Beiträge von pano im Thema „Fleischkonsum und Buddhismus“

    und was ist dann arbeiten gehen für Geld? Es ist eine Illusion, dass heute alles anders ist.

    Bis vor so 150 Jahren und nach den Kriegen gab es in Deutschland Hungersnöte und Mangelernährung und damit verbundene Kindersterblichkeit. Die Leute mußten irgendwie auf ihre Kalorien kommen und da von ihnen zu verlangen auf Fleisch zu verzichten, wäre eine ganz schöne Belastung. Inzwischen hat sich das entzerrt und wir können auf Fleisch verzichten.

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    Wir haben die Wahl. Und wenn man die Freheit hat, hat man halt die Verantwortung.

    Wenn man bedenkt dass Heinrich der vierte mal forderte “und sonntags auch ein Huhn” (es gab also nicht jeden Sonntag ein Huhn im Topf für die Familie) kann man sich vorstellen wieviel des kalorienbedarfs damals durch Fleisch gedeckt wurde.


    Fleisch war insofern integraler Bestandteil der Ernährung als dass Schweine als müllkübel dienten (Resteverwertung) und es erlaubten den Wäldern ein paar Kalorien abzutrotzen, wie auch etwa das sammeln von flussmkrebsen, die von Kindern hütbare Gänse, etc. Man Milchvieh hatte, und nicht jedes Individuum über den Winter zu bringen war. Von der rein kalorischen Seite war es vermutlich für die Gesellschaft eher ein minusgeschäft in allen Gegenden die Ackerbau erlaubten. In Gegenden mit Grünland Wirtschaft war natürlich Weidevieh notwendig.


    Es gab da auch diese Flut irgendwann um 1000 rum die die äckerböden abgetragen hat und in folge ist Archäologisch belegt dass der Fleischkonsum drastisch sank weil man sich aufs wesentliche konzentriert hat.


    Was ich eigentlich schreiben will: Fleischkonsum früher war nicht das was uns die 1950er beschert haben.


    Disclaimer: esse noch Fleisch, nur nicht guten Gewissens.

    Ich denke da kommen wir nicht überein. Je länger ich darüber nachdenke umso weniger trennendes sehe ich zwischen Mensch und Tier. Ja, Tiere haben wohl meist kognitiv wesentlich weniger abstraktionsvermögen aber wir sind einfach auf anderen stellen im selben Spektrum und wahrscheinlich gibt’s auch einen gewissen überlapp (Wolfskinder).


    Musste heute an nagarjuna denken

    Zitat

    Nichts von Samsara unterscheidet sich vom Nirvana, nichts von Nirvana unterscheidet sich von Samsara


    Nichts vom Tier ist nicht menschlich, nichts von Mensch unterscheidet sich vom Tier.

    Tiere Leiden nicht, sie haben Schmerzen,

    Dukkha-dukkha ist das aber schon. Also vielleicht nicht so sehr das weltschmerz-dukkha, wie beim Menschen, aber Schmerz, Stress sind Tieren nicht unbekannt, wie auch bei Säugetieren Trauer. Und wie Anna Panna-Sati beschreibt auch Tanha.

    Alle anderen Lebewesen sind dauerhaft im Zen. Nur der Mensch nicht, der ist in Samsara, seiner erschaffenen Welt aus Gier, Hass und Glauben wollen, auch daran, dass Tiere in ihrem Sinn leiden.

    Das ist ja wieder so eine Paradoxie im traditionellen Buddhismus. Wiedergeburt als Tier möglich (gerne auch als ‚niedere Stufe‘ angesehen, Qualia du schreibst das hier nicht so es ist ein verallgemeinerter Punkt) und dann wird im anderen Kontext gesagt dass Tiere in so einem Bliss-Zustand sind.

    Ich esse Fleisch, versuche aber meinen kulinarischen horizon und meine Gewohnheiten weiter zu entwickeln. Das bedeutet ich versuche zu jeder Mahlzeit Gemüse auf dem Tisch zu haben und mehr Hülsenfrüchte zu konsumieren (türkische Eintöpfe sind diesbezüglich sehr lecker).


    Mit sojaschnitzeln und ähnlichen Ersatzprodukten könnte ich mich überhaupt nicht anfreunden.


    Im mahayāna buddhismus ist Vegetarismus dogmatischer verankert im theravāda nicht so sehr. Da ich sowieso mich jetzt keiner Schule direkt zugehörig fühle ist das für mich jetzt nicht der Maßstab.


    Fleischkonsum ist natürlich eine Frage der Ethik, wie jeder Konsum.


    Für mich ist da tatsächlich auch wichtig: wieviel esse ich überhaupt? Und ich strebe einen Weg der Mäßigung an. Strebe 2 Mahlzeiten an am Tag, weniger Snacks, süßkram, und eben auch weniger Fleisch ohne in Askese zu geraten.


    Bzgl der Verletzlichkeit von Pflanzen: ich denke nicht dass das immer auf dem buddhistischen Radar war, oder auch ist. Jedoch ist der Buddhismus durchaus auch pragmatisch insbesondere bei Laien (nicht-ordinierten). Man kann nicht von Luft und Liebe leben, aber vielleicht eben doch ob man nun Chili von Carne isst oder einen herzhaften Bohneneintopf. Oder ob man die Hackfleischmenge halbiert und mit Tofu streckt.