Den Prophetischen und Wahrheitsverkündenwollenden Typ Mensch gibt es aber auch hier in Europa viel
Ja, da hat dieser Kult nach seinem Bündnis mit den Machthabern tiefe Wurzeln geschlagen. Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird. Was ich gar nicht so verkehrt finde; die historische Erfahrung hat gezeigt, dass in den Köpfen solcher Leute die theoretische Liebe Gottes nur allzu oft mit seinem praktischen Zorn einhergeht.
Ich würde das gar nicht so verallgemeinern wollen. Es käme sehr darauf an, was das für ein Mensch ist, wie er sich allgemein so gibt, auch das Aussehen wäre bei einer solchen Spekulation nicht zu vernachlässigen. Ich stelle mir vor es ist eine sehr attraktive Frau mit einem erschlagend freundlichen Lächeln. Dazu vielleicht eine Hintergrundgeschichte über beeindruckende Leistungen dieses Menschens und dann wäre schliesslich noch die Frage nach dem Inhalt der Botschaft, die man anderen so preisgeben möchte: Es hat mir Gott geflüstert/es war eine göttliche Eingebung.
Auch in diesem Fall wird es, denke ich meine Vorstellung weiter, sicher Menschen geben, die eine eigentlich schöne Botschaft nicht an sich herangetragen wissen wollen, und an einer möglichen schönen und vielleicht sogar rationalen Botschaft vorbeidenken wollen. Etwa in der Art, dass man sich die Frage stellt, wieviele von den einem selbst bekannten Psychologen diesen Menschen in eine Psychatrie hineindiagnostizieren würden. Oder man denkt sich einfach eine anonymen Querschnitt aus Psychologen und sagt dann über den eine eigene Meinung aus: dass man das nicht glaubt und auch nicht gut finden kann (die hübsche Dame die so leuchtend vorträgt aber insgeheim schon).
Wie dem auch sei. Ich wollte zu Protokoll geben, dass auch hierzulande das Bedürfnis grosse Wahrheiten über Gott und Jesus und göttliche Botschaften usw zu verkünden, vorhanden ist. Sowohl auf Seiten derer die gerne über Gottes Existenz und sein Wirken erklären, wie auch auf der Seite, die lieber die andere Seite einnehmen und von einer theoretischen Liebe sprechen wo andere die dazu vielleicht lieber still bleiben, und etwas persönliches pflegen, weil sie gerade in den Worten 'Gottes Liebe' keine blosse Theorie erkennen sondern etwas Persönliches, worüber man öffentlich nicht reden möchte.
Nun gehöre ich nicht zu den Christentumgeschädigten oder zu denjenigen, die eine unreflektierte christliche Erziehung und Einengung ihrer Entfaltungsmöglichkeiten erfahren haben. Es gibt auch keinen Hass, den ich auf vergangenes Unrecht und Unheil projezieren kann und demzufolge daran interessiert sein könnte, andere Menschen vor Christen und christlichen Dogmen und der Gewalt die unter und hinter diesen Gewändern wirken kann, zu warnen. 'Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott' - ist vielleicht kein Spruch aus der Bibel, aber er gehört zu der persönlichen Erfahrung und auch dem Gefühl der Liebe, von der ich mir vorstellen kann, dass manche Menschen diese Lebensweisheit im Vertrauen weitergeben wollen. Und das im Ernst zu jemanden sprechen, der vielleicht sein Leben anpacken sollte. Wenn mir das jemand sagt, der offenbar in sich ruht, einen grösseren Frieden ausstrahlt, und keine grossen weiteren Erklärungen über Gottes Macht und Grösse abgeben muss, damit ich am Ende nur seine Vorstellungen glaube, wenn ich das Gefühl hätte, bei diesem Ratschlag geht es wirklich um mich - ich könnte so einen Rat annehmen, vollkommen egal, auch wenn der Name 'Gott' im Widerspruch zu eigenen Vorstellungen stünde.
Genau wie wohl alle Menschen, die in diesem Thread schreiben, bildete ich mir auch ein Bild von Jesus Christus mit Hilfe von Texten und Erklärungen anderer Menschen. Dazu kommt der Hintergrund meiner Lebenserfahrungen vor dem ich mir ich mir diese Person und sein Wirken und Wünschen und auch seine innere Haltung vorstelle. Diese Vorstellung ist bei mir so, dass ich in Jesus Christus ein Beispiel für Güte und auch eines von den wenigen Beispielen von Menschen sehe, die offenbar manche siddhis verwirklicht haben. Die Ansichten hierüber und damit auch diejenigen Ansichten über Inhalte mancher buddhistischer Texte in denen auch Götter und göttliches Wirken beschrieben werden, gehen naturgemäss auseinander. Mit einem persönlichem Bekenntnis in der Art: 'ich halte das für möglich' oder 'ich halte das nicht für möglich' oder 'ich halte die Beschäftigung mit dem was man in der Theorie und als Theorie 'den christlichen Glauben' nennt' oder 'ich halte die Figur Jesus Christus (die Vorstellungen und Empfindungen dabei) beispielsweise als Betrachtungsobjekt für eine Meditation gut oder nicht gut', ist finde ich, genug gesagt. Gesetzt den Fall, man möchte sich nicht die Mütze aufsetzen, anderen erklären zu wollen was Gott ist oder nicht ist, was so sachlich wirkend aber ja nur auf Zeugnisse anderer Menschen gestützt als (aus sich heraus und für sich selbst) für irrelevant erklärt wird. Am Ende ists eh nur mehr ein Gefühl und ein Wille dem man nachgibt, wenn man denkt und schreibt und sagt.