Beiträge von Tim1 im Thema „Thema Gewalt im Buddhismus“

    Igor07

    Warum ich nichts schreiben würde gegen Terrorgruppen oder sonstige Fanatiker, aus Angst vor den Konsequenzen.


    Ich kenne mich im arabischen Raum nicht gut aus, wobei ich nehme großes Leid wahr.


    Gibt es denn Länder, wo es keine Gewalt gibt? Ich denke nicht. Wenn man gegen Gewalt in physischer oder psychischer Form ist, sollte es da Wertungen geben? Ich habe kein Verständnis für jegliche Form von Gewalt, das habe ich nicht lernen oder üben müssen sondern das ist ein Teil in mir.


    Es ist befremdlich, weil egal wohin man schaut, es herrscht eben Gewalt. Heute durch die vielen Medien, die scheinbar ausschließlich darauf aus sind über negative Dinge zu berichten hat sich diese Sicht noch verstärkt.


    Was du in deiner Kindheit erlebt hast, ist schlimm. Meine Kindheit war schlimm, doch es ist vorbei. Ich habe es nicht vergessen, weil sie ein Teil meiner Persönlichkeit ist, aber ich suche nicht nach Schuld oder Legitimation, wie es mir heute geht.


    Ich finde die Menschen sind alle gleich und somit mag ich alle Menschen, egal wo sie nun leben.


    Was nicht gleich ist, sind die Handlungen der Menschen.


    Menschen aus anderen Kulturkreisen zu kennen oder wenn man die Möglichkeit hat in jüngeren Jahren diese Länder zu bereisen muss schön sein. Asien, Südamerika, der arabische Raum usw.


    Die Menschen, die in Ländern unseres Kulturkreises leben sind auch von Interesse, mehr reizen mich aber die Kulturen, die ich nicht kenne.

    Hingabe

    Dass man in einer Notsituation Gewalt anwenden müsste, wenn man bedroht wird verstehe ich. Wobei dies macht nur Sinn, wenn man die Möglichkeiten dazu hat. Stell dir mal vor man wird mit einer Waffe bedroht, wie soll man sich da verteidigen?


    Würde ich theoretisch in die blöde Situation kommen, dass ein Terrorist mich angreift, ich glaube nicht, dass ich ihn bitten würde mich nicht zu töten, weil das wäre ein ziemlich sinnloses Unterfangen, weil sein Plan wäre zu 100% mein Tod.


    Wo ich lebe ist es auch möglich, dass ich Gewalt erfahre, wobei wie du sagst, ich würde versuchen zu deeskalieren. Ich denke, ich würde Geld anbieten, wenn man mich in Ruhe lässt, was wiederum keine Garantie wäre deshalb verschont zu bleiben.


    Meine bisherigen Versuche zu deeskalieren gingen alle dahingehend schief, dass die Beteiligten noch "böser" wurden. Einmal hatte ich wirklich Glück, weil da waren 2 junge Männer, die sagten wortwörtlich, dass sie mich töten wollen.


    Seither ist meine Strategie die totale Akzeptanz, wenn jemand irgendwas macht oder tut, was ich nicht gut finde, ich schweige und hoffe das Beste.


    Wo ich nicht weg sehen würde, wäre, wenn Jemand Anderer angegriffen wird. Leider geschieht dies heute häufig, dass Leute einfach wegschauen.

    Igor07

    Das Thema, welches du angesprochen hast ist leider aktueller denn je.


    Meiner Persönlichkeit fehlt der Intellekt um all das zu verstehen. Wie kann man im Namen Gottes andere Menschen ermorden. Das fehlen mir die Worte.


    Mir fehlt auch jeglicher Lösungsansatz, bin sprachlos. Ich habe keine Ahnung, was in so einem Menschen vorgeht.


    Mitgefühl? Tue ich mir sehr schwer, dazu müsste ich es verstehen und das tue ich nicht.


    Früher war alles besser? Wirklich? Was heute die Terroristen sind, waren damals die Kreuzzüge und Verbrechen des Christentums im Namen Gottes.


    Mag sein, dass auch der Buddhismus seine dunklen Seiten hat in der Geschichte, ich kenne sie nicht und will sie auch nicht kennen. Das Leid, was aktuell geschieht reicht mir.


    Ich würde es nicht wagen zu schreiben, was ich denke, in Anbetracht dieser Ideologie, die da vorherrscht.

    Igor07

    Schönes Zitat in deinem ersten Beitrag. Gut erklärt, wie es sein sollte.


    Ich sehe mich (noch) nicht körperlicher Gewalt ausgesetzt, wobei wenn ich mir so die Entwicklungen in der globalen Welt ansehe, hoffe ich das Beste, vorrangig für die gerade viel Leid ertragen müssen und da gibt es viele Plätze auf der Welt.


