Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Ichlosigkeit und Erkenntnis“

    Im Buddhismus versteht man unter "relativer Wahrheit", die Dinge, "wie sie (uns) erscheinen", also ( anscheinend) mit "Substanz", während das Erkennen der "absoluten Wahrheit" , also die tatsächliche Natur der Dinge (Leerheit, Substanzlosigkeit, frei von inhärentem "Ich") wahrzunehmen, den Erleuchteten vorbehalten ist.

    Woher hast Du gültige Aussagen über die Natur der Dinge und wie kannst Du wissen, dass diese Aussagen wahrheitsgemäß sind?

    Es gibt Aussagen über die Natur der Dinge von Erwachten/Erleuchteten, ob jene "gültig" und wahrheitsgemäß sind, kann ich erst wirklich wissen, wenn ich sie selbst erlebt und als wahr erkannt habe.

    Hallo Thanos ,

    Der Begriff relativer Wahrheit ist wie jede andere Form von Relativismus eher etwas abstraktes, eine Freizeitbeschäftigung der eigenen Gedanken.

    Zur Begriffsklärung:

    Im Buddhismus versteht man unter "relativer Wahrheit", die Dinge, "wie sie (uns) erscheinen", also ( anscheinend) mit "Substanz", während das Erkennen der "absoluten Wahrheit" , also die tatsächliche Natur der Dinge (Leerheit, Substanzlosigkeit, frei von inhärentem "Ich") wahrzunehmen, den Erleuchteten vorbehalten ist.

    So ist es auch mit dem „Ich“, haben wir viel Zeit übrig, relativieren wir unsere eigene Existenz oder sagen, diese wäre wesentlich illusionär.

    Da ist was dran.... :grinsen:

    Auch die Philosophen waren wohl immer Menschen mit viel Zeit.... :?


    Ein schwerer Gegenstand, der einem auf den Fuß fällt, holt einen aber schnell in die "relative" Wahrheit/Wirklichkeit zurück, in der "ICH" den Schmerz fühle.

    In "existenziellen Krisen" funktioniert das natürliche "Notprogramm", welches das physische Überleben sichern soll, unser "Ich-Gefühl" ist ja nicht ohne Grund entstanden - es macht Sinn.

    Es ist aber beides wahr. Sowohl die Tatsache dass ein "Ich"-Gefühl nur illusionär ist als auch die Tatsache, dass das "Ich" gleichzeitig sehr wohl existent ist. Beides gehört zu ein und derselben Medallie.

    Da möchte ich dir zustimmen.


    Eine Frage ist, was man unter "Wahrheit" versteht:

    Eine "objektive", ggf. empirisch evidente, Wahrheit (Naturwissenschaft) oder/und eine subjektive Wahrheit, die von der objektiven abweichen kann, aber - für den "Erlebenden" - "real" existiert..?


    Die Abgrenzung unterschiedlicher Ebenen der Wahrheit in "relativ" oder "absolut", welche im Buddhismus immer wieder erwähnt werden, weil Erwachte letztere "zusätzlich" wahrnehmen, verkompliziert die Wahrheitsfindung für den Suchenden obendrein.


    Wer nicht über die Erkenntnis durch eigenes "erkanntes Erleben" (Ayya Khema) verfügt, ist auf Glaube und Vertrauen angewiesen, eine etwas "wackelige" Basis...

    Aus Sicht eines "Unerleuchteten" ist die Ichlosigkeit illusionär, und aus den Blickwinkel eines momentan "Erleuchteten" das Ich-Gefühl. Beides Betrachtungen sind meiner meinung nach gleichwertig.

    Aus welcher Sicht bewertest "du" jetzt gerade? ;)