Du differenzierst die Frage etwas aus, aber mir ist nicht klar, worauf du genau hinauswillst und inwiefern uns das weiterbringt... 
Genau, ja.
Ob uns das weiterbringt, kann ich Dir nicht sagen.
Mir geht es um die Differenzierung zwischen den Konzepten und dem Erlebten.
Es ist nicht die Veränderung selbst, die Leid mit sich bringt, sondern es sind einzelne Phänomene, die aus meiner Sicht konkret Leid erfahren lassen, wenn wir sie in einer bestimmten Weise wahrnehmen und bewerten.
Der Kreislauf der Jahreszeiten ist Veränderung, aber als solche noch kein Leid.
Leid ist das Resultat der gemachten Erfahrung.
Kälte ist kein Leid, aber wenn ich Kälte als das wahrnehme, was mich frieren lässt, dann empfinde ich Kälte als leidvoll. Vielleicht friere ich, weil ich nicht genügend Geld für Kleidung habe, dann empfinde ich meine soziale Situation als leidvoll.
Kommt der Sommer und ich empfinde leid durch die Hitze, dann empfinde ich Hitze als leidvoll.
Vielleicht fühle ich, dass die Ursache für Hitze an der unpassenden Kleidung liegt. Dann ärgere ich mich, dass ich diese Kleidung gekauft oder angezogen habe und empfinde Leid.
Nun bin ich allerdings nicht der große Denker und kann nur meine kleine erfahrungsbezogene Welt weitergeben und ich habe heute schon in einigen Diskussionen lernen dürfen, dass die buddhistische Übungspraxis manchmal zu ähnlichen Anhaftungen führt wie bei anderen Weltanschauungen, einschließlich der Distanzierung von anderen Individuen, unheilsame Rede und Gedanken und dem Anhaften an Bilder, die einen selbst als erfahren, gebildet, erleuchtet, konzeptionslos erscheinen lassen. Leider kann ich damit nicht dienen und nur meinen kleinen persönlichen Erfahrungsschatz niederschreiben. Manche können schon mit direkten Erleuchtungszuständen aufwarten.
Die Frage der angepassten Kleidung dürfte ein leicht lösbares Problem darstellen... 
Schwieriger sind da schon die aufkommenden Assoziationen und Bewertungen, mit den daraus resultierenden Gefühlen - meintest du das?
November = Zeit des Vergehens, Verfallens, des Sterbens, der Trauer, ....
Man muss den Sommer, das Werden, das "blühende Leben", die Wärme, ... los-lassen (und übersieht dabei, dass im Sommer oft noch viel mehr vergeht , u.a., weil mehr entsteht, als im Herbst/Winter).
Die angepasste Kleidung ist ein leicht lösbares Problem. Diese Aussage würde ich unterschreiben. Das können wir, weil wir wohlhabend sind. Ein Blick in Slums, in Kriegsgebiete wie Gaza oder Ukraine, dort ist das Problem nicht einfach lösbar.
Wie Du sagst, was ist die Folge von Erfahrungen, die ich im Winter mache und welche Faktoren bedingen, dass ich überhaupt Erfahrungen mache.
Es geht ja darum, sich der Vergänglichkeit aller gestalteten Dinge, aller geborenen und geschaffenen Gebilde, bewusst zu sein, sie zu durchdringen, was zunächst zwangläufig mit dem Verstand versucht wird.
Dieser wird aber letztendlich nicht ausreichen, um dieses Daseinsmerkmal "Anicca ", welches mit den anderen beiden Daseinsmerkmalen "Dukkha" und "Anatta" zusammenhängt, in seiner Tiefe ganz zu erfassen und damit das Leiden daran aufzulösen.....
Da stimme ich zu.
Es geht also immer (wieder) darum, von der "Krankheit" des Verlangens, der Begierde (Tanha), zu "genesen", dass etwas anders sein soll, als es nun mal ist.
Leichter gesagt, als praktiziert.....
Leichter gesagt, als praktiziert....
warum? Weil es Konzepte sind und Beschreibungen, die uns durch andere Menschen mitgeteilt wurden. Deswegen sitzen wir in einem Spalt zwischen fremden Beschreibungen und eigenen Erfahrungen. Erfahrungen, die wir gar nicht kommunizieren können. Gerade weil wir das nicht können, bedienen wir uns der vom Buddha erdachten Konstrukte, weil wir durch sie eine Kommunikationsbasis mit anderen Menschen haben, die sich ebenfalls dieser Konstrukte bedienen.
Ich wittere schon den Aufstand er Erleuchteten, dass sie ihre Konstrukte aus ihrer DNA geschannelt haben und niemals, wirklich niemals durch die Lehre des Buddha bedingt wurden.
Kann man überhaupt einer Lehre folgen, ohne von ihr bedingt zu werden?