Beiträge von eitelpfuetze im Thema „Jesus? Aus der buddhistischen Sicht?“


    Macht für mich wenig Sinn. Verstehe ich nicht.

    Buddha hat und konnte auch nur aus seiner Tradition heraus sprechen.

    Was denn sonst?


    Vielleicht wars ja so, dass er keiner Tradition anhing, nicht nach Hörensagen ging, und aus eigener Kraft alle Trübungen des Geistes vernichtet hat?


    Was denkst du, was war es für eine Tradition der Buddha folgte?

    Manchmal frag ich mich .. Was wäre wenn Jesus tatsächlich Wiedergeburt , Nicht selbst und Nirvana gelehrt hätte. Wäre er nicht am selben Tag schon gekreuzigt worden. Vielleicht hat er seine Lehre den Zeitumständen angepasst.

    Oder vielleicht ist Jesus einfach ein Heiliger aber kein Philosoph.

    Schopenhauer meinte ja mal ..

    Zitat

    Ein Heiliger kann voll des absurdesten Aberglaubens sein, oder er kann umgekehrt ein Philosoph sein: Beides gilt gleich. Sein Tun allein beurkundet ihn als Heiligen.“ ―Arthur Schopenhauer


    Allerdings war Schopenhauer ein depressiver Philosoph. Und ein Heiliger der Aberglauben anhängt kann kein Heiliger sein, ausser man will es so sehen. Oder etwa nicht?

    aber du denkst auch viel und gibst hier auch dem Willen nach zu schreiben und zu sagen.


    Natürlich. Wobei es richtiger heisst, einem Wunsch nachzugeben. Der Begriff Wille drückt ja etwas aktives und nicht passives aus, da habe ich mich zu leichtfertig ausgedrückt und du hast das übernommen.


    Ich hatte insbesondere auf das Gefühl verweisen wollen, dem man beim Denken und Schreiben folgt und dem man auch unbewusst nachgibt. Mancher elaboriert vorgestellte, und dswg auf den ersten Blick mächtig wirkende Ideenkomplex (eine Erklärung) ist beim genaueren Hinsehen nämlich eigentlich viel kleiner/weniger Information als es den Anschein machen kann. Da kann man sehen: es ist eigentlich bloss Ausdruck eines einzigen Gefühles.

    Ich frage mich ob Buddha oder Jesus. Die müssen zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen sein.

    Um soviel Einfluss zuhaben.


    Wenn doch Buddha heute geboren werden würde und würde lehren. Hätte er überhaupt eine Chance?


    Eine anscheinend häufig gedachte Frage. Ich würde einen solchen Buddha jedenfalls aufsuchen und ich denke viele andere Menschen auch. Wenn sich um einen Buddha keine Gefolgschaft bildet, darf man annehmen, dass es ihn nicht belasten würde. Also die mögliche Chance gälte dann für andere, nicht für diesen Buddha, denn er hat die gewichtigste Chance ja ergriffen und Nibbana erreicht.

    Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird

    ich will nicht wissen wie ein Psychiater reagiert, wenn Du zu ihm sagst. Das Ich ist eine Illusion. Die Welt ist der Geist selbst. In Wirklichkeit ist nichts abgetrennt von einander. Der Stuhl auf dem er gerade sitzt ist leer…


    Wenn man das mit Panik in den Augen spricht ist es sicher etwas anderes, als wenn man das selbstsicher sagt. Je nachdem wird wohl die Reaktion ausfallen.


    Was von Sudhana auch gesagt werden wollte (so verstehe ich es jedenfalls) war ja eigentlich das: göttliche Eingebungen sind nicht möglich, (ich glaube) das gibt es nicht. Statt allerdings den Bezug zur eigenen Einschätzung anzugeben werden hypothetische Psychologen erklärt, denen man die eigene Vorstellung in den hypothetischen Mund legt. So klingt es gewichtiger und sicherer dass so etwas ganz und gar nicht sein kann und höchstens etwas Krankes darstellt, was man behandeln muss. Zu diesem Muster fällt mir auch Foucault ein und die Erfindung des Wahnsinnigen. Das andere, das Unverstandene für Pathologisch zu erklären ist eine Form der Machtausübung, eine Form den Diskurs beherrschen zu wollen, indem man eben ein vernichtendes also abschliessendes Urteil fällt.

    Den Prophetischen und Wahrheitsverkündenwollenden Typ Mensch gibt es aber auch hier in Europa viel

    Ja, da hat dieser Kult nach seinem Bündnis mit den Machthabern tiefe Wurzeln geschlagen. Auch, wenn man heute als Verkünder göttlicher Eingebungen eher als Fall für die Psychiatrie eingestuft wird. Was ich gar nicht so verkehrt finde; die historische Erfahrung hat gezeigt, dass in den Köpfen solcher Leute die theoretische Liebe Gottes nur allzu oft mit seinem praktischen Zorn einhergeht.


    Ich würde das gar nicht so verallgemeinern wollen. Es käme sehr darauf an, was das für ein Mensch ist, wie er sich allgemein so gibt, auch das Aussehen wäre bei einer solchen Spekulation nicht zu vernachlässigen. Ich stelle mir vor es ist eine sehr attraktive Frau mit einem erschlagend freundlichen Lächeln. Dazu vielleicht eine Hintergrundgeschichte über beeindruckende Leistungen dieses Menschens und dann wäre schliesslich noch die Frage nach dem Inhalt der Botschaft, die man anderen so preisgeben möchte: Es hat mir Gott geflüstert/es war eine göttliche Eingebung.