    Die Gewalt, die ich erfahren habe, ist eine andere und schwer zu beschreiben, aber es ist Gewalt subjektiv zumindest. Als Buddhist sieht man die Dinge anders, die Menschen, die das tun oder taten sind sich vermutlich gar keiner Verantwortung eines Fehlverhaltens bewusst.


    Ich versuche und das habe ich mehrfach betont bei mir zu bleiben, mein Handeln ist meine Verantwortung. Die Handlungen der Anderen ist die ihre. Mein Zugang ist ein friedlicher, selbst zu denen, die mir schaden oder schadeten. Ich suche ihre Nähe nicht, aber ich bin nicht abweisend oder unhöflich.


    Da fehlt mir Jesus ein, der sagte, wie leicht es doch sei sinngemäß, die zu lieben, die einen lieben und wie schwer, die es nicht so gut mit einem meinen. Vermutlich gibt es hierzu von Buddha ebenso ähnliche Zugänge bei diesem Thema.

    Helmut

    Das was du schreibst ist richtig.


    Danke für die Erinnerungen, worauf es ankommt, woran man arbeiten kann um seine Potentiale auszuschöpfen und sich stetig weiter zu entwickeln, weil Stillstand ist kein Ziel.


    Ich habe viele Ziele, jetzt muss ich aber mal kämpfen um Stabilität. Das Wort Kampf ist nicht fehl am Platz. Es ist kein Zufall, dass in den asiatischen Ländern bzw. im Buddhismus die Kampfkunst als Teil der Lehre verstanden wird. Schulung für Körper, Geist und Seele habe ich gelesen, das ist der Weg.

    Igor07

    Ich tue das was ich kann, mehr geht nicht. Das was du schreibst ist korrekt, genau dies versuche ich JETZT. Das was war kann ich nicht ändern. Monika schrieb es, nur man selbst kann etwas verändern bzw. die Verantwortung für sein Handeln übernehmen, da gibt es keine Ausreden!

    Igor07

    Nun Igor alles was ich weiß über mentale Gesundheit ist, dass wenn ich mit dem bewussten Willen negative Ereignisse versuche zu unterdrücken, dann ist das ungesund. Ich hatte da viele Gespräche genau zu diesem Thema und sämtliche Fachleute vertraten die gleiche Meinung, wobei es waren keine Buddhisten.


    Monika

    Ich bin sehr am Kämpfen eine Überlebensstrategie zu finden. Ob man in meinem Fall eine Rolle spielen kann, die man nach einem Arbeitstag wieder verlässt kann ich noch nicht beantworten, das muss ich erst versuchen.


    Was denkst du über Gelassenheit? Eine Form der Akzeptanz, nur wo ist die Grenze zwischen dem was Igor schrieb mit dem bewussten Entgegensteuern? Ist es nicht das selbe?


    Leider ist es aus existentiellen und Altersgründen nicht möglich auszusteigen, da ich mit Dingen tagtäglich konfrontiert bin, die sachlich formuliert nicht korrekt sind, schärfer formuliert würde ich sagen, es hat eine kriminelle Energie und die Darsteller denken, alles sei gut.


    Ich sehe einen richtigen Berg vor mir, einen hohen an Dingen, die ich ändern sollte, das ist schwer.


    Der Beitrag heißt ja Umgang mit Gewalt im Buddhismus. Ich könnte das was ich erlebe als Gewalt beschreiben. Nur, es ist wie mit dem Weltgeschehen, ich kann es nicht verändern.


    Zu deinen persönlichen Worten über dich. Ich habe deine Chronik zum Teil gelesen und sie hat mich sehr berührt, es ist nicht sehr lange her, dass du einen sehr liebgewonnen Menschen verloren hast. Das ist eine sehr schwere Aufgabe, für Buddhisten genau gleich.


    Das man traurig ist, ist normal, dass man nicht vergessen kann ebenso. Man kann von den Erinnerungen viel Gutes mitnehmen und die hast du gemacht.


    Ich habe viele geliebte Menschen verloren und erst sehr spät eine Form gelernt, wie ich damit umgehen kann. Was nicht heißen soll, dass es einfacher ist. Die Form für mich war Dankbarkeit, das ist das Einzige was hilfreich war oder sagen wir es hat die Trauer ein kleines Stück erträglich gemacht.


    Du hast lange Phasen deines Lebens mit der Lehre verbracht, da kann ich dir nicht folgen. Es freut mich, dass du langsam wieder zurück in ein Leben gefunden hast, was dir wieder ein Stück Freude bringen kann.

    Igor07

    Wenn man arbeitet und am Tag ca. 30 Gespräche über Themen weit abseits der hier diskutierten Inhalte führt kommt man zwangsläufig dahin, dass man Dinge akzeptieren muss.


