle. Manche lieben Broccoli andere hassen ihn - ohne dass da jemand nach einer Erklärung sucht.


    Die Menschen sind eben verschieden. Und selbst ein Verweis auf vorherige Leben würde dem nichts wertvolles hinzufügen.


    Oder würde es dir ein tiefes Gefühl der Erleichterung verschaffen, dass du heute keinen Broccoli magst, weil du im letzten Leben an einem erstickt bist? Oder dass jemand schwul ist, weil er irgendwann eine Frau war? Das wäre doch alles recht beliebig und auch billig.


    Es gibt den Begriff der just-so Story - die dann eine lustige Geschichte erzählen - wie der Leopard an seine Flecken kam. Warum der Hase lange Ohren hat. Sie kommen aus dem Bedürfnis, dass man irgendeinen Grund haben möchte.