    Auch in diesem Fall wird es, denke ich meine Vorstellung weiter, sicher Menschen geben, die eine eigentlich schöne Botschaft nicht an sich herangetragen wissen wollen, und an einer möglichen schönen und vielleicht sogar rationalen Botschaft vorbeidenken wollen. Etwa in der Art, dass man sich die Frage stellt, wieviele von den einem selbst bekannten Psychologen diesen Menschen in eine Psychatrie hineindiagnostizieren würden. Oder man denkt sich einfach eine anonymen Querschnitt aus Psychologen und sagt dann über den eine eigene Meinung aus: dass man das nicht glaubt und auch nicht gut finden kann (die hübsche Dame die so leuchtend vorträgt aber insgeheim schon).


    Wie dem auch sei. Ich wollte zu Protokoll geben, dass auch hierzulande das Bedürfnis grosse Wahrheiten über Gott und Jesus und göttliche Botschaften usw zu verkünden, vorhanden ist. Sowohl auf Seiten derer die gerne über Gottes Existenz und sein Wirken erklären, wie auch auf der Seite, die lieber die andere Seite einnehmen und von einer theoretischen Liebe sprechen wo andere die dazu vielleicht lieber still bleiben, und etwas persönliches pflegen, weil sie gerade in den Worten 'Gottes Liebe' keine blosse Theorie erkennen sondern etwas Persönliches, worüber man öffentlich nicht reden möchte.


    Nun gehöre ich nicht zu den Christentumgeschädigten oder zu denjenigen, die eine unreflektierte christliche Erziehung und Einengung ihrer Entfaltungsmöglichkeiten erfahren haben. Es gibt auch keinen Hass, den ich auf vergangenes Unrecht und Unheil projezieren kann und demzufolge daran interessiert sein könnte, andere Menschen vor Christen und christlichen Dogmen und der Gewalt die unter und hinter diesen Gewändern wirken kann, zu warnen. 'Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott' - ist vielleicht kein Spruch aus der Bibel, aber er gehört zu der persönlichen Erfahrung und auch dem Gefühl der Liebe, von der ich mir vorstellen kann, dass manche Menschen diese Lebensweisheit im Vertrauen weitergeben wollen. Und das im Ernst zu jemanden sprechen, der vielleicht sein Leben anpacken sollte. Wenn mir das jemand sagt, der offenbar in sich ruht, einen grösseren Frieden ausstrahlt, und keine grossen weiteren Erklärungen über Gottes Macht und Grösse abgeben muss, damit ich am Ende nur seine Vorstellungen glaube, wenn ich das Gefühl hätte, bei diesem Ratschlag geht es wirklich um mich - ich könnte so einen Rat annehmen, vollkommen egal, auch wenn der Name 'Gott' im Widerspruch zu eigenen Vorstellungen stünde.


    Genau wie wohl alle Menschen, die in diesem Thread schreiben, bildete ich mir auch ein Bild von Jesus Christus mit Hilfe von Texten und Erklärungen anderer Menschen. Dazu kommt der Hintergrund meiner Lebenserfahrungen vor dem ich mir ich mir diese Person und sein Wirken und Wünschen und auch seine innere Haltung vorstelle. Diese Vorstellung ist bei mir so, dass ich in Jesus Christus ein Beispiel für Güte und auch eines von den wenigen Beispielen von Menschen sehe, die offenbar manche siddhis verwirklicht haben. Die Ansichten hierüber und damit auch diejenigen Ansichten über Inhalte mancher buddhistischer Texte in denen auch Götter und göttliches Wirken beschrieben werden, gehen naturgemäss auseinander. Mit einem persönlichem Bekenntnis in der Art: 'ich halte das für möglich' oder 'ich halte das nicht für möglich' oder 'ich halte die Beschäftigung mit dem was man in der Theorie und als Theorie 'den christlichen Glauben' nennt' oder 'ich halte die Figur Jesus Christus (die Vorstellungen und Empfindungen dabei) beispielsweise als Betrachtungsobjekt für eine Meditation gut oder nicht gut', ist finde ich, genug gesagt. Gesetzt den Fall, man möchte sich nicht die Mütze aufsetzen, anderen erklären zu wollen was Gott ist oder nicht ist, was so sachlich wirkend aber ja nur auf Zeugnisse anderer Menschen gestützt als (aus sich heraus und für sich selbst) für irrelevant erklärt wird. Am Ende ists eh nur mehr ein Gefühl und ein Wille dem man nachgibt, wenn man denkt und schreibt und sagt.

    Man kann es noch sachlicher sagen. Jesus Christus und Buddha waren zwei verschiedene Menschen die miteinander keinen Umgang hatten und deren Lehren sich nicht auf die Lehren der anderen Person stützten.


    Für irrelevant, für nicht weiter bedenkens oder nachdenkenswert auch in einem möglichen Bezug zu buddhistischen Lehren oder auch eigener Praxis könnte und wollte ich die Figur oder Person Jesus Christus nicht ausgeben.

    Diese Gedanken kann ich nachempfinden. Wobei ich das Problem nicht darin benennen würde, dass Menschen Erfahrungen machen, die sie Gott nennen wollen und forterhalten wollen. Mehr bei den genannten 'denen' die diesen Begriff und damit auch gewisse Erfahrungen vereinnahmen und das heisst auch ihn anderen aufdrängen wollen.