    In der Zeit, wo ich nicht arbeite, kann ich tun, was ich möchte.


    Meine Aussage bezog sich darauf, ich kämpfe nicht mehr um Anerkennung oder dass mich jemand mag. Mein Lebenslineal ist fortgeschritten, ich möchte die Zeit, die mir bleibt so gut es geht nützen um Fortschritte zu machen in meiner Entwicklung. LG

    Thorsten Hallscheidt

    Danke für deine positiven aufmunternden Worte über die Menschen und den Link, ich mag diese Sendung, werde ich mir ansehen. Zeit habe ich, und die hat nicht jeder, den ich kenne.


    Meine Erfahrung in diesem Leben ist sehr anders, als von vermutlich den meisten Mitgliedern, aber es ist okay, wie es ist, ich habe es akzeptiert, wie es ist, kein Kampf mehr.

    Monika

    Ich habe große Zweifel, dass es irgendwas oder irgendjemandem gelingen würde die Menschen zu verändern. Ich denke, dass die großen Lehrer wie Buddha oder Jesus, wie du sagst, es wussten.


    Dein Text ist gut, es sind diese Hinweise, die man weiß, aber oft vergisst, wie es denn ist.

    Zitat

    „Jede/r ist für sich selbst verantwortlich und muss nur auf seine eigenen Schritte achten. Damit hat Jede/r genug zu tun. Aber Jede/r, der/die das tut, verringert das Leiden - sowohl für sich selbst als auch für alle/s, mit dem er/sie zu tun hat. Und das wirkt sich aus.“



    Dieser Teil deines Textes gefällt mir sehr, weil es nur so geht, man kann verringern, aber nicht verhindern.


    Es ist seltsam, dass du das geschrieben hast, dass man manchmal die Aussage bekommt: "Sie sind Buddhist und das müsste man anders reagieren, diese bekomme ich öfter zu hören, von jenen, die meinen Glauben kennen.


    Das mag sein, ich bin auch Mensch und selbst, wenn ich achtsam bin, passieren mir Fehler.


    Danke für die Erinnerungen in deinen Worten, das ist wertvoll für ein Weiterkommen auf dem Weg.

    Die Ideale des Buddhismus sind meinen persönlichen Erfahrungen nach kaum einsetzbar im realen Leben, so gut sie auch sein mögen. Das sehe ich tagtäglich leider, teils bei mir selbst, mehr noch in der Gesellschaft und da meine ich alle.


    Da braucht man gar nicht Buddhist sein sondern nur eine gewisse Ethik und Empathie zu haben um richtig zu handeln, aber wenn die Menschen es einfach nicht verstehen können oder wollen prallt man ab.


    Und sicher ein praktizierender Buddhist wird das schaffen, aber wie viele gibt es davon in unserer Gesellschaft, nicht sehr viele fürchte ich.


    Daher sehe ich "unsere" Ideale als relativ verloren in den großen Konflikten wie auch im Alltag, weil es die Menschen einfach nicht verstehen.


    Ich denke, es ist ein Riesenerfolg für diejenigen, die hier geschrieben haben, dass es ihnen für sich gelungen ist diese Veränderung zu vollziehen für ihr Leben und deutlich verändert durchs Leben gehen, aber die "Welt" werden weder sie noch ich verändern.


    Wobei Gratulation an all jene, die das geschafft haben, weil das klingt einfacher als es ist. Es ist harte, teils jahrelange Arbeit, um dorthin zu kommen, wo ihr heute steht!

    Ich habe mir vorgenommen so wenig Nachrichten wie möglich zu sehen, dann glaube ich am Freitag mal gar nichts geschaut und schon war da ein neuer Mega-Konflikt.


    Thorsten Hallscheidt

    Wie ist denn deine derzeitige Strategie mit diesen Dingen umzugehen, man darf kein Radio hören, im Internet stolpert man zwangsläufig über etwas, beim Fernsehen detto oder es erzählt einem wer was.


    Hast du eine Strategie für mich, weil es belastet mich zunehmend und so klug bin ich, dass ich genau Nichts beeinflussen kann und ich will meiner Gesundheit nicht zusätzlich schaden.


    Denkst du, dass uns all das nicht interessieren sollte, weil es macht ja Angst und mit Angst arbeiten meiner Ansicht die Staaten, je mehr Angst die Bürger haben, desto leichter kann man Maßnahmen durchsetzen, zumindest seit Corona ist das so - von mir gefühlt, ob es so ist kann ich nicht sagen.


    Du bist ja schon ein länger praktizierender Buddhist, nochmal die Frage, wie ist dein Zugang "heute" zu diesen Dingen, kannst du es ausblenden, umgehen? Wobei wenn man keinen Fernseher hat, kein Internet, kein Smartphone ist es deutlich einfacher.