Beiträge von Anandasa im Thema „Jesus? Aus der buddhistischen Sicht?“

    Weil als Pelagius die Rechnung ohne den Wirt aller Wirte gemacht hatte, wurde er

    gerade vom Kirchenvater Augustinus erbittert verfolgt. Nach Augustinus geht es ja nicht darum geht was man tut oder nicht ( auch schlimmen Sündern wird vergeben) sondern sich der Gnade Gottes anzuvertrauen.

    Das ist die ganze Katastrophe der christlichen Kirche in 2 Sätzen. Durch Augustinus oder sonstwen kam es zu einer Entwicklung, bei der die "Pfaffen" Gott in der Vordergrund rückten. Die Weihnachten vor Corona war ich zum Weihnachtsgottesdient und die Pfafferin redete an Weihnachten eigentlichnur von Gott. Jesus kam mal in 1-2 Sätzen vor. Sie kam sich scheinbar auch ganz toll vor. Das habe ich an Pfarrern schon einige Male gesehen.


    Mit der Vorherrschaft von Gott geht es mit Jesus und seinen Lehren den Bach runter. Das Christentum wird zu einem Gottesglaube und nicht ein Glaube an Jesus. Im Islam ist es mit Mohammed sehr ähnlich. Ich vermute, dass der Gotteskram einee Eigendynamik entwickelt, weil die Kleriker so sehr viel besser die Leute kontrollieren können.

    Wenn man Jesus fragen würde, was seine vier edlen Wahrheiten von der Entstehung des Leidens seiner Ursache und seiner Bewältigung sind,dann wird er die klassische Antwort des Judentums geben: Die Ursache des Leidens ist die Abkehr von Gott und die Überwindung des Leidens die Umkehr zu Gott. Jesus ist ein Gottesmann der Gottes frohe Botschaft predigt.


    Einen privaten Jesus jenseits des Propheten mag ich nicht zu erkennen


    Natürlich ist das Wort "Gott" ein großes Wort, hinter dem vieles Platz findet. Positives wie Liebe, Mitgefühl und Solidarität, aber auch bärtiges Patriarchtum mit der Tendenz zum Zündeln an sündigen Stätten sowie Überschwemmungen der selben. Fast wie diese Wegweiser wo "Alle Richtungen" darauf steht, die mich immer ganz verdutzt zurücklassen..

    Leiden als Anfangspunkt, an dem alles aufgehängt wird, gibt es nur im Buddhismus. Deswegen macht es keinen wirklichen Sinn sowas Jesus zu fragen.


    Man kann wie gesagt auch Jesus für sich selbst sehen - ohne Gott. Da gibt es auch viel heilsames zu entdecken.

    Weil als Pelagius die Rechnung ohne den Wirt aller Wirte gemacht hatte, wurde er

    gerade vom Kirchenvater Augustinus erbittert verfolgt. Nach Augustinus geht es ja nicht darum geht was man tut oder nicht ...

    Dieses Problem ist natürlich dem Christentum inhärent, aber ich sage mal, dass man Gottesglaube nicht mit der Figur von Jesus vermischen darf. Natürlich wird genau das im Christentum gemacht. Aber die Figur Jesus selbst als solche hat seinen für sich stehenden Wert. Ich halte Jesus für eine sehr gute Sache, halte aber nicht viel von der christlichen Kirche. So denke vermutlich sehr viele Menschen.

    Aus buddhistischer Sicht würde ich Jesus als einen Bodhisattva der Nächstenliebe bezeichnen. Und hier sieht man gleich, dass man Jesus nicht einfach in die buddhistische Weltsicht einpacken kann, denn es gibt Metta im Buddhismus und Nächstenliebe enthält auch Aspekte von Metta, ist aber etwas anderes.


    So etwas hat im Buddhismus keine Entsprechung:


    Zitat

    Was ihr den geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan. (Mt 25,40)


    Deswegen würde ich Jesus als was eigenes ansehen. Ihn in irgendeine Form pressen zu wollen, geht an den Dingen vorbei. Und die Dinge zu sehen wie sie sind ist ein wichtiger Grundsatz im Buddhismus um Leiden zu verhindern.